Konzentrationslager Auschwitz

Am Morgen des 26.08.1942 um 8:55 Uhr verläßt der Transport Nr. 24 (Zug 901-19) den Bahnhof Bourget Drancy mit 1002 Personen (darunter 360 jüdische Kinder u. 389 meist männliche Juden, die zuvor in den Fremdarbeitergruppen (Groupes de travailleurs étrangers, GTE) gefangen waren), Ziel des Transportes ist das Konzentrationslager Auschwitz, wo er am 28.08.1942 eintrifft.
In seiner Zeugenaussage nach dem Krieg erzählte Joseph Nisenmann, ein Überlebender dieses Transports, von seiner Deportation aus Drancy am 26. August 1942. Er erinnerte sich, wie er mit weiteren 90 bis 95 Juden, darunter viele Kinder, in einen Viehwaggon gepfercht wurde. Nach einer kurzen Zeit war der Inhalt des Eimers, den die Deportierten zur als Toilette benutzten, über den gesamten Waggon verschüttet. Es war unerträglich heiß und die ständigen Bitten um Wasser blieben unerhört. Nisenmann erinnerte sich auch an den Halt in Kosel, wo 250 Männer im Alter zwischen 16 und 45 aus dem Zug genommen wurden.
Eine zweite Selektion findet an der, als Judenrampe bezeichneten, Ausladerampe in Auschwitz statt; 27 Männer, die die Nummern 62093 - 62119 erhalten, sowie 36 Frauen, die die Nummern 18609 - 18644 erhalten, werden als Häftlinge in das Lager eingewiesen. Die übrigen 737 Deportierten werden der Sonderbehandlung zugeführt. Laut dem Historiker Serge Klarsfeld gab es 1945 24 Überlebende dieses Transports.

Transportliste

Bericht

Der Transport, der Drancy am 26. August 1942 in Richtung Auschwitz verließ, umfasste 360 jüdische Kinder, die seit ihrer Festnahme am 16. Juli im Lager Pithiviers interniert waren. Sie wurden am 25. August ins Lager Drancy transferiert. Die meisten der Eltern waren bereits in den vorangegangenen Wochen deportiert worden. Zusätzlich umfasste der Transport 389 meist männliche Juden, die zuvor in den Fremdarbeitergruppen (Groupes de travailleurs étrangers, GTE) gefangen waren, welche die Vichy-Regierung 1940 zur Internierung jener Ausländer eingerichtet hatte, die als „wirtschaftliche Last“ empfunden wurden. Diese Männer wurden am 24. August aus der unbesetzten Zone ins Lager Drancy deportiert. Der übrige Teil des Transports wurde mit männlichen und weiblichen Erwachsenen gefüllt, die entweder gemeinsam mit ihren Kindern mit dem letzten Transport aus Pithiviers am 25. August angekommen oder bereits vorher in Drancy interniert waren.

Am 20. August schickte Heinz Röthke der Feldgendarmerie Anweisungen, die die anstehenden Transporte aus Drancy betrafen, einschließlich des für den 26. August angesetzten. Demnach sollte die Feldgendarmerie einen Offizier und acht Wachleute abstellen, die um 6:00 Uhr im Lager Drancy bereitzustehen hätten.

Ernst Heinrichsohn, Röthkes Assistent im Judenreferat, bestätigte in einem Fernschreiben die Abfahrt des Zugs D901-19 von der Bahnstation Bourget-Drancy nach Auschwitz am 26. August um 8:55 Uhr mit insgesamt 1000 Juden an Bord. Transportleiter war Feldwebel Müller. Gemäß dem Fahrplan der ersten Deportation aus Drancy im Juni 1942 nahm der Zug vermutlich die folgende Route: Nach der Abfahrt aus Drancy passierte er Bobigny, Noisy-le-Sec, Épernay, Châlons-sur-Marne, Revigny, Bar le Duc, Lérouville und Novéant (Neuburg), den letzten Halt vor der deutschen Grenze. Er wurde von einem Offizier und 30 Männern der französischen Gendarmerie gemeinsam mit einem kleinen Kontingent der Feldgendarmerie bewacht, bis er die Grenze in Novéant erreichte. Dort wurde die Wachmannschaft von der deutschen Ordnungspolizei abgelöst.

Am 28. Juli hatte Röthke dem Sipo-SD-Kommandanten in Frankreich, Helmut Knochen, und dessen Stellvertreter Kurt Lischka Direktiven mit dem Fahrplan für die nächsten 13 Transporte aus Frankreich geschickt, einschließlich des für den 26. August angesetzten. Er erklärte: „Für die Deportationen werden deutsche Güterwaggons eingesetzt, wie es bereits bislang der Fall war.“ Während die Waggons aus Deutschland stammten, wurde die Lokomotive des Zugs von der Staatlichen Eisenbahngesellschaft Frankreichs (SNCF) zur Verfügung gestellt; SNCF-Personal begleitete den Zug bis zur Grenze in Novéant (Neuburg). Dies ist von dem SNCF-Historiker Christian Bachelier bestätigt worden. An der französisch-deutschen Grenze wurden die französische Lokomotive und das französische Personal durch Reichsbahnmitarbeiter und deutsche Technik ersetzt.

In seiner Zeugenaussage nach dem Krieg erzählte Joseph Nisenmann, ein Überlebender dieses Transports, von seiner Deportation aus Drancy am 26. August 1942. Er erinnerte sich, wie er mit weiteren 90 bis 95 Juden, darunter viele Kinder, in einen Viehwaggon gepfercht wurde. Nach einer kurzen Zeit war der Inhalt des Eimers, den die Deportierten zur als Toilette benutzten, über den gesamten Waggon verschüttet. Es war unerträglich heiß und die ständigen Bitten um Wasser blieben unerhört. Nisenmann erinnerte sich auch an den Halt in Kosel, wo 250 Männer im Alter zwischen 16 und 45 aus dem Zug genommen wurden. Dies war das letzte Mal, dass er seine kleine Schwester sah, die mit den andern nach Auschwitz weiter fuhr, wo die meisten sofort nach der Ankunft vergast wurden.

Bei der Ankunft in Auschwitz am 28. August wurden 27 Männer und 36 Frauen zur Sklavenarbeit selektiert und mit den Nummern 62093-62119 bzw. 18609-18644 tätowiert. Die Zahl der zuvor in Cosel, eine Station vor Auschwitz, selektierten Männer ist unbekannt. Laut dem Historiker Serge Klarsfeld gab es 1945 24 Überlebende dieses Transports.
Quelle: Gedenkstätte yad vashem