Bezeichnung: Zwangsarbeitslager für ungarische Juden

Gebiet
Österreich, Bundesland Burgenland, Bezirk Oberpullendorf

Gebiet heute

Eröffnung
26.11.1944

Schließung
Am 31.12.1944 erfolgte der Abtransport in westlicher Richtung

Unterstellung

Häftlinge

Geschlecht
Frauen und Männer

Einsatz der Häftlinge bei
Gutsverwaltung Eszterhazy

Art der Arbeit
Landwirtschaftliche Arbeiten
Stellungsbau

Lagerausstattung

Ausstattung der Insassen

Lageralltag

Bemerkungen
Die Häftlinge waren im Schafhof (Schafferhof) untergebracht

Am 26. November 1944 trafen 1500 ungarische Deportierte weiblichen Geschlechts in Deutschkreutz ein. Sie hatten auf den Dachböden von Schafställen ihr dürftiges Quartier und verrichteten auf den Esterházy-Gütern Landarbeit. Bereits im Dezember wurde in ihren Reihen ein Abgang von 95 Personen registriert. In den letzten Tagen des Jahres wurden die fehlenden Arbeitskräfte durch Deportierte männlichen Geschlechts ersetzt, die vorwiegend zur Beschaffung von Baumaterial beschäftigt wurden. Die Bauleitung zeigte sich in dieser Hinsicht nicht besonders zimperlich. Die Grabsteine von jüdischen Friedhöfen, die einst hier ansässigen Juden waren schon längst vertrieben, wurden zum Bau von Unterständen und Straßensperren verwendet.
Die ungarischen Häftlinge fürchteten am meisten Rottenführer Scherer von der
Lagerwache. Der SS-Mann hatte längere Zeit hindurch die Angewohnheit, jeden zweiten Tag 14 erschossene ungarische Juden begraben zu lassen. Es kam mehr als einmal vor, dass Scherer und seine Helfershelfer, zwei SS-Männer, die zum Verscharren beorderten Schanzarbeiter ebenfalls erschossen. In und um Deutschkreutz kamen insgesamt 650 deportierte Juden aus ums Leben.