Hannover

übersicht

Deutschland, Bundesland Niedersachsen, Region Hannover, Landeshauptstadt Hannover

Hannover ist die Hauptstadt des Landes Niedersachsen.
an Hannover grenzen: Langenhagen, Isernhagen, Lehrte, Sehnde, Laatzen, Hemmingen, Ronnenberg, Gehrden, Seelze und Garbsen,
und besteht aus den 51 Stadtteilen: Mitte, Vahrenwald-List, Bothfeld-Vahrenheide, Buchholz-Kleefeld, Misburg-Anderten, Kirchrode-Bemerode-Wülferode, Südstadt-Bult, Döhren-Wülfel, Ricklingen, Linden-Limmer, Ahlem-Badenstedt-Davenstedt, Herrenhausen-Stöcken und Nord.


1935

Der Sieg-Verlag mit Sitz in der Georgstraße Nr. 46 druckte in seinem antisemitischen Hetzblatt "Stürmer-Freunde-Hannover" Anfang 1935 die Liste "Juden in Hannover" heraus. Ihr Inhalt: "Jüdische, jüdisch versippte und getarnte Firmen, Geschäfte, Händler, Handwerker, Banken, Rechtsanwälte, Ärzte und Einzelpersonen usw. usw. in Hannover". Die zweiseitige Liste ist nach Branchen geordnet. Sie enthält Personen- und Geschäftsnamen samt Adressen.
Im Vorwort verfasst vom Leiter des Verlags Heinz Siegmann, NSDAP-Mitglied und überzeugter Anhänger der Hitler Bewegung heißt es:
"Ausländische Zeitungen bringen immer noch Nachrichten über Greuel, die in Deutschland an Juden angeblich verübt worden sind, bzw. heute noch verübt werden. Um zu beweisen, daß alle diese Meldungen Lügen sind und daß den in Deutschland lebenden Juden niemals etwas Böses geschah bzw. heute noch geschieht, bringt der Verlag diese Liste heraus. Wer kann beweisen, daß an folgenden Juden in Hannover jemals Greuel verübt worden sind?"
Die Verlogenheit der Nazis wird am Schluss des Artikels deutlich, wo der Verlag auf Anordnung Heinz Siegmanns eine "wichtige Anordnung" der NSDAP-Reichsleitung vom 16. August 1934 abdrucken lässt.

Darin wird den Parteimitgliedern der berufliche und öffentliche Umgang mit Juden weitgehend verboten und bei Verstößen eine parteigerichtliche Ahndung angedroht. Zur Begründung hieß es: "Die Partei hat im Kampf gegen die Vorherrschaft des volkszerstörenden jüdischen Geistes in Deutschland ungeheure Opfer bringen müssen und muß es als  würdelos  verurteilen, wenn zu einer Zeit, da immer noch Millionen deutscher Volksgenossen im Elend leben, Parteigenossen für  die  eintreten, die namenloses Unglück über unser deutsches Volk gebracht haben."


Pogrom

Am 9. November 1938 wurde die von Edwin Oppler 1870 in neuromanischen Formen entworfene Synagoge in der Calenberger Neustadt niedergebrannt. Im September 1941 kam es durch die vom NSDAP-Gauleiter Süd-Hannover-Braunschweig initiierte Aktion Lauterbacher zu einer Ghettoisierung der verbliebenen jüdischen Familien. Noch vor der Wannseekonferenz wurden am 15. Dezember 1941 die ersten Juden aus Hannover nach Riga deportiert. Organisiert hatte die Deportationen und die Arisierung von Kunst- und Kulturgütern der Stadtbaurat Karl Elkart.
Insgesamt wurden mindestens 2.400 Menschen deportiert. Als am 10. April 1945 amerikanische Truppen in Hannover einrückten, lebten hier keine 100 mehr.


Zwangsarbeit

Neben einem Zwangslager für Sinti und Roma und sogenannten Erziehungslagern gab es in Hannover mehrere Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme mit mehreren Tausend Insassen, die unter menschenunwürdigen Verhältnissen lebten. Vier Tage vor der Befreiung Hannovers wurden rund 150 von ihnen erschossen. Während des Krieges arbeiteten etwa 60.000 verschleppte und in rund 500 Lagern internierte Zwangsarbeiter in Hannover, vorwiegend in der Rüstungsindustrie.


23.07.1942

Am 23.07.1942 verläßt der Sonderzug VIII/1 Reichsbahnbezeichnung Da 75 den Bahnhof Hannover-Fischerhof über Dresden und Bauschowitz (Bohusovice) mit Ziel Theresienstadt. Der Zug bestand aus uralten Wagen der 'Holzklasse' und schäbig-schmutzigen Viehwaggons. Mit diesem Transport wurden 779 Menschen (im NS Jargon unerwünschte Elemente) ,,umgesiedelt“. Mindestens 114 Personen aus Bremen wurden zu diesem Zug angehängt. Der Transport erreicht das Ghetto Theresienstadt am 24.07.1942. Aus diesem Transport haben 75 Menschen das Ende der Nazi-Diktatur überlebt.


Mitbürger der Gemeinde die hier geboren oder gelebt haben und zwischen 1933 bis 1945 verfolgt, deportiert sowie zu schaden gekommen sind


A

Aren Gertrud
Wohnort:
Hannover 
 

Bir

Birnbaum Max
* 11.08.1893 Hannover Linden
 
Hameln Neue Marktstraße 13
Niedersachsen, Landkreis Hameln-Pyrmont
.
Inhaftierung 09. November 1938 Konzentrationslager
Buchenwald
1939 Gerichtsgefängnis Hameln
dep.
31.03.1942 Gelsenkirchen - Münster - Hannover - Ghetto Warschau  

Ros

Rose Elise
* 09.10.1866 Hannover
 
Haaren
Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Detmold, Kreis Paderborn, Gemeinde Bad Wünnenberg, Amt Haaren
.
Deportation 31.07.1942 Münster – Bielefeld - Ghetto Theresienstadt
überstellt 23.09.1942 Ghetto Theresienstadt – Vernichtungslager Treblinka