Ghetto Kauen

Am Morgen des 20. November 1941 wird in München ein Zug vollgestopft mit fast 1.000 Münchner Juden: Männer, Frauen, Kinder.
Über zwei Tage braucht der Zug nach Kaunas, Litauen. Es heißt, arbeiten sollen sie dort. Es gibt so gut wie keine Verpflegung im Zug. Und nur Sitzplätze für die Hälfte.
Im Ghetto von Kaunas ist kein Platz mehr. Man führt die 1000 zu den Kasematten am Stadtrand.
Am 25. November müssen sich die Münchner Juden zu 80 in Gruppen herausbewegen, angeblich zum Morgensport. Sie werden durch ein Spalier von Wachleuten auf eine Grube zugetrieben. Da müssen sie rein. Am Rand sind Maschinengewehre postiert. Die 80 werden in der Grube erschossen. Die nächsten 80 kommen,Männer, Frauen, Kinder.
Etwa 50 000 deutsche Juden werden in diesen Wochen in Kaunas auf diese Weise erschossen.

Bericht
Rund 1000 Personen werden an diesem Tag in einen Zug gesteckt und aus München nach Kaunas in Litauen gebracht. Dort werden alle erschossen. Der Transport geht vom Münchner Stadtteil Milbertshofen ab. Hier haben die Nazis eine Barackensiedlung errichtet für die jüdischen Bürger, die sie vorher aus ihren Häusern vertrieben haben. Ernst Grube, ein gebürtiger Münchner musste zunächst in ein jüdisches Kinderheim und wurde danach in das Milbertshofener Ghetto verschleppt.

"In diesem Lager in Milbertshofen war noch so ein altes Kesselhaus und da wurden Menschen, alte Menschen, die halt geistig der ganzen Sache nicht mehr folgen haben können, wurden dann eingesperrt und hingen am Fenster und haben Tag und Nacht geschrien. Und wir standen dann davor, also eine ziemlich furchtbare Geschichte."
Ernst Grube

Bux

Buxbaum Emil
* 17.09.1887 in
Ernsbach
München
(Bayern, Regierungsbezirk Oberbayern, Kreisfreie Stadt München)
Buxbaum Hedwig geb. Guggenheimer
* 07.06.1899
Gunzenhausen
München
(Bayern, Regierungsbezirk Oberbayern, Kreisfreie Stadt München)
Buxbaum Johanna
* 30.04.1925 München
München
(Bayern, Regierungsbezirk Oberbayern, Kreisfreie Stadt München)