Niederkirch

am 01.09.1942 erreicht ein Transport mit 560 Personen (darunter 117, die sich ihm freiwillig angeschlossen hatten, und 40, die ihm erst im letzten Moment hinzugefügt worden waren) den Bahnhof von Cosel. Die Menschen waren mit diesem Transport am 31.08.1942 vom Polizeilichen Judendurchgangslager Westerbork mit Ziel KL Auschwitz abgegangen. Am Bahnhof Cosel mußten alle Männer zwischen 15 und 50 aus dem Zug steigen. Laut dem Überlebenden Siegbert Weisz zwang die Organisation Todt (OT) sie, sich mit dem Gesicht nach unten auf den Bahnsteig zu legen. Der Überlebende Louis Waterman bezeugt, dass die anderen Deportierten die Vorgänge zu jener Zeit für eine halbe Stunde beobachten konnten. Der Zug nahm seine Fahrt mit den übrigen Deportierten wieder auf, während die Männer in Cosel zurückgelassen wurden. Die Wachen nahmen diesen allerlei Wertsachen ab, und bei Einbruch der Nacht wurden sie mit Lastwagen ins Arbeitslager Niederkirch gefahren. Dort wurden sie ihrer gesamten Habseligkeiten beraubt und unter schlimmen Bedingungen in schmutzigen und flohverseuchten Baracken untergebracht. Juden aus Polen, die bereits dort waren, sagten ihnen, wie sie sich verhalten sollten und rasierten sie sogar. Diese Deportierten mussten Zwangsarbeit für die Firma Moeser leisten.