SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS

* 29.04.1890 in Lindau
† 18.06.1976 in
Lenggries

Sohn des späteren Forstmeisters Mueller Hans Friedrich Wilhelm
(seit 15.11.1944 Mueller-Darß)

1909
Abitur an der Kadettenanstalt in Berlin

1914 - 1918
Mueller nahm als Kriegsfreiwilliger vier Jahre lang am Ersten Weltkrieg teil. Als Leutnant begründete er am 1. September 1916 im lothringischen Hubertsville die erste Kriegshundeführer-Schule (KHuS) und leitete dann bis 1918 die Zentralstelle des Kriegshundewesens. An der Front setzte er statt Meldegängern nun Meldehunde ein, weil sie schneller vorankamen.

Selbstschutz Oberschlesien

Studium der Forstwissenschaften an der Fachhochschule Eberswalde Eberswalde und München

1918
Staatsexamen als Forstassessor

1919
Verwendung als Revierassistent im Forstamt Reinerz im Glatzer Bergland

1923
als Oberförster zur Unterstützung des erkrankten Forstmeisters Wendt an das Forstamt Born auf dem Darß

1925
Mueller übernimmt die Leitung des Forstamtes Born a. Darß Born auf dem Darß, wo er das gleiche Gebäude bezog, in dem schon sein Vorgänger Ferdinand von Raesfeld gewirkt hatte.

03.10.1934
am 3. Oktober 1934 trifft Reichsjägermeister Hermann Göring auf dem Darß ein, um die Halbinsel unter Muellers Führung zu erkunden. Bald darauf wurde der Darß als Staatsjagdrevier eingerichtet und Mueller führte Göring häufig bei der Jagd.

01.05.1933 der NSDAP
Eintritt in die NSDAP (Mitglieds Nu. 2 225 286)

18.09.1936
Aufnahme in die SS (Mitglieds Nu. 277 284)

1940 -1945
Als von 1940 bis 1945 mehr als 200 Häftlinge der Konzentrationslager Neuengamme und Ravensbrück auf dem Darß und in Zingst arbeiten mussten, war Mueller-Darß für deren Einsatz verantwortlich. Die Gaststätte „Borner Hof“ fungierte dabei als Außenlager.

11.06.1941
Am 11. Juni 1941 wurde das Forstamt Born per Erlass zum Staatsjagdrevier erklärt und Mueller führte Göring sowie viele weitere hochrangige Gäste häufig bei der Jagd.

1941 / 1942
Müller bildete seit dem Winter 1941 / 1942 Schlittenhunde in großer Zahl aus. die an die Ostfront geschickt wurden. Zum Teil erfolgte die Ausbildung der Hunde direkt in seinem Jagdrevier auf der Ostseeinsel Darß.

15.05.1942
Mit Reichsführerbefehl vom 15.Mai 1942 ist beim Persönlichen Stab die Dienststelle
„Beauftragter für das Diensthundewesen“
eingerichtet worden.
In einem Grundsatzbefehl vom 15.Mai 1942 führte der Reichsführer-SS das Amt eines Beauftragten für das Diensthundwesen in seinem Persönlichen Stab ein. Leiter der neuen Dienststelle war der SS-Standartenführer Mueller.
Einem ergänzenden Erlass zufolge bestand sein Aufgabengebiet in der federführenden Bearbeitung und in der Organisation des gesamten Diensthundewesens in SS und Polizei. Dazu gehörte die fachliche Aufsicht über das Hundewesen im Wirtschafts-Verwaltungshauptamt, dem SS-Führungshauptamt, dem Reichssicherheitshauptamt und dem Hauptamt Ordnungspolizei. Er war verantwortlich für die Ausbildung, für Versuche, für die Entwicklung von Geräten, für Zucht und Fütterung, tierärztliche Betreuung und die Führerstellenbesetzung.

00.07.1942
hauptamtlich als SS-Standartenführer in den persönlichen Stab Heinrich Himmlers einberufen

20.04.1944
Beförderung zum SS-Oberführer d.R.

01.11.1944 - 00.05.1945
Chef des Amtes W IX (Forsten) im SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt
Beauftragter für das Diensthundewesen beim Reichsführer-SS:
SS-Oberführer Franz Mueller (Darß) (Diensthundefragen der Waffen-SS und Polizei beim Reichsführer-SS)
Mueller-Darß war „Beauftragter für das Dienst- und Militärhundewesen“ und „Beauftragter für das Forst- und Jagdwesen” wo er die gemeinsamen Ideen über Hunde umsetzte und bei Militär, Polizei, Jägern und Gesellschaft etablierte.
Waffen wurden rechts getragen! Aus diesem Grund müssen die Hunde bis heute, in diesen Schäferhund-, und Gerbauchshundevereinen und Jägern, ausschliesslich auf der linken Seite laufen.

08.03.1945
Der Reichsführer-SS, Feldkommandostelle, erließ am 8.März 1945 zwei Befehle, die die Diensthunde-Einheiten betrafen:
Ob d H Gr Weichsel 8.März 1945
Feld-Kommandostelle
Betr.: Einsatz von Diensthunde-Einheiten
Befehl
1.) Die dem Chef Diensthunde- und Brieftaubenwesen,
SS-Brigadeführer M u e l l e r – D a r s s, unterstehen-
den Diensthunde-Einheiten sind ausschließlich nach
dessen Weisungen einzusetzen.
2.) Das Abziehen einzelner Einsatzgruppen oder Männer
ist verboten. In besonderen Fällen ist anderweitige
Verwendung bei mir zu beantragen.
Gez. H..Himmler
F.d.R.
Grothmann
SS-Obersturmbannführer
und Chefadjutant RF-SS
Der Reichsführer-SS Feld-Kommandostelle
den 8. März 1945

1945
Auch in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs war er noch auf dem Darß anwesend und harrte nach dem Einmarsch der Roten Armee noch wochenlang in seinem Waldversteck, einem Bunker der Waffen-SS, aus, bis es ihm glückte, in einem Boot über den Bodden in Richtung Hamburg zu flüchten.
Nach der Entlassung aus britischer Gefangenschaft konnte Mueller-Darß allerdings aufgrund seiner Vergangenheit nicht mehr in die Forstverwaltung zurückkehren. Er arbeitete in den folgenden Jahren auf den unterschiedlichsten Tätigkeitsfeldern, darunter auch für den Bundesnachrichtendienst (BND). Die Ereignisse in der KZ-Außenanlage auf dem Darß und Mueller-Darß’ Rolle darin sind nie juristisch aufgearbeitet worden.

28.09.1949
Hamburg den 28. September 1949
Unter der Unterschrift „Franz Müller-Darss" steht maschinegeschrieben: „Generalmajor d. II. Beauftragter für Forst- u. Jagdwesen im Stabe des Oberbefehlshabers des Ersatzheeres". Links von diesen Angaben steht ein undeutlicher Stempel, aus dem hervorgeht, daß das Hamburger Einwohnermeldeamt am 28. September 1949 die Unterschrift als die von Franz Müller-Darss anerkannte.

Müller-Darss hat weder seinen Geburtsort noch sein Geburtsdatum angegeben;
er hat keine Adresse angegeben.
Der „Generalmajor der Reserve" Franz Müller-Darss, „Beauftragter für Forst- u. Jagdwesen im Stabe des Oberbefehlshabers des Ersatzheeres" hatte offenbar Gründe, Nachforschungen über seine Person zu erschweren. Nach Auskunft des Einwohner-Zentralamtes von Hamburg61 wohnte ein Franz Müller-Darss tatsächlich von 1945 bis 1960 in Hamburg, als Beruf hatte er „Forstmeister in Ruhe" angegeben. Nach Mitteilung der Zentralnachweisstelle des Bundesarchivs in Kornelimünster existiert ein „Generalmajor der Reserve" und „Beauftragter für Forst-und Jagdwesen im Stabe des Oberbefehlshabers des Ersatzheeres" namens Franz Müller-Darss in den erhalten gebliebenen Unterlagen der Wehrmacht nicht. Tatsächlich handelt es sich um einen Franz Müller-Darss, geboren am 29. April 1890 in Lindau-Eichsfeld, im Ersten Weltkrieg Offizier und Chef des Kriegshundwesens, Mitglied der SS seit 18. September 1936, seit 20. April 1941 dem Persönlichen Stab Reichsführer-SS angehörend, seit 15. Mai 1942 Beauftragter für das Diensthundwesen beim Reichsführer-SS64 und schließlich (Beförderung per 21. Dezember 1944) SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS.

25.08.1954
am 25.08.1954 heiratete er Christa Paula Magdalene von Boddien, die Witwe von Hans-Adolf Prützmann
(13.03.1916 - 11.02.2008)

Mueller war drei Mal verheiratet, zuerst mit Ilona (geborene Linde), mit der er einen Sohn hatte, in zweiter Ehe dann mit Clara (geborene von Faber), aus dieser Verbindung stammten ein weiterer Sohn und eine Tochter.

Auszeichnungen
1914 Eisernes Kreuz I. Klasse
1914 Eisernes Kreuz II. Klasse
Kriegsverdienstkreuz I. Klasse mit Schwertern
Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern
Ehrenkreuz für Frontkämpfer
Totenkopfring der SS

Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme
Darß-Zingst Gaststätte Borner Hof


Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme
Darß-Wieck Gaststätte Borner Hof

Außenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück (Frauenlager)
Darß-Zingst Gaststätte Borner Hof

Außenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück (Männerlager)
Darß-Born Gaststätte Borner Hof

Außenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück
Darß-Born Forstamt Born