Neuenhaus

Neuenhaus ist eine Stadt und Sitz der Samtgemeinde Neuenhaus im Landkreis Grafschaft Bentheim im Land Niedersachsen. Neuenhaus liegt an der Vechte und Dinkel in der Nähe zur Grenze zum Königreich der Niederlande.

Neuenhaus ist eine Gründung des Bentheimer Grafen Johannes II. aus dem Jahre 1317. Die heutige Stadt Neuenhaus wurde 1970 noch um die einstmals selbstständigen Gemeinden Grasdorf, Hilten und Veldhausen, das bereits im 10. Jahrhundert bestand, erweitert.

Prsonenverzeichnins
* 1877 + 1945 Berlin: Wilhelm Staehle, Widerstandskämpfer und Teilnehmer des Aufstandes vom 20. Juli 1944.

1903–1984 Karl E. Smidt, bundesdeutscher Admiral, NATO-Befehlshaber (Flottenchef), Ritterkreuzträger

1945 Das Ende
Zeitzeuge Kip

Da der Krieg immer näher rückte, veränderten sich auch die Aufgaben und die Organisation der Hitlerjugend. Jugendliche ab 16 Jahren wurden für den Kriegsdienst eingezogen. Das hatte zur Folge, dass die eigentliche Hitlerjugend zusammenbrach und nun nur noch das Jungvolk bestehen blieb. Weiter musste die Organisation des Jungvolkes verändert werden, weil die meisten Gruppenleiter abgezogen wurden. Die frei gewordenen Posten wurden meist von Jüngeren aus dem Jungvolk selbst besetzt. Wie schon erwähnt, kam auch Herr Kipp so an seinen Posten.
Die Aufgaben wurden immer mehr auf den Krieg abgestimmt, so dass sie teilweise sogar Aufgaben von Soldaten übernahmen. So mussten sie mit dem Heranrücken der Front zum Beispiel Verteidigungsanlagen errichten. Das geschah auch in Bardel. Dort kamen im Herbst 1944 über 300 Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren zusammen. Sie sollten dort Zwangsarbeiter bei der Errichtung von Panzer- und Schützengräben unterstützen. Dabei wurden sie im Kloster Bardel, das kurzfristig von den Nationalsozialisten beschlagnahmt wurde, untergebracht und verpflegt. Sie blieben dort die ganze Woche und kamen nur am Wochenende nach Hause. Die eigentlich ansässigen Mönche wurden vertrieben. Neben der Arbeit an den Gräben wurden die Jugendlichen auch weiter militärisch ausgebildet.
Ein weiterer Versuch diese Ausbildung auszubauen wurde Anfang 1945 gestartet. Der Bannführer Krabbe ließ verkünden, dass sich alle Jugendlichen für eine Verschickung nach Schleswig-Holstein zu melden hätten. Dort sollte offiziell, fern ab der Front, für ihre Sicherheit gesorgt sein. Doch nur noch wenige kamen dieser Anweisung nach. Die meisten Eltern sahen das nahende Ende und behielten ihre Kinder zu Hause. Dennoch gab es in Bad Bentheim eine Gruppe von 50 Jugendlichen, die dem Aufruf Folge leisteten.
Aus Neuenhaus hingegen kam laut Herrn Kip kein einziger dem Marschbefehl.
1945 gingen die Nationalsozialisten sogar soweit, dass sie die Jugendlichen in Panzerjagdkompanien einteilten. Auch Herr Kipp war in einer solchen Kompanie. Sie wurden mit Panzerfäusten ausgestattet und sollten für den Ernstfall einsatzbereit sein. Dieser Ernstfall trat kurz vor dem Ende des Krieges ein. Ein Spähpanzer der Kanadier wurde auf der Straße zwischen Neuenhaus und Nordhorn gesichtet. Nun bekam die Kompanie um Kip den Befehl, dem Panzer entgegenzufahren. Als Herr Kip dann dort auf dem Fahrrad seiner Mutter und mit der Panzerfaust auf dem Gepäckträger ankam, waren nur noch Reifenspuren zu finden und so fuhr er wieder nach Hause. Am nächsten Tag waren die Kanadier bereits vorbeigezogen und Neuenhaus besetzt.
Im Folgenden wurden die Fähnleinführer von den Kanadiern aufgesucht und verhaftet. Alle Waffen wurden eingesammelt, doch die meisten waren schon vorher von den Nationalsozialisten vergraben worden. Laut Herrn Kip hatten die Kanadier Angst, dass die von der Ideologie der Nationalsozialisten geprägten Hitlerjungen Schaden anrichten könnten. Dies war eher ungewöhnlich, ist aber darauf zurückzuführen, dass es kurze Zeit vorher in Sögel zu einem Anschlag durch Hitlerjungen gekommen war.
Daraufhin kam auch Herr Kip in Gefangenschaft und wurde, wie die meisten Verhafteten aus der Grafschaft, in ein belgisches Kriegsgefangenenlager gebracht, wo er die verbliebene Zeit des Krieges verbrachte.
Die Hitlerjugend war in der Grafschaft nach dem Einzug der Alliierten nicht mehr aktiv.

Nach der Besetzung durch die britischen Truppen am 2. April.
Das Grenzgebiet zu den Niederlanden - bis zur Straße Neuenhaus -Nordhorn - muss auf Anordnung der Militärregierung geräumt werden. Hiervon sind fast 30 Familien betroffen, die in Nachbargemeinden Unterkunft finden.

Mitbürger aus
Neuenhaus die zwischen 1933-1945 verfolgt und deportiert wurden


Des

Dessauer Frieda (Frida)
(geb. van der Reis)
 
Rheine
(Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Steinfurt)
 

Fra

Frank Selma geb. Hurwitz
* 21.08.1896
Levern 
Neuenhaus
(Niedersachsen, Regierungsbezirk Weser-Ems, Landkreis Grafschaft Bentheim)
.
Ghetto Riga verschollen  

Ste

Steinburg Lina geb. Landau
* 28.05.1863
Ramsdorf i.Westf.  
Neuenhaus
Niedersachsen, Regierungsbezirk Weser-Ems, Landkreis Grafschaft Bentheim
.
Deportation
31.07.1942 Münster – Ghetto Theresienstadt
überstellt
23.09.1942 Theresienstadt – Vernichtungslager Treblinka
Todesdatum/-ort verschollen