08.01.1940

Am 8. Januar 1940 überreichte der Italienische Botschafter in Berlin Bernardo Attolico Hitler einen langen Brief Mussolinis, unterzeichnet am 3. Januar. Mussolini betonte seine korrekte, aber kühle Beziehungen zu den Westmächten und seine schlechte Beziehungen zur UdSSR; er hielt die gegenwärtige Haltung Italiens gegenüber Deutschland für vorteilhafter als eine Beteiligung am Kriege. Er befürwortete die Wiederherstellung eines polnischen Staates und beschwor Hitler, doch keinesfalls die Initiative auf der Westfront in die Wege zu leiten. Er warnte vor Russland und betonte, dass die Lösung der Lebensraumfrage dort liege und nicht irgendwo anders. Hitler entliess Attolico mit den Worten, er würde den Brief überdenken und später beantworten

10.03.1940

In seiner Rede zum Heldengedenktag im Berliner Zeughaus erklärt Adolf Hitler: "Der von den kapitalistischen Machthabern Frankreichs und Englands aufgezwungene Krieg muss zum glorreichen Sieg der deutschen Geschichte werden."

18.03.1940

Treffen Hitler-Mussolini am Brenner

08.04.1940

Hitler entscheidet am 08. April 1940 über den Einsatz jüdischer „Mischlinge“ in der
Wehrmacht

30.04.1940

Am 30. April 1940, noch war der Kampf um Norwegen nicht entschieden, befiehlt Hitler der Wehrmacht, jederzeit bereit zu sein, um innerhalb von vierundzwanzig Stunden im Westen losschlagen zu können.

09.05.1940

Berlin
Mussolini liess Ende April die Abberufung Attolicos bekanntgeben. Am 9. Mai 1940 empfing Hitler zwischen 15 und 15.30 Uhr den Italienischen Botschafter in Berlin Bernardo Attolico und dessen Frau zur Verabschiedung


Berlin
Am Vormittag des 09. Mai 1940 legt Hitler den Termin für die deutsche Offensive im Westen endgültig auf Freitag, den 10.Mai 1940 um 5:30 Uhr fest. Ohne Kriegserklärung und unter Verletzung der Neutralität sollen die Niederlande, Belgien und Luxemburg überfallen werden. Nach dem Operationsplan wird der Hauptstoß durch das schwierige Gelände der Ardennen bis an die Maas, in die Gegend von Sedan und weiter in großem Bogen in Richtung Nordwesten nach Amiens sowie Boulogne an der Kanalküste führen.

10.05.1940

Tagesbefehl vom Freitag, 10. Mai 1940
Soldaten der Westfront! Die Stunde des entscheidenden Kampfes für die Zukunft der deutschen Nation ist gekommen. Seit 300 Jahren war es das Ziel der englischen und französischen Machthaber, jede wirkliche Konsolidierung Europas zu verhindern, vor allem aber Deutschland in Ohnmacht und Schwäche zu halten Soldaten der Westfront! Damit ist die Stunde nun für Euch gekommen: Der heute beginnende Kampf entscheidet das Schicksal der deutschen Nation für die nächsten tausend Jahre.
Tut jetzt Eure Pflicht
Adolf Hitler

18.05.1940

Berlin
Am 18. Mai empfing Hitler den neuen italienischen Botschafter Alfieri zur Entgegennahme des Beglaubigungsschreibens


Deutsches Reich
Hitler ernennt Arthur Seyß-Inquart zum Reichskommissar in den Niederlanden; er ist damit Chef der zivilen deutschen Besatzungsverwaltung und tritt sein Amt am 29.05. offiziell an.

17.06.1940

Hitler erhält mit äußerst freudiger Reaktion die Nachricht, das Frankreich um einen Waffenstillstand nachsucht

18.06.1940

Treffen Hitler-Mussolini in München

21.06.1940

Hitler empfängt in Rethondes die französischen Unterhändler

22.06.1940

Am 22. Juni 1940 fährt Adolf Hitler, der von Stalin zu seinem Sieg beglückwünscht wurde, nach Compiègne, in der Nähe von Paris. Er hat eine unversöhnliche Inszenierung angeordnet, um die besiegten Franzosen vollends zu demütigen. In demselben Salonwagen, in dem der Waffenstillstand vom 11. November 1918 unterzeichnet wurde, will Hitler seine Rache demonstrieren.

23.06.1940

Der 23. Juni war ein Sonntag, um 5:30 Uhr landet Hitler in Le Bourget und trifft etwa eine halbe
Stunde später im Zentrum von Paris ein, bereits um 8:15 Uhr verabschiedet er sich von Generalleutnant Speidel.
Hitler brach zu seinem Paris-Trip mit dem Flugzeug von seinem Hauptquartier (FQH) Wolfsschlucht I auf, das bei dem belgischen Dorf Brûly-de-Pesche nahe Couvin gelegen war, und kehrte im Anschluß an den Parisbesuch dorthin zurück (Flugplatz Gros Caillou).

27.06.1940

am 27. Juni bezieht Hitler das FHQ Tannenberg.

An diesem Tag soll eine Parade der Wehrmacht auf den Champs-Elysées in Paris stattfinden. Fritz Dietloff Graf Schulenburg (Stellvertretender Oberpräsident von Schlesien und Reserveoffizier des IR9) und Eugen Gerstenmaier planen, Hitler beim Vorbeifahren zu Erschießen. Hitler besucht aber Paris am Morgen des 23. Juni 1940 quasi inkognito zwischen 6 und 9 Uhr morgens. Die für den 27. angesetzte Parade wird später abgesetzt.

02.07.1940

In einer Weisung an das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) entscheidet Adolf Hitler, dass "unter bestimmten Voraussetzungen, deren wichtigste ist, die Luftherrschaft zu erringen", eine Landung in Großbritannien in Frage kommt.

06.07.1940

Hitler trifft nach Rückkehr aus seinem Hauptquartier "Felsennest" in der Eifel wieder in Berlin ein. Er hält einen triumphalen Einzug in die Reichshauptstadt.

09.07.1940

In einer Denkschrift an Hitler wendet sich Pastor Paul Gerhard Braune, Vizepräsident des Zentralausschusses der Inneren Mission, gegen die Euthanasiemaßnahmen im Reich.

11.07.1940

Hitler trifft auf dem Berghof ein

13.07.1940

In einem Gespräch mit dem Generalstabschef des Heeres Franz Halder äußert Adolf Hitler seine Überzeugung, dass Großbritannien für seine weitere Kriegführung noch Hoffnungen auf die USA und die UdSSR setze.

16.07.1940

Hitler erlässt die "Führerweisung Nr. 16" (Unternehmen Seelöwe) über die Vorbereitung einer Landungsoperation in Großbritannien.

17.07.1940

"Adolf Hitler befiehlt die Beteiligten an den Vorbereitungen für die geplante Invasion in England in sein kürzlich fertiggestelltes Bunker-Hauptquartier »Adlerhorst« bei Schloss Ziegenberg."

19.07.1940

Nachdem Waffenstillstand zwischen Deutschland und Frankreich, unterbreitete Adolf Hitler am 19. Juli 1940 ein Friedensangebot an England. Seitens des britischen Außenministers wurde Adolf Hitler verdeutlicht, das es keinen Frieden geben werde.

26.07.1940

Adolf Hitler empfängt auf dem Obersalzberg den rumänischen Ministerpräsidenten Ion Gigurtu und rät ihm zu einem friedlichen Ausgleich mit Ungarn in der Siebenbürgen-Frage.

27.07.1940

Der bulgarische Ministerpräsident Bogdan Dimitrov Filow ist auf dem Obersalzberg Gast von Adolf Hitler. Im Mittelpunkt des Treffens steht die rumänische Forderung auf das Gebiet der Süd-Dobrudscha. Zu Besprechungen über die Gebietsansprüche im Balkan treffen Vertreter der slowakischen Regierung in Salzburg ein.

30.07.1940

Hitler ordnet die Aufstellung eines Wehrwirtschaftsstabes "England" an.

31.07.1940

Hitler erklärt intern seinen Beschluss, die Sowjetunion anzugreifen. Vorrangige Ziele: Ausrottung der jüdisch-bolschewistischen Führungsschicht der Sowjetunion einschließlich der Juden in Ostmitteleuropa, Gewinnung von Kolonialraum für deutsche Siedler, Dezimierung der slawischen Massen und ihre Unterwerfung, Sicherung und Ausbeutung von Rohstoffen und Nahrungsmitteln.

17.08.1940

Hitler erklärt die totale Blokade der britischen Inseln

22.09.1940

Ribbentrop unterrichtet vertraulich den italienischen Außenminister Ciano, dass Hitler beabsichtigt, die diplomatischen Beziehungen zu den USA abzubrechen. Mussolini signalisiert dafür dann gleiches Handeln (Überlegungen wegen sich anbahnenden Unterstützungen USA-GB ? lend & lease ? Abkommen: Verpachtung britischer Stützpunkte auf 99 Jahre gegen 50 alte amerikanische Zerstörer). Diplomatische Maßnahmen werden jedoch nicht ergriffen. Stattdessen wird der Befehl ausgegeben, jeden Zwischenfall mit Beteiligung der USA zu vermeiden; dieses u. a. im Hinblick auf die kommende Ostoperation.

23.09.1940

Hitler empfängt Ramon Serrano Sufier (Schwager Francos) in Berlin. Obwohl Franco die Entsendung seines Schwagers als Sympathie-Akt gewertet wissen wollte, misstraute Hitler diesem gewandten Politiker und seiner Deutschfreundlichkeit von Anfang an. Ihm lastete er vor allem den spanischen Nicht-Kriegseintritt an und nannte ihn einen »widerspenstigen Jesuiten«.

26.09.1940

Lagevortrag Ob.d.M. bei Hitler: Engländer sehen Mittelmeer als Zentrum ihrer Machtposition an (derzeit 8 von 13 Schlachtschiffen). Gibraltar muss genommen werden, um die englische Position entscheidend zu schwächen. De Gaulle wird in Nordafrika eine neue Machtbasis errichten. Raeder betont den Vorzug des Krieges gegen England mit seiner Machtbasis im Mittelmeer und den Seeverbindungen.
Hitler bevorzugt dagegen ein Zusammengehen mit Frankreich vor Spanien. Russland habe nach seiner Auffassung große Furcht vor der Stärke Deutschlands, und wird Finnland in diesem Jahr nicht angreifen. Raeder führt aus: Operation Seelöwe kann von der Marine ab Mitte Oktober nicht mehr aufrechterhalten bleiben (Besatzungen der Schlachtschiffe und UBootschulen sind derzeit beeinträchtigt). Nach unsicheren Meldungen bauen Russen in Leningrad 3 Schlachtschiffe, Uboote von 2800 to sind inzwischen mehrere vorhanden. Das 4-Augen-Gespräch, von Raeder kurzfristig ersucht, sollte Hitler vom Angriffsplanungen auf Russland ablenken, zwecks Abstellen der Gesamtstrategie unmittelbar gegen England nach Auffassung der Marine).

02.10.1940

Generalgouverneur Hans Frank erklärt in einer Unterredung mit Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, dass das Generalgouvernement Polen aufgrund fortlaufender Deportationen von Polen und Juden in dieses Gebiet wirtschaftlich bald nicht mehr existenzfähig sein werde.

03.10.1940

Treffen zwischen Hitler und Mussolini auf dem Brenner-Pass. Die Verzögerungstaktik der spanischen Regierung bezüglich einer Unterstützung der Achse wird besprochen. Hitler bietet Mussolini erneut deutsche Truppen zur Eroberung von Ägypten an. Ein Besuch des russischen Außenministers Molotows in Berlin wird angekündigt. Mussolini kündigt die Wiederaufnahme der italienischen Offensive in Nordafrika für den 12. bis 15.10.1940 an. Englische Kräfte werden auf ca. 7 Divisionen geschätzt.

04.10.1940

Treffen Hitler-Mussolini am Brenner

am 04.10.1940 wurde die Rückreise des Führers von seiner Zusammenkunft mit dem Duce am Brenner zu einem freudigen Erlebnis für die Gauhauptstadt. Die Nachricht, daß der Führer zum Brenner unterwegs sei und auf der Rückfahrt in Innsbruck kurzen Aufenthalt nehmen würde, verbreitete sich in den Vormittagsstunden und brachte selbstverständlich die ganze Stadt auf die Beine. Am Mittelbahnsteig des Hauptbahnhofes erwartete Gauleiter Hofer mit dem stellvertretenden Gauleiter Pg. Parson, dem höheren SS- und Polizeiführer im Wehrkreis XVIII, SS-Gruppenführer Rodenbücher, dem königlich italienischen Generalkonsul Romano und zahlreichen Ehrengästen aus Partei, Staat und Wehrmacht den Sonderzug des Führers. Weit über den gedeckten Bahnsteig hinaus waren die Politischen Leiter und die Gliederungen der Partei, eine Ehrenkompanie der Polizei und Standschützenkompanien angetreten. Am gegenüberliegenden Bahnsteig drängten sich die Volksgenossen in dichten Massen, die Jugend wie immer voran, und es waren trotz der beschränkten Platzverhältnisse im Bahnhof weit über zehntausend Menschen, die ihr tiefinnerstes, der Liebe und Verehrung für unseren Führer entspringendes Gefühl hierher geführt hatte, um wenigstens kurze Minuten in seiner Nähe zu sein und ihn von Angesicht zu sehen. Gegen 15:30 Uhr rollte der Sonderzug, von den Klängen des Badenweiler Marsches und dem begeisterten Jubel der Volksgenossen empfangen, in den Bahnhof ein. Der Führer nahm nach dem Verlassen des Wagens die Meldung des Gauleiters entgegen und ließ sich eine Reihe von Persönlichkeiten vorstellen, unter anderen einen seiner ehemaligen Lehrer, den er mit besonderer Herzlichkeit begrüßte. Hernach schritt der Führer die Fronten der angetretenen 3230 Mann starken Ehrenformationen ab, wobei er den in Tracht und Waffen angetretenen Standschützen in einer Stärke von über 1200 und unter diesen den Jungschützen aus Matrei und Hötting besondere Aufmerksamkeit schenkte. Als der Führer entlang der Westseite des Mittelbahnsteiges schreitend, ins Gesichtsfeld der am ersten Bahnsteig angesammelten zehntausendköpfigen Volksmenge kam, brach stürmischer Jubel aus, Sprechchöre lösten sich mit Sieg-Heil!-Rufen ab und der Begeisterungsausbrüche war kein Ende, solange der Aufenthalt des Führers dauerte. Als dann der Führer, den Gauleiter Hofer und der stellvertretende Gauleiter Pg. Parson auf der Weiterfahrt bis Kufstein begleiteten, sich am Wagenfenster während der Ausfahrt des Zuges aus dem Bahnhof zeigte, begleiteten ihn mit dem Engelland-Lied [„Heute wollen wir ein Liedlein singen“; Text: Hermann Löns; gesungen auf verschiedene Melodien] die stürmischen Abschiedsgrüße der Innsbrucker, die der Gunst des Augenblickes dankbar waren für ein unvergeßliches Erlebnis.
Die Kundgebungen setzten sich in den Straßen längs der Bahnlinie, wo sich ebenfalls eine vieltausendköpfige Volksmenge angesammelt hatte und wo alle bahnseitigen Fenster mit ganzen Trauben von Menschen besetzt waren, mit unverminderter Stärke fort, als der Zug in langsamer Fahrt vorbeifuhr und der Führer am Wagenfenster sichtbar wurde.
Auch auf den Bahnsteigen aller Zwischenbahnhöfe von Innsbruck bis Kufstein stauten sich die Volksmassen, überall waren die Männer der Partei und ihrer Gliederungen, die Soldaten der Wehrmacht, Männer und Frauen, Jungen und Mädel aller Altersstufen, aller Stände und Berufe in herzerfreuender Gemeinschaft versammelt, und überall brachten die Standschützen mit ihren Trachten einen farben- und wehrfreudige Note in das Gesamtbild. Besonders hervorzuheben ist die Begrüßungskundgebung, die die Kreisstadt Kufstein dem Führer darbot und die sich zu einem würdigen Abschluß der Fahrt durch den Gau Tirol-Vorarlberg, die füglich eine Triumphfahrt genannt werden kann, gestaltete.

12.10.1940

Hitler sagt Seelöwe vorläufig bis zum Frühjahr 1941 ab (WFSt/Abt. L (I) Nr. 33318/40 geheime Kommandosache/Chefsache). Bei England soll der Eindruck aufrecht erhalten bleiben, dass die Landung weiterhin in breiter Front vorbereitet wird. Die deutsche Wirtschaft soll entlastet werden. Die für Seelöwe geplanten Verbände sollen auch für geplante Neuaufstellungen und andere Verwendung verfügabr sein. Auch bei der Marine Auflockerung der Landungsversammlungen.

14.10.1940

Lagevortrag des Ob.d.M. bei Hitler: Raids englischer Zerstörer vor der norwegischen Küste. Gegner setzt lebhafte Luftangriffstätigkeit gegen die Kanalhäfen fort. Die Auflockerung Seelöwe gemäß OKW-Anweisung wurde bereits angeordnet.

Adolf Hitler beauftragt Großadmiral Erich Raeder mit Vorbereitungen zu einer Landung auf Gibraltar.

18.10.1940

Adolf Hitler beauftragt Reichsmarschall Hermann Göring mit der Durchführung eines weiteren, auf vier Jahre befristeten Wirtschaftsplans.

21.10.1940

OKH schlägt Hitler vor, das VIII. Fliegerkorps nach Libyen zu verlegen. Zusammensetzung soll 6 Stuka-Gruppen, 2 Jagdgruppen, 1 F-Staffel sowie Transportgruppe, und Flakeinheiten umfassen. Minenflugzeuge sind zur Verminung des Suezkanals vorzusehen.

Hitler tritt in seinem Sonderzug eine mehrtägige Reise nach Westeuropa an.

22.10.1940

Treffen Hitlers mit Franco und Petain

23.10.1940

Treffen Franco/Hitler an der französisch/spanischen Grenze in Hendaye. Spanien verlangt Gegenleistungen für den Kriegseintritt, u. a. die Abtretung französischer Gebiete. Die 9-stündige Unterredung bleibt ergebnislos.

24.10.1940

Treffen zwischen Hitler und Petain zur Besprechung der weiteren Kooperation. An der Küste Westafrikas werden für die nächste Zeit Operationen der freifranzösischen Kräfte erwartet.

28.10.1940

Überraschende Besprechung Hitler-Mussolini in Florenz

03.11.1940

Nach neuen Äußerungen Hitlers gegenüber dem OKH, nach Vortrag OBdH und v. Thoma, soll das Libyen-Unternehmen fallengelassen werden. Hitler: er habe Libyen abgeschrieben. Die Italiener hätten die Situation geschaffen und sollten alleine damit fertig werden. Ursache für die Absage ist die gemeldete geringe Bereitschaft der Italiener für die Fortsetzung der Offensive in Ägypten, unbefriedigende Führungssituation in Libyen, die geringen Ergebnisse der bisherigen Kämpfe in Ägypten und die Versorgungsschwierigkeiten. Allgemeine Vorbereitungen sind weiter zu betreiben, praktische Vorarbeiten sind zurückzustellen, bis die Italiener Marsa Matruh erreicht haben. Weitere Planungen und Gespräche erfolgen zum Gibraltar-Unternehmen und zur Besetzung der Kanarischen Inseln.

12.11.1940

Verhandlung Ribbentrop/Molotow: Nach Deutschlands Auffassung ist England geschlagen, gegebenenfalls werde noch ein Grossangriff auf die Insel durchgeführt. Englische Landungen auf dem Kontinent sind eine Illusion. Danach Mittagessen. Anschließend Gespräch mit Hitler, der den Ablauf der militärischen Ereignisse des Krieges schildert. Molotow erkundigt sich nach Absichten Deutschlands zu dem Dreierpakt, den Entwicklungen auf dem Balkan und den ostasiatischen Großraum. Hitler wünscht seinerseits, die russischen Interessen kennen zu lernen. Dadurch sollen die Fragen des Balkans, der Türkei und des Schwarzen Meeres erledigt werden. Molotow nennt die Mitwirkung im Dreierpakt akzeptabel und stimmt zu, dass die USA in Europa, Asien und Afrika nichts zu suchen haben. Abends findet ein Fest zu Ehren Molotows unter Teilnahme Halders etc. statt.

13.11.1940

Molotow spricht mit Hitler über deutsche Militärmission in Rumänien. Frage: was hält Deutschland von russischer Militärmission in Bulgarien. Hitler verweist auf rumänische Wünsche an Deutschland in dieser Angelegenheit.

14.11.1940

Gespräch des OBdM mit Hitler. Eine schnelle Entscheidung im Mittelmeerraum ist nicht mehr möglich. Dagegen wäre das völlige Ausschalten der Engländer im östlichen Mittelmeerraum kriegsentscheidend (u. a. Treibstoffversorgung der englischen Flotte durch Ölgebiete im Mittleren Osten). Vom Gespräch Hitler/Molotow wird der SKL ein befriedigender Verlauf berichtet. OBdM schlägt nachdrücklich vor, die Bereinigung der Russland-Probleme, wenn überhaupt noch erforderlich, auf die Zeit nach dem Sieg über England zu verschieben.

20.11.1940

Ausführlicher Brief Hitlers an Mussolini, dass im Winter voraussichtlich Gibraltar genommen werden solle (entbehrte zu diesem Zeitpunkt jeder Grundlage). Nach Erreichen von Marsa Matruh sollen den Italienern Luftstreitkräfte zur Verfügung gestellt werden. Unterstützung wird auch in Griechenland zugesagt. Hitler nennt als Voraussetzung, dass die verwendeten deutschen Truppen und Luftstreitkräfte im Mai 1941 wieder frei werden.

03.12.1940

Vortrag von Raeder bei Hitler zu den Themen: Irland, Mittelmeerraum, Felix, bulgarische Forderungen, Flugzeugtorpedos. Die Kampfführung gegen England soll sich auf den Zufuhrkrieg durch Flugzeuge, Überwasserstreitkräfte und U-Boote konzentrieren. Die erforderlichen Kampfmittel hierfür soll Priorität eingeräumt werden. Der WFSt. teilt mit, dass Franco das Einverständnis für das Unternehmen Felix gegen Gibraltar gegeben habe, Durchführung solle ab Februar 1941 erfolgen.

08.12.1940

Hitler sagt intern das Unternehmen Felix (Besetzung von Gibraltar) ab. Die Vorbereitungen sollen aber vorerst weiter laufen.

13.12.1940

Am 13. Dezember erließ Hitler eine Weisung bezüglich der Operation »Marita« (Deckname für die Invasion Griechenlands), in der er erklärte:
1. Der Ausgang der Kämpfe in Albanien läßt sich noch nicht übersehen. Angesichts der bedrohlichen Lage in Albanien ist es doppelt wichtig, daß englische Bestrebungen, unter dem Schutze einer Balkanfront eine vor allem für Italien, daneben für das rumänische Ölgebiet, gefährliche Luftbasis zu schaffen, vereitelt werden.
2. Meine Absicht ist daher:
a) in den nächsten Monaten in Südrumänien eine sich allmählich verstärkende Kräftegruppe zu bilden,
b) nach Eintreten günstiger Witterung – voraussichtlich im März – diese Kräftegruppe über Bulgarien hinweg zur Besitznahme der ägäischen Nordküste und – sollte dies erforderlich sein – des ganzen griechischen Festlandes anzusetzen.

18.12.1940

Hitler-Weisung Nr. 21 ("Fall Barbarossa"): Wehrmacht soll die Sowjetunion "in einem schnellen Feldzug" niederwerfen.