03.01.1941

Adolf Hitler sah die Sprachenvielfalt und die Schriftvielfalt in Europa als störend an: Er verbot mit dem berühmt-berüchtigten Hitler-Bormann-Erlaß die deutsche Schrift, welche jahrhundertelang geschrieben wurde und von Goethe genauso genutzt wurde wie von Karl Marx und Co. Mit diesem Erlaß vom 03.01.1941 teilte Martin Bormann im Auftrag Adolf Hitlers mit, bei der Fraktur handelt es sich um Judenlettern, welche nun nicht mehr zeitgemäß seien. Die Frakturschrift wurde also in Deutschland durch die National-Sozialisten und nicht, wie viele glauben, nach dem 2. Weltkrieg durch die Siegermächte abgeschafft.

09.01.1941

Besprechung auf dem Obersalzberg 8. und 9.1.1941:
Entschluss zur Aufstellung eines Sperrverbandes Libyen wird gefasst, um schwere politische Wirkungen auf Italien zu vermeiden. Weitere Überlegungen zur Gesamtlage: England halte nur die Hoffnung auf USA und Russland aufrecht. Stalin werde vernünftigerweise nicht gegen Deutschland vorgehen, aber er würde mit wachsenden Schwierigkeiten Deutschland auch wachsende Schwierigkeiten machen. Der volle Sieg Deutschlands würde demnach die Lage Russlands sehr schwierig gestalten. Nunmehr müsse Russland zerschlagen werden, da immer die wichtigsten Positionen zu zerschlagen sind. Die Zerschlagung Russlands würde es Japan ermöglichen, die USA anzugreifen. Die Zeitfrage bei einem Angriff auf Russland sei wichtig, da es zwar ein Koloss auf tönernen Füßen sei, die Entwicklung aber nicht sicher sei. Da Russland auf jeden Fall geschlagen werden müsse, sei es besser, dieses jetzt zu tun, wo die russische Wehrmacht schlecht geführt und gerüstet sei, und die Rüstungsindustrie wegen ihres fremden Aufbaus große Schwierigkeiten aufweise. Ohne eine unterschätzung müsse der Angriff jedoch mit stärksten Kräften geführt werden. Die wichtigste Aufgabe sei die schnelle Abschneidung des Ostseeraumes, daher muss der rechte Flügel der nördlich der Pripjets eingesetzten Kräfte besonders stark sein. Das Gebiet von Baku muss in Besitz genommen werden.

19.01.1941

Treffen Hitler-Mussolini auf dem Berghof

20.01.1941

Anläßlich einer Begegnung zwischen Hitler und Mussolini am 20. Januar 1941, bei der unter anderem auch Ribbentrop, Keitel und Jodl anwesend waren, erklärte Hitler folgendes:
Der Aufmarsch in Rumänien verfolgt einen dreifachen Zweck:
a) eine Operation gegen Griechenland;
b) Schutz Bulgariens gegen Rußland und Türkei;
c) Sicherstellung der Garantie Rumäniens.
Er wünscht, daß dieser Aufmarsch ohne feindliche Einwirkung zu Ende geführt wird. Deshalb die Karten so spät als möglich aufdecken. Tendenz wird sein, so spät als möglich über die Donau gehen, und darnach so früh als möglich zum Angriff antreten.

24.01.1941

Durch Verfügung Hitlers wird der NSDAP-Gau Koblenz-Trier in Gau Moselland der NSDAP umbenannt.

30.01.1941

Adolf Hitler spricht im Berliner Sportpalast anlässlich des 8. Jahrestages der nationalsozialistischen Machtübernahme

05.03.1941

Hitler erläßt Richtlinien für die Unterstützung Japans

18.03.1941

Am 18. März, anläßlich eines Zusammentreffens zwischen Hitler und Raeder, dem auch Keitel und Jodl beiwohnten, bat Raeder um Bestätigung, daß »ganz Griechenland besetzt werden soll, auch bei friedlicher Regelung«. Hitler antwortete darauf: »Die völlige Besetzung ist Vorbedingung für jede Regelung.

21.03.1941

Am 21. März empfing Hitler den Außenministe Ungarns, Bardossy.

27.03.1941

Am 27. März verkündete Hitler bei einer Konferenz in Berlin mit dem Oberkommando, bei der Göring, Keitel und Jodl, und zeitweise auch Ribbentrop, anwesend waren, daß Jugoslawien in Anbetracht des beabsichtigten Angriffs auf Griechenland und mehr noch in Anbetracht des für später geplanten Angriffs auf Rußland ein unsicherer Faktor sei. Hitler sagte, daß er entschlossen sei, alle Vorbereitungen zu treffen, um Jugoslawien militärisch und als nationale Einheit zu vernichten, ohne auf eventuelle Loyalitätserklärungen der neuen Regierung zu warten. Er führte aus, daß er »mit unbarmherziger Härte« handeln würde.

04.04.1941

Am 4. April empfängt Hitler den japanischen Außenminister, welcher inzwischen nach Rom zu
einem Besuch der italienischen Regierung gereist war, erneut.

06.04.1941

Am 06.04. wendet sich Hitler mit einem Tagesbefehl an die Soldaten der Südfrotzt und
in einem
Aufruf an das deutsche Volk.

18.04.1941

Hitler hält einen Aufruf zum 2. Kriegshilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz

20.04.1941

Raeder trägt Hitler vor: Operationslage Kreuzerkrieg, U-Boote im Mittelmeer, Verhältnis zu Japan, Frankreich und Russland, deutsch-italienische Zusammenarbeit in der Ägäis.

21.04.1941

Klagenfurt
Beim Besuch Hitlers in Klagenfurt am 21. April 1941 kam es zu einem Treffen mit Leopold Pötsch, dieser war Hitlers Lehrer an der Realschule zu Linz gewesen


Italien/Griechenland
Die griechische Eirus-Armee bietet den Waffenstillstand an und will auf Anordnung des AOK 12 die Waffen niederlegen. Mussolini wendet sich fernmündlich an Hitler und verlangt die Beteiligung Italiens an den Waffenstillstandsverhandlungen beim AOK 12. Der bereits abgeschlossene Kapitulationsvertrag wird auf Anordnung Hitlers noch nicht wirksam, das OKH sieht hierin einen Affront gegen das AOK 12, da die griechische Kapitulation erfolgt ist, weil die deutschen Truppen auf der Rückzugslinie der Epirus-Armee erschienen sind. AOK 12 verlangt eine richtige Darstellung im Wehrmachtsbericht. List verweist auf Anweisung des OKW, die Kapitulation abzuschließen (betroffen sind 15 griechische Divisionen).

24.04.1941

Nach Anweisung Hitlers sollen in Griechenland nach Abschluß des Feldzuges keine wesentlichen deutschen Truppen zurückbleiben, bis auf deutsche Sicherungen um Saloniki. Die Sicherungs-Aufgaben werden den Italienern überlassen. Für die Operation MERKUR (Kreta) legt der die Operation führende Luftwaffenführungsstab erste Planungen vor. Der Thermophylenpass wurden durch Umgehungsangriffe eingenommen. Die Abtransporte der britischen Truppen ist inzwischen größtenteils durchgeführt.

26.04.1941

am 26. April 1941 besuchte Hitler auf seiner Fahrt ins "befreite" Marburg/Maribor, begleitet von NS-Funktionären und Gauleiter Sigfried Uiberreither zum zweiten Mal Graz. Überall herrschen eitle Freude und Jubelstimmung - nur der Himmel weint.

10.05.1941

Hitler ordnet die Umbenennung der ""Dienststelle des Stellvertreters des Führers"" in "Partei-Kanzlei"" an.

13.05.1941

Erlass Hitlers über die Ausschaltung der Kriegsgerichtsbarkeit im Krieg gegen die Sowjetunion: Straffreiheit bei gesetzwidrigen Vorgehen gegen Zivilisten; Ahndung von Straftaten Einheimischer gegen die Besatzungsmacht ohne Gerichtsverfahren.

21.05.1941

Für diesen Tag hat es GFM Erwin von Witzleben es geschafft, Hitler zu einem 'Führerbesuch' in Paris zu bewegen. Sein Ziel: die verpasste Gelegenheit eines Anschlages vom Juli 1940 nachzuholen. Hitler sagt schließlich unerwartet kurzfristig seinen Besuch ab (wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Balkanfeldzug).

22.05.1941

Besprechung Raeder-Hitler: Unterrichtung über U-Bootskrieg, RHEINÜBUNG, Blockadebrecher. Ein Großeinsatz zum Luftminenkrieg gegen England ist noch vor BARBAROSSA geplant. Die Besetzung der Azoren wird diskutiert, da ggf. von dort aus Langstreckenbomber gegen die USA eingesetzt werden können, die SKL warnt dagegen vor jeder Zersplitterung der Kräfte. Dem Bombenkrieg im Atlantik komme dagegen zur Unterstützung der U-Boote eine wichtige Bedeutung zu.

29.05.1941

Adolf Hitler ordnet in einem Erlass für die Stadt des deutschen Handwerks Frankfurt am Main die Durchführung der von mir bestimmten besonderen städtebaulichen Maßnahmen an. Mit der Durchführung beauftragt er den Gauleiters des Gaus Hessen-Nassau, Jakob Sprenger, der seine Maßnahmen auch außerhalb des Stadtkreises Frankfurt ausüben kann.

30.05.1941

Entscheidung Hitlers wird bekannt gegeben, dass am BARBAROSSA - Termin 22.6.1941 festzuhalten ist. Nach der Heeresgruppe Süd vor einigen Tagen werden abschließend die Absprunggliederungen für die Heeresgruppen Nord und Süd genehmigt. Alle benötigten Kräfte aus Griechenland sollen rechtzeitig herangeführt werden. Die Truppentransporte nach Finnland sind über Stettin angelaufen.

02.06.1941

Treffen Hitler-Mussolini am Brenner

13.06.1941

Hitler befiehlt den weiteren Ausbau der Artillerie auf den Kanalinseln, um Einfallversuche während BARBAROSSA zuverlässig abwehren zu können. Die Küstenverteidigung obliegt weiter dem Heer. Nach wehrwirtschaftlichen Berichten ist die Treibstoffreserve im Herbst aufgebraucht, Fliegerbenzin ist danach nur zu 50%, Otto-Treibstoff zu 25% und Heizöl zu 50% des Bedarf vorhanden. OKH lehnt die Forderung ab, BARBAROSSA nach wirtschaftlichen Zielen zu führen (rasche Besetzung der wehrwirtschaftlich relevanten russischen Wirtschaftsgebiete.

14.06.1941

Hitler hält eine Grundsatzrede über Vorgeschichte und Durchführungsabsichten BARBAROSSA vor der Generalität. Danach folgen Einzelvorträge der Befehlshaber der Heeresgruppen und Luftflotten, Armeeführer, BefH Mariengruppe Nord Und des BdK über den geplanten Verlauf der Operationen. Ungarn+Slowakei sollen bis zum Angriff nicht unterrichtet werden. Die Angriffszeit soll von 3.30 auf 3.00 vorverlegt werden.

21.06.1941

In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 1941 begann auf Befehl Hitlers der Angriff der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion.

24.06.1941

Am 24.06.1941 gegen 01:30 Uhr treffen Hitler und sein Stab zum ersten Mal im FHQ "Wolfsschanze" im Stadtwald Gierloz (Görlitz) etwa 8 Kilometer von Rastenburg (heute Ketrzy, Ostpreußen, Masuren) ein. Nach dem Bezug der „Wolfsschanze“ am 24.06.1941 wurde der linke Flügel des Schlosses Steinort als „Feldquartier“ für Außenminister Joachim von Ribbentrop beschlagnahmt. Das Schloss blieb aber trotzdem noch Wohnort der Familie von Lehndorff. Die Verschwörer aus dem militärischen und zivilen Widerstand waren hier wiederholt zu Gast.

26.06.1941

Hitler erwägt, aufgrund des Vorschreitens bei der Kesselbildung der HG Mitte den Schwerpunkt nach Süden zu verlegen. Der Gedanke wird aber wieder fallen gelassen.

08.07.1941

Hitler ordnet an, Moskau und Leningrad dem Erdboden gleich zu machen, um zu verhindern, daß Menschen darin bleiben, die wir dann im Winter ernähren müßten.

11./12.07.1941

Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 11./12.07.1941
Stalin ist eine der eigenartigsten Gestalten der Weltgeschichte. Er hat angefangen als kleiner Sekretär und hat nie das Büro verlassen, nie eine Rede gehalten. Vom Büro aus regiert er mit einer auf ihn eingestellten Bürokratie. Es fällt auf, daß sich die russische Propaganda in der Kritik an uns noch immer sehr in Grenzen hält. Dieser schlaue Kaukasier ist bereit, das europäische Rußland dranzugeben, wenn er fürchten muß, sonst das Ganze zu verlieren. Man sage nicht, vom Ural aus kann er Europa zurückerobern. Das ist, wie wenn ich in der Slowakei säße und von da aus das Reich sollte erobern wollen.

14.07.1941

Berlin
Adolf Hitler befiehlt für die Rüstungsgüterherstellung eine Verlegung des Schwerpunktes auf den Bau von Unterseebooten und die Produktion von Flugzeugen. Er sieht den Krieg gegen die Sowjetunion bereits als gewonnen an.

Berlin
Adolf Hitler unterbreitet der japanischen Regierung, vertreten durch ihren Botschafter Hiroshi Oshima, ein Bündnisangebot zur "Vernichtung" der UdSSR und der USA.

16.07.1941

Adolf Hitler legt bei einer Besprechung mit nationalsozialistischen Spitzenfunktionären die "deutschen Ziele im Osten" fest; vorgesehen ist eine Aufteilung der UdSSR in vier Reichskommissariate und die Eingliederung einiger Gebiete wie der Halbinsel Krim ins "Großdeutsche Reich"

17.07.1941

Alfred Rosenberg, einer der wichtigsten Partei-Ideologen der NSDAP, wird von Adolf Hitler zum Reichsminister für die besetzten Ostgebiete ernannt.

19.07.1941

Hitler ordnet in seiner Weisung Nr. 33 den weiteren Vormarsch der Infanterie auf Moskau an.

21.07.1941

Am 21. Juli sagt Hitler zum kroatischen Außenminister Kvaternik "Die Juden sind die Geißel der Menschheit und wenn auch nur ein Staat aus irgendwelchen Gründen eine jüdische Familie bei sich dulde, so würde diese ein neuer Bazillenherd für ein neue Zersetzung werden."

25.07.1941

Berlin
Oberbefehlshaber der Marine, Generaladmiral Erich Raeder, weist Adolf Hitler in einem Gespräch vergeblich auf die Bedeutung einer Stärkung der deutschen Kriegsmarine für die weitere Kriegführung hin.


Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 25.07.1941 (Abends)
England und Amerika werden einmal einen Krieg haben, und der wird mit dem denkbar größten Haß geführt werden. Eines von beiden Ländern wird verschwinden müssen.

27.07.1941

Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 27.07.1941 (Abends)
Wir werden eisern darauf bedacht sein müssen, daß sich diesseits des Ural keine militärische Macht je mehr auftut: Unsere westlichen Nachbarn würden immer die Bundesgenossen unserer östlichen sein; so haben es die Franzosen mit den Türken gehalten, und so halten es jetzt die Engländer mit den Sowjets. Unter diesseits des Ural verstehe ich eine Linie von 200 bis 300 Kilometer östlich von ihm. Es muß uns möglich sein, diesen Ostraum mit 250 000 Mann und dazu einigen guten Männern der Verwaltung zu beherrschen. Schauen wir uns nur die Engländer an, die mit 250 000 Menschen insgesamt - Wehrmacht davon etwa 50 000 Mann -- 400 Millionen Inder regieren. Immer soll dieser Raum auf deutsche Herrscher angewiesen sein. Nichts wäre verkehrter, als die Masse etwa erziehen zu wollen. Ein Interesse haben wir lediglich daran, daß die Leute, sagen wir, die Verkehrszeichen unterscheiden lernen; sie sind Analphabeten, und sie wollen es bleiben. Wohl aber müssen sie gut leben können; das ist unser eigenes Interesse. Den Süden der Ukraine, die Krim besonders, wollen wir ganz ausschließlich deutsch besiedeln. Es macht mir keine Mühe, die dortige Bevölkerung anderswohin zu schieben. Der deutsche Siedler wird der Wehrbauer sein, und dazu nehme ich die Kapitulanten, mögen sie bisher verwandt sein wie immer. Wir erhalten auf diesem Wege zugleich ein braves Unteroffizier-Korps, wie wir es brauchen. Ihnen stellt, wenn sie Bauernsöhne sind, das Reich einen vollständig ausgerüsteten Hof zur Verfügung. Der Boden kostet uns nichts, wir müssen nur das Haus bauen. Diesen Betrieb "kauft" sich der Bauernsohn, mit dem ich das Land besiedeln will, durch seinen zwölfjährigen Dienst; die letzten zwei Jahre schon in Vorbereitung auf die Landwirtschaft. Es knüpft sich daran nur die einzige Bedingung, daß der Kapitulant keine Städterin, sondern ein Landmädchen zur Frau nimmt, das möglichst gar nicht erst in der Stadt mit ihm gelebt hat. Diese Wehrbauern bekommen Waffen mit, so daß sie bei irgendwelcher Gefahr sofort als örtliche Waffenträger zur Verfügung sind. So hat das alte Österreich mit dem Grenzer seine Ostvölker im Zaum gehalten. Zugleich ist der Wehrbauer der beste Lehrer dort. Jedenfalls ist der Unteroffizier ein besserer Lehrer für die Bauernkinder, als der heutige Lehrer ein guter Offizier ist.

29.07.1941

Adolf Hitler unterzeichnet ein Gesetz, das eine Aufhebung der im Juni 1932 vorgenommenen Rentenkürzungen vorsieht; Invaliden- und Altersrenten werden um sechs Reichsmark, Witwen- und Waisenrenten um vier Reichsmark monatlich erhöht.

31.07.1941

Noch vor der Kriegserklärung an die USA legte Hitler am 31.07.1941 dar: "Wenn in England die) Hoffnung auf Rußland wegfällt, fällt auch Amerika weg, weil dem Wegfall Rußlands eine Aufwertung Japans in Ostasien in ungeheurem Maße folgt."

02.08.1941

Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 02.08.1941 (Abends bei Tisch)
Wie die Jägerei das Wild hegt, um es bei Gelegenheit umbringen zu können, so hegen die Juristen die Unterwelt. Die größte Gefahr ist die große Bedeutung, die der ersten Strafe beigemessen wird. Prügelstrafe wäre da wirklich viel besser als Freiheitsstrafe. Im Gefängnis und Zuchthaus kommt der Bestrafte gleich in die rechte Schule. Er wird belehrt, wie man es anstellen muß. Zunächst wird ihm gesagt, wie blöd er das angefangen hat. Der weitere Aufenthalt ist ein fortgesetzter Unterricht.

19./20.08.1941 (Nachts)

Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 19./20.08.1941 (Nachts)
Wenn man dem deutschen Volke etwas Gutes wünschen will, dann wäre es, alle fünfzehn bis zwanzig Jahre einen Krieg zu haben. Eine Wehrmacht, deren einziges Ziel es ist, den Frieden zu erhalten, führt zu einem Soldat-Spielen -- man betrachte nur Schweden oder die Schweiz --, oder sie wird eine Gefahr im Sinne revolutionärer Einstellung. Wenn man mir vorhält, hundert- oder zweihunderttausend Menschen sind durch deine Kriegführung ums Leben gekommen, so kann ich dem entgegenhalten: Durch meine bisherige Tätigkeit hat die deutsche Nation schon über zweieinhalb Millionen Menschen mehr bekommen. Verlange ich zehn Prozent davon als Opfer, habe ich neunzig Prozent gegeben; ich hoffe, daß wir in zehn Jahren mindestens zehn bis fünfzehn Millionen Deutsche mehr auf der Welt sind; ob Mann oder Frau, ist gleichgültig; ich schaffe die Lebensvoraussetzungen. Das Leben ist grausam. Werden, Sein und Vergehen, es ist immer ein Töten; alles, was geboren wird, muß wieder sterben, ob durch Krankheit, Unfall oder Krieg, es bleibt das gleiche. Nur können die, denen der Krieg Wunden geschlagen hat, einen Trost finden darin, daß ihr Opfer um der Zukunft des Volkes willen gebracht ist. Viele große Männer waren die sechsten, siebenten Kinder] Wenn ich einen Menschen töte, der da ist, weiß ich, was verlorengeht. Was durch die Geburten-Beschränkung getötet wird, weiß ich nicht. Der Mensch, den ich vor der Geburt töte, ist das ewige Rätsel. Die Kriege führen zum Geburten-Reichtum, sie sind die Lehre, nicht in den Fehler zu verfallen, mit einem Kind sich zufrieden zu geben.

20.08.1941

Am 20. August 1941 besuchten Dornberger und von Braun im Rahmen eines Vortrages das Führerhauptquartier; Hitler reagierte hier positiver, da Dornberge "offenbar mit dem Konzept einer Terrorwaffe gegen Großbritannien die empfindliche Stelle seines Kriegsherrn getroffen hatte"

24.08.1941

Auf mündliche Weisung von Adolf Hitler beenden die Beauftragten für die "Euthanasie"-Tötungen der "Aktion T4" Karl Brandt und Philipp Bouhler die systematische Ermordung von Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen.

08.09.1941

Der ungarische Reichsverweser Miklós Horthy trifft zu einem dreitägigen Besuch im Führerhauptquartier "Wolfsschanze" ein; bei den Gesprächen mit Adolf Hitler geht es vor allem um den gegenwärtigen Stand an der Ostfront und den Abzug ungarischer Truppen.

10.09.1941

In einem als authentisch belegten Tischgespräch vom 10. September 1941 sagt der Führer anläßlich der Umsiedlung von Deutschen aus dem Polnischen Korridor in den Jahren 1918 – 1920 folgendes: „In welch einem Maße feinfühlig wir Deutschen sind, läßt sich schon daraus ersehen, daß für uns die Befreiung unseres Landes von 600.000 Juden die Höhe der Grausamkeit ist, während wir die Aussiedlung unserer Brüder aus Ostpreußen, ruhig hingenommen haben.

13.09.1941

Eine von Hitler gebilligte Denkschrift des Oberkommandos der Wehrmacht stellt fest, daß der Krieg gegen die UdSSR im Jahre 1941 nicht mehr zu beenden ist.

15.09.1941

Am 15. September 1941 erließ Hitler den Befehl, dass der Entwicklung der A4 (Aggregat 4) und der Vorbereitung auf ihre Serienproduktion nunmehr die höchste Dringlichkeitsstufe einzuräumen sei.

16.09.1941

Am 16. September 1941 erließ Feldmarschall Wilhelm Keitel, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW), seinen Befehl zur Bekämpfung der "kommunistischen Aufstandsbewegung in den besetzten Gebieten". Danach galt "als Sühne für ein deutsches Soldatenleben die Todesstrafe für 50-100 Kommunisten als angemessen". General Franz Böhme, der von Hitler am selben Tag zum Bevollmächtigten Kommandierenden General in Serbien ernannt wurde, sorgte für die Einhaltung der Quote und verschärfte den Befehl von oben noch. Künftig seien "für jeden gefallenen oder ermordeten Soldaten (oder Volksdeutschen) 100, für jeden Verwundeten 50 Gefangene oder Geiseln zu erschießen"

17.09.1941

Berlin
Hitler ordnet nach dem US-amerikanischen Schießbefehl auf deutsche und italienische Schiffe in der US-Sicherheitszone vom 11. September die strikte Vermeidung von Zwischenfällen mit US-Schiffen an.


Berlin
Hitler befiehlt verschärfte Maßnahmen, um bei der Eroberung Leningrads ein Entkommen sowjet. Seestreitkräfte nach Westen zu verhindern. Dies führt zu intensiven Luftangriffen, zur Verstärkung der Minensperren im Finnenbusen und zur Aufstellung der »Baltenflotte«


Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 17.09.1941 (Nachmittags)
Der Kampf um die Hegemonie in der Welt wird für Europa durch den Besitz des russischen Raumes entschieden; er macht Europa zum blockadefestesten Ort der Welt. Es sind das wirtschaftliche Perspektiven, die den liberalsten westlichen Demokraten der neuen Ordnung geneigt machen werden. Jetzt müssen wir es durchbeißen. Das übrige ist eine Frage der Organisation. Man braucht diese Urwelt lediglich zu sehen und weiß, daß hier nichts geschieht, wenn man den Menschen die Arbeit nicht zumißt. Der Slawe ist eine geborene Sklaven-Masse, die nach dem Herrn schreit; es fragt sich nur, wer der Herr ist. Der Bolschewismus hat uns da einen großen Dienst erwiesen. Er hatte zunächst das Land an die Bauern aufgeteilt. Die Folge war ungeheuere Hungersnot; es blieb nichts übrig, als in der Form der Staatsdomänen die Grundherrschaft wieder einzuführen, nur, daß der frühere Herr etwas von der Landwirtschaft verstanden hatte, während dem politischen Kommissar das Wissen darum fehlte. Wenn die Engländer aus Indien hinausgetrieben würden, so würde Indien verkommen. Das ist hier genauso. Der Nationalsozialismus könnte nicht einmal nach Ungarn exportiert werden. In der breiten Masse ist der Ungar so faul wie der Russe; er ist der geborene Steppenreiter.
Insoweit hat Ungarns Reichsverweser Horthy recht, wenn er sagt: "Bei mir sinken die Bodenerträge, wenn ich den Großgrundbesitz aufgebe." In Spanien ist es dasselbe; Spanien würde verhungern, wenn der Großgrundbesitz verschwände. Der deutsche Bauer hat den Trieb weiterzukommen, er denkt an seine Kinder; ein ukrainischer Bauer aber wird nicht nach dem Imperativ der Pflicht handeln. Bedingt gibt es ein Bauerntum unseres Stiles noch in Frankreich, sehr stark in Holland und in Italien, wo jeder Quadratmeter in einem wahren Bienenfleiß ausgenutzt wird. Der russische Raum ist unser Indien, und wie die Engländer es mit einer Handvoll Menschen beherrschen, so werden wir diesen unseren Kolonialraum regieren. Es wäre verfehlt, den Eingeborenen erziehen zu wollen. Was wir erreichen würden, ist ein Halbwissen, das zur Revolution führt. Es ist kein Zufall, daß der Erfinder des Anarchismus ein Russe war.
Wäre die russische Menschheit nicht durch andere, angefangen von den Warägern, zum Staat organisiert worden, so wären sie Kaninchen geblieben. Man kann Kaninchen nicht zum Leben der Bienen oder Ameisen erziehen. Diese haben die Fähigkeit, Staaten zu bilden, Hasen haben sie nicht. Sich selbst überlassen, würde der Slawe nie über den engsten Familienkreis hinausgekommen sein. Die slawischen Völker sind zu einem eigenen Leben nicht bestimmt. Das wissen sie, und wir dürfen ihnen nicht einreden, sie könnten das auch. Wir haben 1918 die baltischen Länder und die Ukraine geschaffen. Wir haben aber heute kein Interesse an dem Fortbestand der ostbaltischen Staaten und an einer freien Ukraine. Rechristianisierung wäre der größte Fehler, denn das wäre Wieder-Organisierung. Ich bin auch nicht für eine Universität in Kiew. Wir bringen ihnen das Lesen besser nicht bei. Sie lieben uns gar nicht, wenn wir sie mit Schulen quälen; es wäre schon falsch, sie auch nur auf eine Lokomotive zu stellen. Wir haben auch keinen Grund, mit einer Neuverteilung des Bodens anzufangen. Die Eingeborenen werden künftig aber weit besser leben als jetzt. Wir finden in ihnen die Menschen zur Bearbeitung des Bodens, der uns heute abgeht. Wir werden ein Getreide-Exportland sein für alle in Europa, die auf Getreide angewiesen sind. In der Krim haben wir Südfrüchte, Gummipflanzen mit 40 000 Hektar machen wir uns unabhängig, Baumwolle. Die Pripjet-Sümpfe geben uns Schilf. Den Ukrainern liefern wir Kopftücher, Glasketten als Schmuck und was sonst Kolonialvölkern gefällt. Unsere Deutschen -- das ist die Hauptsache -müssen eine festungsartig in sich geschlossene Gemeinschaft bilden. Der letzte Pferdebursche muß höher stehen als einer der Eingeborenen außerhalb dieser Zentren. Für die deutsche Jugend wird das ein Gebiet sein, wo sie sich vorarbeiten kann. Dänen, Holländer, Norweger, Schweden nehmen wir mit herein. Wir dürfen es nicht so machen wie vor dem Krieg in den Kolonien, wo neben der deutschen Kolonial-Gesellschaft eigentlich nur kapitalistische Interessen am Werk waren. Der Deutsche soll das Gefühl für weite Räume bekommen. Wir müssen ihn in die Krim bringen und in den Kaukasus. Die Leute träumen heute von einer großen Weltfriedenskonferenz. Lieber führe ich zehn Jahre Krieg, als daß ich mir den Sieg auf solche Weise wegstehlen lasse. Ich habe ja keine unmäßigen Ziele; im Grunde sind es lauter Gebiete, in denen einmal schon Germanen gesessen haben.

20.09.1941

Hitler befiehlt eine Verstärkung der Marineeinheiten in der Ostsee, die den Vormarsch der deutschen Truppen in der UdSSR und deren Nachschubwege sichern sollen.

22./23.09.1941

Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 22./23.09.1941 (Nachts)
Ein Glück scheint mir die Einheitsküche bei der Wehrmacht: Schon im (Ersten) Weltkrieg war die Küche unvergleichlich viel besser, wenn die Offiziere aus ihr mitverpflegt werden mußten. Es ist auch nichts gewonnen mit einer Speisenfolge ohne Ende. Wozu eine solche Fülle von Gängen, wie es früher die Regel war? Man ist den ganzen Abend an seine Nachbarin gebunden, statt sich mit Menschen, die einem liegen, unterhalten zu können. An dem, was man gern mag, kann man sich nicht satt essen, und mit dem anderen ist einem nicht gedient. Für unsere Partei-Veranstaltungen wird das kalte Büffet die beste Einrichtung sein. Man setzt sich zusammen, wie man Lust hat, und kann den Platz wechseln, um zu plaudern, wie es sich gibt. Auch fällt der Rangstreit weg, den unseligerweise die Tischordnung stets mit sich bringt.

25.09.1941

Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 25.09.1941 (Mittags)
Das Staunenswerteste an der Taktik der russischen Führung ist der Fanatismus, mit dem ein an sich richtiges Prinzip auch dann noch verfolgt wird, wenn es falsch ist, daran festzuhalten. Der Grund: die Angst, eines Mißerfolges wegen zur Verantwortung gezogen zu werden. Es heißt da nie: Infolge eines Versagens der Führung oder übermächtigen deutschen Druckes habe ich mich gezwungen gesehen, den und den Schritt zu unternehmen; es heißt immer: infolge Verrats. Alles ist hier Verrat, weil jeder Einheitsführer fürchten muß, um einen Kopf kürzer gemacht zu werden, wenn er nicht dem Befehl gemäß sich hat durchsetzen können. Lieber läßt man sich von uns den Schädel einschlagen. Dagegen ist der Angriffsgeist, mit dem der Russe vorwärts geht, für uns nichts Neues; das war im Weltkrieg nicht anders als heute; es erklärt sich aus ihrer Stupidität. So wie uns heute nicht mehr fühlbar ist, mit welcher Härte im Weltkrieg auf russischer Seite gegen uns gekämpft wurde, so werden kommende Jahrhunderte auch diesen Feldzug lediglich als grandiose Operation vor Augen haben, während man die vielen Krisen nicht mehr sieht, die durch den russischen Angriffsgeist für uns entstanden sind. Doch gab es im Weltkrieg einen Typ des russischen Kämpfers, der mehr gutmütig als grausam war. Heute ist dieser Typ verschwunden; der Bolschewismus hat ihn ausgebrannt. Was für ein gefährliches Menschenreservoir ist Asien] Eine Sicherung Europas ist denkbar nur unter der Voraussetzung, daß wir die europäische Grenze bis zum Ural vorschieben. Westlich von ihm darf ein organisierter russischer Staat nicht mehr bestehen. Da es gegen diese Völkermasse eine natürliche Abscheidung nicht gibt, brauchen wir einen Ostwall, und der muß aus lebenden Menschen bestehen. Ein dauernder Grenzkampf im Osten schafft ein festes Geschlecht und hindert uns, in die Weichheit einer rein auf Europa gegründeten Staatswelt zurückzusinken.

Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 25.09.1941 (Abends)
Der Bauer jagt am wenigsten Ideologien nach. Biete ich ihm im Osten Boden an, so wird ein Strom von Menschen dahin aufbrechen, denn schön ist für den Bauern die Landschaft, die viel bringt. In zwanzig Jahren wird die Auswanderung Europas statt nach Amerika nach dem Osten gehen. Im Schwarzen Meer kriegen wir ein Binnenmeer mit unendlichem Fischreichtum. Durch die Soja-Bohnen in der Krim heben wir die Viehzucht. Wir ernten ein Mehrfaches von dem, was der ukrainische Bauer heute aus dem Boden herausholt.

Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 25./26.09.1941 (Nachts)
Die Wochenschau heute: Ich bin ganz ergriffen, das ist ein Heldenepos, wie es noch keines gegeben hat. So war das im Weltkrieg auch, aber niemand hat damals es festgehalten. Ich bin doch maßlos glücklich, daß ich den Krieg in dieser Weise erlebt habe. Man hat mir gesagt, die Wirkung meiner Rede sei deshalb so stark, weil ich keine Phrasen mache. Ich komme nicht in Gefahr, eine Ansprache an Soldaten mit den Worten einzuleiten: "Kein schönerer Tod sei in der Welt ", weil ich die Wirklichkeit, die Empfindungen kenne des Soldaten, der, einem kleinen Befehl und sonst nur der Stimme seines Innern folgend, den Weg durch die Hölle geht. Im reinsten Idealismus bin ich ins Feld gezogen, dann aber hat man Tausende verletzt und sterben sehen, und da kommt einem das Bewußtsein dessen, daß das Leben ein dauernder grausamer Kampf ist, welcher letztlich der Erhaltung der Art gilt: Der eine mag vergehen, wenn andere leben bleiben. Ich kann mir denken, daß mancher sich heute an den Kopf greift: Wie kann der Führer nur eine Stadt wie Petersburg vernichten] Gewiß, von Haus bin ich vielleicht ganz anderer Art. Ich möchte niemand leiden sehen und keinem weh tun; aber wenn ich erkenne, daß die Art in Gefahr ist, dann tritt an die Stelle des Gefühls eiskalte Vernunft: Ich sehe nur noch die Opfer, welche die Zukunft fordert, wenn heute ein Opfer nicht gebracht wird.

27.09.1941

Hitler beauftragt den SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich mit der Führung der Geschäfte des Reichsprotektors in Böhmen und Mähren.

Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 27./28.09.1941 (Nachts)
Wer weiß, wenn meine Eltern vermögend genug gewesen wären, mich die Akademie besuchen zu lassen, so wäre ich wohl nicht in die Lage gekommen, die soziale Not von Grund auf kennenzulernen. Dem, der außerhalb der Not lebt, muß erst ein Tor aufgestoßen werden, damit er sie sieht. Die Jahre, die mich das Elend in der härtesten Form am eigenen Leibe haben erfahren lassen, sind für die deutsche Nation zum größten Segen geworden: Wir hätten sonst heute den Bolschewismus. Dabei hat mich die Trostlosigkeit meiner Umgebung in einem Punkte nicht berührt: Ich habe während dieser Jahre im Geiste in Palästen gelebt; damals ist mir das Bild vom Neubau der Stadt Berlin entstanden.
Auf zweierlei haben wir zu achten:
1. daß alle begabten Jugendlichen auf Staatskosten erzogen werden.
2. daß jedem begabten Menschen alle Pforten offenstehen.
Da ich die sechs Klassen Mittelschule nicht aufzuweisen hatte, hätte ich nicht Offizier werden können, mochte ich auch ein Vielfaches von dem mir erarbeitetet haben, was ein Absolvent weiß. Den Pour le merite konnte nur der Offizier bekommen; es war schon etwas Außerordentliches, wenn ein Bürgerlicher ihn erhielt. Und welche Rolle spielte im ganzen Leben das Elternhaus] Einen Ministerposten konnte ein Mensch, dem die Voraussetzungen der Herkunft und der Schule fehlten, nur über die Sozialdemokratische Partei bekommen. In der Marine hatten wir bis vor kurzem vier Küchen nebeneinander. Die Meinung, man habe eine Einbuße an Autorität zu befürchten, wenn hier Unterschiede nicht bestehen, ist unbegründet. Wer mehr als die anderen kann und weiß, hat immer die Autorität, die er braucht. Skandalös war die Unterbringung des Hausgesindes beispielsweise in Berliner Wohnungen, unwürdig die der Schiffsmannschaft selbst auf Luxusdampfern. Ich weiß, daß sich das nicht von heute auf morgen überall ändern läßt, aber der Zeitgeist ist doch ein anderer geworden.

Der Duce hat Schwierigkeiten, weil seine Wehrmacht royalistisch denkt. Eine Truppe, die versagt, öffentlich loben, das zerstört ihr soldatisches Ehrgefühl. Einer solchen Truppe muß klargemacht werden, daß sie sich miserabel benommen hat. Gewiß, jeder Truppe kann passieren, daß sie einmal ausläßt; die Front ist oft Nerveneindrücken ausgesetzt, von deren Wirkung sich die Führung keine rechte Vorstellung macht. Aber da heißt es hart sein: Eine solche Truppe muß so bald wie möglich wieder eingesetzt werden. Man kann den Tod nur mit dem Tod besiegen. Wenn du zurückgehst, wirst du erschossen, gehst du vor, so kannst du mit dem Leben davonkommen. Und erst wenn die Scharte ausgewetzt ist, soll alles andere vergessen sein.
Wiederum: Eine Führung darf nicht so leichtfertig vorgehen, daß man den kleinen Mann einfach totschießen läßt. Es geht nicht an, was dem kleineren Verband nicht gelungen ist, nun durch die Masse erreichen zu wollen, auf die Gefahr hin, daß sich die Zahl der Opfer nur eben ins Ungemessene erhöht. Antonescu hat in einem Tagesbefehl vor wenigen Wochen einer seiner Einheiten vorgehalten, sie sei die Schande der Nation. Seiner Rasse nach sicher nicht Rumäne, sondern Germane, ist Antonescu der geborene Soldat. Sein Unglück, daß er Rumänien unter sich hat. Von Natur hat ja selbst unser Volk seine heutige Sauberkeit nicht gehabt; erinnern wir uns nur an die Hiebe, die noch Friedrich Wilhelm I. eigenhändig den Berlinern verabreichte Sauberkeit ist das Ergebnis einer ununterbrochenen Erziehung zur Disziplin.

28.09.1941

Adolf Hitler stiftet für "vielfache außergewöhnliche Tapferkeits- und Führungstaten" das Deutsche Kreuz in Gold und für "vielfache außergewöhnliche Verdienste" das Deutsche Kreuz in Silber.

29.09.1941

Am 29. September 1941 stellte Hitler klar:
"Sich aus der Lage in der Stadt Leningrad ergebende Bitten um Übergabe werden abgeschlagen werden, da das Problem des Verbleibens und der Ernährung der Bevölkerung von uns nicht gelöst werden kann und soll. Ein Interesse an der Erhaltung auch nur eines Teiles dieser großstädtischen Bevölkerung besteht in diesem Existenzkrieg unsererseits nicht."

03.10.1941

Anlässlich der Eröffnung des Kriegswinterhilfswerkes erklärt Adolf Hitler im Berliner Sportpalast, dass die Sowjetunion schon geschlagen sei und sich "nie mehr erheben" werde.

07.10.1941

Am 7. Oktober 1941 betonte Hitler, "daß eine Kapitulation von Leningrad oder später von Moskau nicht anzunehmen ist, auch wenn sie von der Gegenseite angeboten würde. Kein deutscher Soldat hat daher diese Städte zu betreten."

13.10.1941

Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 13.10.1941 (Nachts)
Dieser Tage habe ich einen Angriff, der uns ein Stück von vier Kilometer Tiefe bringen sollte, untersagt, weil der Erfolg die Opfer, wie mir schien, nicht gerechtfertigt haben würde. Ich gebe zu, der Unterführer hat es da schwerer. Wie soll er die Grenze ziehen, wenn er vor der Frage steht, ob er seinen Leuten ein Opfer zuzumuten oder zu ersparen hat? Was man da im Weltkrieg gemacht hat, das war ja einfach toll. Die Offensive auf Verdun ist eine Wahnsinnstat gewesen. Die Kommandierenden auf beiden Seiten hätten vor ein Kriegsgericht gehört. Man ist auch heute noch nicht auf der ganzen Linie abgekommen von einer Einstellung, die damals beispielsweise das Leben von sagen wir 20 000 Mann nutzlos dadurch geopfert hat, daß man die Meldegänger ausschickte ohne Rücksicht darauf, ob sie bei sofortigem Aufbruch Gefahren ausgesetzt waren, die nicht bestanden, wenn man den Einbruch der Dunkelheit abwartete. So sah ich mich doch wiederholt, obwohl es nichts als eine Postkarte wegzubringen gab, schwerem Artilleriefeuer ausgesetzt. Einer meiner späteren Kommandeure hat das allerdings völlig abgestellt. Inzwischen hat sich der Geist geändert, und eines Tages wird jeglicher Unfug dieser Art verpönt sein.

14.10.1941

Führerhauptquartier
Auf Befehl Hitlers wird die Offensive des Gebirgskorps Norwegen (Gen. Dietl) in Richtung Murmansk eingestellt. Murmansk bleibt Hauptanlaufhafen für die alliierten Konvois zur Versorgung und Aufrüstung der Sowjetunion.


Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 14.10.1941 (Morgens)
Ich habe mir angewöhnt, am Abend Ärgerliches nicht anzusehen; ich würde die ganze Nacht nicht davon loskommen. Auch pflege ich Briefe oft drei, vier Tage liegen zu lassen. Mancher wundert sich vielleicht, daß er keine Antwort bekommt, aber wenn ich die Antwort diktiert habe, beschäftige ich mich zunächst zwölf Stunden überhaupt nicht mehr damit; den nächsten Tag korrigiere ich das Geschriebene ein erstes, den übernächsten vielleicht ein zweites Mal. Ich bin da sehr vorsichtig, es soll niemanden geben, der mir entgegenhalten kann: Da hast du das und das geschrieben. Ich bin überhaupt der Meinung, in einem Zeitalter, wo Eisenbahn, Wagen und Flugzeug zur Verfügung stehen, sollte man, wenn es hart auf hart geht, lieber zusammenkommen als schreiben. Beim Schreiben sagt man sich, dem muß ich es nun einmal zeigen. Der andere kann dann nicht umhin, genauso zu antworten, oder er kommt und insultiert einen. Neulich habe ich einem meiner Herren, der mit der Frage zu mir kam, was er antworten solle auf einen beleidigenden Brief, verboten, überhaupt eine Antwort zu geben. Wir haben ein dummes Gesetz, das vorsieht, eine Beleidigungsklage müsse, wenn das Klagerecht nicht verfallen soll, sofort erhoben werden. Viel richtiger wäre, zu bestimmen, daß eine solche Klage vor Ablauf von drei Wochen nicht erhoben werden darf. Dann würde aller Zorn verraucht sein, und es käme nicht mehr zur Verhandlung.


Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 14.10.1941 (Mittags)
Ich halte nicht für richtig, sich jetzt in einen Kampf mit der Kirche zu stürzen. Am besten, man läßt das Christentum langsam verklingen; ein langsames Ausklingen hat auch etwas Versöhnendes in sich: Das Dogma des Christentums zerbricht vor der Wissenschaft. Es erschiene mir unsagbar töricht, einen Wotanskult wieder erstehen zu lassen. Unsere alte Götter-Mythologie war überholt, war nicht mehr lebensfähig, als das Christentum kam. Es verschwindet immer nur, was reif ist unterzugehen] Die ganze antike Welt lebte damals lediglich noch in philosophischen Systemen und auf der anderen Seite in einem Götzenkult.

Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 14./15.10.1941 (Nachts)
Die Wettervorhersage? Darauf ist nicht der mindeste Verlaß. Der Wetterdienst muß aus der Wehrmacht wieder ausgegliedert werden. Die Lufthansa hatte einen Wetterdienst, der hervorragend war. Das Herz hat mir wehgetan, wie diese Einrichtung aufgelöst wurde. Der heutige Apparat ist nicht mehr so gut, und es fehlt auch an anderen Voraussetzungen.
Die Wettervorhersage ist keine Wissenschaft, die sich mechanisch lehren und lernen läßt. Was man braucht, sind Menschen mit einem sechsten Sinn, Menschen, die in und mit der Natur leben, mögen sie nun von Isothermen und Isobaren etwas wissen oder nicht. Freilich: Diese Leute werden in der Regel nicht in eine Uniform passen; der eine ist krumm, der andere lahm. Aber dafür unterliegen sie auch nicht dem Zwang, sich in Tabellen zu vergraben, und sie brauchen nicht damit zu rechnen, vom Ort, den sie kennen, an einen anderen versetzt zu werden, dessen klimatische Verhältnisse ihnen unbekannt sind, und sie haben auch keinen Vorgesetzten, der -- im Besitze größerer Weisheit, weil besser bezahlt und höher im Rang - in Versuchung kommt, ihnen die einzige wahre Meinung zu diktieren.
Das beste wäre vielleicht, eine zivile Organisation aufzuziehen, bestehend aus einer Zentrale, die, im Besitze des Materials, das heute ausschließlich Grundlage der Wettervorhersage ist, das dazu registriert, was ihr erprobte Wetterfrösche - private Menschen aus jeder Landschaft -- fernmündlich über die Aussichten melden, die ihrer Erfahrung nach an ihrem Ort für die nächsten Stunden oder Tage gegeben sind.
Der Apparat wird nicht viel Geld kosten. Ein alter Lehrer zum Beispiel ist glücklich, wenn er als Entgelt für diese seine Ferngespräche im Monat seine 30 Mark verdient. Er hat das Telefon ins Haus bekommen Und dann ist es eine Ehre für ihn, mit seinem Wissen herangezogen zu werden.
Der Mann braucht keine schriftlichen Meldungen zu machen, er mag auch ruhig seinen Dialekt sprechen; vielleicht ist er zeitlebens aus seiner Gegend nicht herausgekommen. Aber er weiß zu lesen aus dem Flug der Schwalben und der Mücken, aus dem Aussehen seiner Umgebung, der Landschaft und des Himmels, aus der Art, wie sich die Luft anläßt und wie der Wind den Klang der Glocken herüberträgt und aus vielem anderen mathematisch Unmessbaren und Unwägbaren. Von seinem Vater hat er das gehört, und in der Erfahrung eines Lebens hat es sich ihm erhärtet. Man braucht nur herumzuschauen: In jeder Gegend finden sich Menschen, von denen man weiß, sie verstehen sich auf das Wetter. Die Zentrale verarbeitet das erhaltene Material zusammen mit dem, was ihr an "wissenschaftlichen" Unterlagen zukommt. Auf solchem Wege, könnte ich mir denken, werden wir am Ende vielleicht doch wieder einmal zu einem Verlässlichen Instrument kommen, einem Wetterdienst, mit dem sich arbeiten läßt.

17./18.10.1941

Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 17./18.10.1941
Am 22. Juni 1941 hat sich uns ein Tor geöffnet, von dem wir nicht wußten, was dahinter liegt. Wir mußten mit einem Gas- und Bakterienkrieg rechnen, und die Ungewißheit lastete wie ein Grauen auf mir. Die Menschen dort sind etwas uns ganz Fremdes. Alles, was nach Kultur aussieht, haben die Bolschewiken weggenommen, und ich empfinde nichts, wenn ich Kiew, Moskau und Petersburg (Leningrad) dem Erdboden gleichmache.

Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 17.10.1941 (Abends)
Verglichen mit der Häufung von Schönheit im mitteldeutschen Raum kommt uns der neue Ostraum heute wüst und leer vor. Die Menschen? Die werden wir hineinbringen. Das Gebiet muß den Charakter der asiatischen Steppe verlieren, europäisiert werden. Dazu bauen wir jetzt die großen Verkehrsstränge an die Südspitze der Krim, zum Kaukasus; an diese Verkehrsstränge reihen sich, wie an eine Perlenschnur, die deutschen Städte, und um diese herum liegt die deutsche Siedlung. Die zwei, drei Millionen Menschen, die wir dazu brauchen, haben wir schneller, als wir denken; wir nehmen sie aus Deutschland, den skandinavischen Ländern, den Westländern und Amerika. Ich werde es ja wohl nicht mehr erleben, aber in zwanzig Jahren wird das Gebiet schon 20 Millionen Menschen umfassen. In dreihundert Jahren wird es eine blühende Parklandschaft von ungewöhnlicher Schönheit sein. Die Eingeborenen? Wir werden dazu übergehen, sie zu sieben. Den destruktiven Juden setzen wir ganz hinaus. Der Eindruck, den ich im weißrussischen Gebiet hatte, war besser als der in der Ukraine. In die russischen Städte gehen wir nicht hinein, sie müssen vollständig ersterben. Wir brauchen uns da gar keine Gewissensbisse zu machen. Wir leben uns nicht in die Rolle des Kindermädchens hinein, wir haben überhaupt keine Verpflichtung den Leuten gegenüber. Das Wohnhaus reformieren, die Läuse fangen, deutsche Lehrer, Zeitungen? Nein. Lieber richten wir einen Rundfunk ein, der von uns abhängig ist, und im übrigen sollen sie nur die Verkehrszeichen kennen, damit sie uns nicht in die Wagen laufen. Unter Freiheit verstehen diese Leute, daß sie sich nur alle Festtage zu waschen brauchen. Wenn wir mit der Schmierseife kommen, erben wir keine Sympathien. Man muß da ganz umlernen. Es gibt nur eine Aufgabe: eine Germanisierung durch Hereinnahme der Deutschen vorzunehmen und die Ureinwohner als Indianer zu betrachten. Wenn diese Menschen über uns gesiegt hätten, gnade Gott. Haß? Nein, den kennen wir nicht; wir handeln nur aus Überlegung. Die aber handeln aus dem Minderwertigkeitskomplex des Unterlegenen; sie wittern den Überlegenen und verbinden mit dem Minderwertigkeitskomplex den Haß. Ich gehe an diese Sache eiskalt heran. Ich fühle mich nur als der Vollstrecker eines geschichtlichen Willens. Was die Leute momentan über mich denken, ist mir vollkommen gleichgültig. Die Rechtsverhältnisse, das ist eine Erfindung des Menschen. Die Natur kennt keine Planvermessung und keine Notariate. Der Himmel kennt nur die Kraft.

18.10.1941

Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 18.10.1941 (Abends)
Die Wirtschaft besteht überall aus den gleichen Halunken, eiskalten Geldverdienern. Die Wirtschaft kennt den Idealismus bloß, wenn es sich um die Löhne der Arbeiter handelt: "Was, Sie wollen Erhöhung, wo bleibt da der Idealismus?" Auch bei uns, ich weiß es, waren vor 1933 die Geschäftsmöglichkeiten für diese Leute größer. Wenn aber die Wirtschaft weint, das gehört zum Beruf. Nie habe ich einen Industriellen kennengelernt, der nicht sofort eine besorgte Miene aufsetzte, wenn er meiner ansichtig wurde. Dabei kann man jedem nachweisen, daß er sich absolut verbessert hat. Wenn man sie hört, schnaufen sie, wie wenn sie gerade am Ende wären. Aber trotz aller Steuer bleibt doch noch viel Geld über.

21.10.1941

Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 21.10.1941 (Mittags)
Das Christentum war alles zerstörender Bolschewismus. Dabei hat der Galiläer, den man später Christus benannte, etwas ganz anderes gewollt. Er war ein Volksführer, der gegen das Judentum Stellung nahm. Galiläa war sicher eine Kolonie, in welcher die Römer gallische Legionäre angesiedelt haben, und Jesus war bestimmt kein Jude. Die Juden nannten ihn ja auch einen Hurensohn, den Sohn einer Hure und eines römischen Soldaten. Die entscheidende Verfälschung der Lehre des Jesus kam durch Paulus. Er hat raffiniert die Lehre des Galiläers für seine Zwecke umgefälscht und ausgewertet. Der Galiläer hatte die Absicht, sein galiläisches Land von den Juden zu befreien, er wandte sich mit seiner Lehre gegen den jüdischen Kapitalismus, und deshalb haben die Juden ihn getötet. Einer der gemeinsten Kommissare gegen ihn war Saulus. Als Saulus dann auf einmal merkte, daß sich für die Lehre des Galiläers viele Menschen sogar töten ließen, da kam das, was man "die Erleuchtung des Saulus" nennt; es war die Einsicht, daß man mit der Lehre des Galiläers, wenn man es richtig anpackte, den römischen Staat, den die Juden hassten, zum Zusammenbruch bringen könne. Die römischen Religionsvorstellungen waren allen arischen Völkern eigen. Der Jude hingegen kannte und kennt auch heute nichts anderes als das goldene Kalb, das er anbetet. Dem Juden fehlt jede metaphysische Religionsvorstellung, seine Religion ist krasser Materialismus, und es ist bezeichnend, daß er sich ein Jenseits im Schoße Abrahams vorstellt. Während nun alle anständigen Elemente in Rom sich der neuen Lehre verschlossen, brachte das Urchristentum die revolutionäre Aufwiegelung des Mobs der Millionenstadt; Rom wurde bolschewisiert, und dieser Bolschewismus wirkte sich in Rom genauso aus, wie wir es später in Rußland erlebten. Erst unter den Einwirkungen des germanischen Geistes hat nach und nach das Christentum seinen offen bolschewistischen Charakter verloren; es ist einigermaßen tragbar geworden. Während es abstirbt, will der Jude nun wieder mit dem Urchristentum, dem Bolschewismus, beginnen.
Man muß den hohen Stand der römischen Kunst und Kultur in Tempeln wie Wohnungen vergleichen mit dem, was die bolschewistische Unterwelt damals in den Katakomben als neue christliche Kultur brachte. Damals Zerstörung aller Bibliotheken, und heute sehen wir in Rußland das gleiche: ein Herabdrücken auf ein ganz niedriges, allen gleiches Niveau. Damals und bis in das Mittelalter hinein die fürchterlichsten Folterungen, Marterungen und Verbrennungen im Namen des Christentums und heute das gleiche im Namen des Bolschewismus. Aus dem Saulus wurde ein Paulus, aus dem Mordechai ein Karl Marx. Wenn wir diese Pest ausrotten, so vollbringen wir eine Tat für die Menschheit, von deren Bedeutung sich unsere Männer draußen noch gar keine Vorstellung machen können.

21./22.10.1941

Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 21./22.10.1941 (Nachts)
Was mein persönliches Dasein betrifft, so werde ich immer einfach leben. Als Führer und Staatsoberhaupt aber muß ich mich von aller meiner Umgebung sichtbar abheben. Behängt sich meine Umgebung mit Orden und Sternen aller Art, so sticht der Führer dadurch ab, daß er das nicht tut. Liefen meine Männer ohne Dekoration, so müßte ich die Sterne tragen. Wir brauchen einen großen Stil. Diesen Stil müssen wir uns schaffen. Deshalb werden wir die Feier unserer Feste in eine Form gießen, die bleiben soll. Dem Engländer sind seine uns barock anmutenden alten Formen voller Leben, weil sie, von der Tradition geheiligt, ohne Unterbrechung auf den heutigen Tag weitergegeben sind; das ist das Geheimnis des Fortwirkens ihrer Kraft. Ich halte aber für nötig, daß ich die Entwicklung dieses Stiles selber noch erlebt habe; sonst könnte ein späterer Führer auf den Gedanken kommen, er könne sich auf mich berufen, wenn er "schlicht" bleibt. Komme mir keiner mit preußischer Schlichtheit] Man muß wissen, wie Friedrich der Große die Gelder des Staates verwaltet hat. Im übrigen ist Preußentum ausschließlich eine Frage des Charakters und der Haltung. Es hat eine Zeit gegeben, wo ich sagen konnte, daß es in Europa nur einen Preußen gibt, und der säße in Rom] Heute kann man sagen, dort lebt ein Römer unter Italienern. Der andere Preuße war ich, und ich saß in München. Wer die Reichskanzlei betritt, muß das Gefühl haben, vor den Herrn der Welt zu treten, und schon der Weg dahin durch den Triumphbogen auf den breiten Straßen an der Soldatenhalle vorbei zum Platz des Volkes soll ihm den Atem nehmen. Damit allein sind wir in der Lage, den einzigen Konkurrenten, den es gibt für uns, Rom, in Schatten zu stellen. Die große Halle soll so werden, daß die Peterskirche mit dem Platz davor darin verschwinden kann. Wir nehmen als Baustein Granit. Selbst die ältesten Findlinge aus Urgestein in der norddeutschen Ebene zeigen kaum einen Anflug von Verwitterung. Diese Bauten werden, wenn inzwischen nicht wieder das Meer die norddeutsche Ebene überspült, unverändert noch in zehntausend Jahren stehen.

25.10.1941

Führerhauptquartier
Bei einem Besuch des italienischen Außenministers Galeazzo Ciano, Graf von Cortellazzo, im Führerhauptquartier betont Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, dass die europäischen Völker eine "kulturelle" Einheit bilden.

Führerhauptquartier
Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 25.10.1941 (Abends)
Vor dem Reichstag habe ich dem Judentum prophezeit, der Jude werde aus Europa verschwinden, wenn der Krieg nicht vermieden bleibt. Diese Verbrecherrasse hat die zwei Millionen Toten des Weltkrieges auf dem Gewissen, jetzt wieder Hunderttausende. Sage mir keiner: Wir können sie doch nicht in den Morast schicken] Wer kümmert sich denn um unsere Menschen? Es ist gut, wenn uns der Schrecken vorangeht, daß wir das Judentum ausrotten. Der Versuch, einen Judenstaat zu gründen, wird ein Fehlschlag sein. Es gibt eine gewisse protestantische Muckerei, die unerträglich ist; der Katholizismus hat das Gute, daß er die evangelische Sittenstrenge nicht kennt. In katholischen Gegenden lebt es sich insofern besser, als der Geistliche menschlichen Schwächen selber leichter erliegt, und weil er zuläßt, daß seine Schäflein das Sündigen nicht allzu schwer nehmen. Der derzeitige Zustand: Goebbels heiratet eine protestantische Frau und wird daraufhin aus der Kirche ausgeschlossen. Nun will er nichts mehr zahlen, die Kirche aber bedeutet ihm, sein Ausschluss sei lediglich eine Kirchenstrafe; was die Zahlungspflicht angeht, habe er sich als weiter ihr verpflichtet zu betrachten. Mir machte die Kirche damals zum Vorwurf, daß ich als Trauzeuge bei der Eheschließung zugegen war; man würde mich ausgeschlossen haben, wenn man sich nicht gesagt hätte, das bringt ihm neue Sympathien ein.

26.10.1941

Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 26.10.1941 (Abends)
Aus dem Osten bringt uns kein Mensch mehr heraus. Wir hatten ein Kali-Monopol. Wir kriegen jetzt dazu ein Brot-Monopol, Kohle, Eisen und Holz. Zur Auswertung des europäischen Indiens, der Ukraine, brauche ich nur Frieden im Westen, nicht auch Frieden im Osten. Die Grenzpolizei dort sorgt dafür, daß wir das Land bebauen können. Auf eine Kriegsbeendigung juristischer Art lege ich für den Osten gar keinen Wert. Mir geht es jetzt darum, die kontinentale Vorherrschaft auszukosten; jeder Gedanke an Weltpolitik ist lächerlich, solange man den Kontinent nicht beherrscht. Die Spanier, die Niederländer, die Franzosen waren einmal daran. Wir selbst waren es. Sind wir die Herren in Europa, dann haben wir die dominierende Stellung in der Welt. 130 Millionen im Reich, 90 in der Ukraine, nehme ich die anderen Staaten des neuen Europa dazu, so kommen wir auf 400 Millionen, und damit nehmen wir es auf gegen die 130 Millionen Amerikaner. Zerbräche das Empire heute, so ginge es durch unsere Waffen zugrunde, die Erben aber wären nicht wir, sondern Rußland nähme Indien, Japan Ostasien, Amerika Kanada, und ich könnte die Amerikaner nicht einmal hindern, sich im Süden festzusetzen. Heute habe ich nichts davon, wenn England stirbt. Ich würde mit den Erben kämpfen müssen, während ich mich vielleicht dermaleinst an der Konkursmasse, wird sie jetzt nicht versteigert, beteiligen kann. Heute interessiert mich nicht mehr England, sondern nur der noch, welcher dahinter steht. Was die Gestaltung unserer Zukunft angeht, können wir unbesorgt sein: Ich hinterlasse nicht nur die stärkste Wehrmacht, sondern eine Partei, die das gefräßigste Wesen der Weltgeschichte sein wird.

28.10.1941



Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 28.10.1941 (Abends)
Ich habe nichts dagegen, wenn man das Wild schießt. Ich sage nur, das ist ein trauriger Sport. Das Anständigste bei der Jagd ist das Wild, das Zweitanständigste der Wilderer: Der setzt wenigstens sein Leben ein. Der Müller, diese armselige Mißgeburt der Natur, geht auf ein Reh los. Der Unterschied ist doch zu groß zwischen einem Repetiergewehr und einem Hasen: Der Hase hat sich nicht weiterentwickelt seit dreitausend Jahren. Wenn Müller sich den Hasen fangen müßte, dann würde ich ihm die schönste Prämie geben. Man täusche sich nicht: Die Jagd ist gar nicht populär. Ginge ich zur Jagd, das würde mir in den Augen meiner Anhänger mehr schaden als eine verlorene Schlacht.

29.10.1941

Selbstgespräch (Monolog) Adolf Hitlers im Führerhauptquartier vom 29.10.1941 (Abends)
Das alte Paris macht einen vornehmen Eindruck. Die großen Perspektiven sind gewaltig. Ich hatte die ganzen Jahre schon alle meine Männer nach Paris geschickt, damit sie nicht staunen, wenn wir an den Neubau von Berlin herangehen. Berlin ist darin jetzt miserabel, Berlin wird aber einmal schöner sein als Paris. Paris hat, wenn man vom Eiffelturm absieht, doch nichts, was der Stadt so charakteristisch den Ausdruck gibt, als etwa Rom das Kolosseum. Aber: Ich war doch glücklich, daß wir Paris nicht zu zerstören brauchten. Mit so großer Seelenruhe, als ich an die Vernichtung von Petersburg und Moskau herangehe, mit so großem Schmerz hätte mich die Vernichtung von Paris erfüllt. Ich habe alles das (die Pariser Oper) nur in der Frühe gesehen zwischen sechs und neun. Ich wollte die Bevölkerung möglichst wenig erregen. Der erste Zeitungsjunge, der mich erkannt hat, bekam sofort die Mundstarre; ich habe noch das Bild vor Augen einer Französin, die in Lille, am Fenster stehend, meiner ansichtig wird und "Le Diable" ruft. Wir sind zum Schluß dann hinauf nach Sacre Coeur. Schauerlich. Aber alles in allem: Paris ist ein europäisches Kulturdokument.

01.11.1941

Durch Verfügung Hitlers werden in den Kreisleitungen die folgenden Hauptämter gebildet: Kreisamtsleiter, Kreiskassenleiter, Kreisorganisationsamt, Kreispersonalamt, Kreisschulungsamt, Kreispropagandaamt, Kreisgericht, Amts des Kreisobmanns der DAF, Kreiswirtschaftsberater, Kreisamtsleitung NSV

12.12.1941

Mussert leistet Hitler gegenüber einen Treueschwur.

19.12.1941

Hitler Oberbefehlshaber des Heeres