04.02.1938

Hitler übernimmt den Oberbefehl über die gesamte Wehrmacht.

12.02.1938

Auf „Einladung“ des deutschen Reichskanzlers Adolf Hitler reiste der österreichische Bundeskanzler Kurt Schuschnigg am Samstag den 12. Februar 1938 in Begleitung des Staatssekretärs für Äußeres, Guido Schmidt, zu einem Treffen auf den Obersalzberg bei Berchtesgaden. Eingefädelt hat das Gespräch Berlins Botschafter in Wien, Franz v. Papen. Er hofft, damit sein diplomatisches Meisterstück zu liefern. Aber es kommt zum Eklat – den Hitler sorgfältig in Szene gesetzt hat. Schuschnigg widerspricht dem „Führer“ nämlich recht couragiert.

Niederschrift, die Schuschnigg auf dem Heimweg nach Salzburg anfertigte.
Schuschnigg: Ich möchte zunächst danken, Herr Reichskanzler, dass Sie mir Gelegenheit zu dieser Aussprache gegeben haben; ich versichere vor allem, dass es uns mit dem Abkommen vom Juli 1936 sehr ernst ist. Wir haben jedenfalls alles dazu getan, um zu beweisen, dass wir dem Sinn und Wortlaut des Abkommens gemäß eine deutsche Politik zu führen entschlossen sind.

Hitler: So, das nennen Sie eine deutsche Politik, Herr Schuschnigg? Sie haben im Gegenteil alles dazu getan, um eine deutsche Politik zu vermeiden. Übrigens hat Österreich nie etwas getan, was dem deutschen Reich genützt hat. Seine ganze Geschichte ist ein ununterbrochener Volksverrat. Das war früher nicht anders wie heute. Aber dieser geschichtliche Widersinn muss endlich sein längst fälliges Ende finden. Und das sage ich Ihnen, Herr Schuschnigg: ich bin fest dazu entschlossen, mit dem allem ein Ende zu machen.

Schuschnigg: Ich kenne Ihre Auffassung über die österreichische Frage und österreichische Geschichte, Herr Reichskanzler; aber Sie werden verstehen, dass ich hier grundlegend anderer Meinung bin. Für Österreich ist die ganze eigene Geschichte ein sehr wesentliches und wertvolles Stück deutscher Geschichte gewesen, das sich aus dem gesamtdeutschen Bilde nicht wegdenken lässt. Und die österreichische nationale Leistung ist sehr beträchtlich.

Hitler: Gleich Null! Das kann ich Ihnen sagen. Von Österreich aus kam jede nationale Regung seit je nur Prügel zwischen die Füße; das war ja auch die Haupttätigkeit der Habsburger und der katholischen Kirche.

Schuschnigg: Trotzdem ist manch österreichische Leistung aus dem gesamtdeutschen Kulturbild unmöglich wegzudenken. Ich denke da z. B. unter anderem an Beethoven . . .

Hitler: So? Der ist in meinen Augen ein Niederdeutscher gewesen!

Schuschnigg: Ein Wahlösterreicher, wie mancher anderer. Es fällt auch niemandem ein, etwa Metternich als Rheinländer zu betrachten.

Hitler: Ich kann Ihnen nur nochmals sagen, dass es so nicht weitergeht. Ich habe einen geschichtlichen Auftrag, und den werde ich erfüllen, weil mich die Vorsehung dazu bestimmt hat. Ich bin felsenfest davon durchdrungen und glaube daran. Ich bin gottesgläubig und religiös, wenn auch nicht in einem kirchlich gebundenen Sinne. Schauen Sie sich in Deutschland um, Herr Schuschnigg, und Sie werden nur einen Willen finden. Ich bin den schwersten Weg gegangen, den je ein Deutscher gehen musste; und ich habe in der deutschen Geschichte das Größte geleistet, was je einem Deutschen zu leisten bestimmt war. Und zwar nicht mit Gewalt. Ich bin getragen von der Liebe meines Volkes.

Schuschnigg: Das glaube ich ihnen ja gerne, Herr Reichskanzler!

Hitler: Ich könnte mit dem gleichen und noch mit viel mehr Recht mich als Österreicher bezeichnen, als Sie, Herr Schuschnigg! Versuchen Sie es doch einmal, und machen Sie eine freie Volksabstimmung in Österreich, in der Sie und ich gegeneinander kandidieren; dann werden Sie sehen!

Schuschnigg: Ja wenn das möglich wäre! Aber Sie wissen selbst, Herr Reichskanzler, dass es eben nicht möglich ist. Ich sehe die Dinge anders. Wir müssen nun einmal nebeneinander leben; der Kleine neben dem Großen. Wir haben gar keine andere Wahl. Darum bitte ich Sie, die konkreten Beschwerden mir zu sagen. Wir werden alles dazu tun, um Abhilfe zu schaffen.

Hitler: Das sagen Sie, Herr Schuschnigg. Ich sage Ihnen, ich werde die ganze so genannte österreichische Frage lösen, und zwar so oder so! Ich brauche nur einen Befehl zu geben, und über Nacht ist der ganze lächerliche Spuk an der Grenze zerstoben. Sie werden doch nicht glauben, dass Sie mich auch nur eine halbe Stunde aufhalten können? Wer weiß – vielleicht bin ich über Nacht auf einmal in Wien; wie der Frühlingssturm! Dann sollen Sie etwas erleben! Ich möchte es den Österreichern gerne ersparen; das wird viele Opfer kosten; nach den Truppen kommt dann die SA und die Legion; und niemand wird die Rache hindern können, auch ich nicht!

Schuschnigg: Ich weiß natürlich, dass Sie in Österreich einmarschieren können; aber, Herr Reichskanzler, ob wir es wollen oder nicht – das wird ein Blutvergießen geben; wir sind nicht allein auf der Welt. Das bedeutet wahrscheinlich Krieg.

Hitler:Das sagt sich leicht; jetzt wo wir beide in Klubsesseln sitzen. Aber dahinter steht eine Unsumme von Leid und Blut. Das wollen Sie auf Ihre Verantwortung nehmen, Herr Schuschnigg?
Glauben Sie nur nicht, dass mich irgend jemand in der Welt in meinen Entschlüssen hindern wird! Italien? Mit Mussolini bin ich im reinen; ich bin mit Italien aufs engste befreundet. England? England wird keinen Finger für Österreich rühren. Und Frankreich? Ja, vor zwei Jahren noch, als wir mit einer Handvoll Bataillone ins Rheinland einmarschierten – damals habe ich viel riskiert. Wenn Frankreich damals marschiert wäre, hätten wir uns zurückziehen müssen; vielleicht um 60 km; dann hätten wir sie auch damals gehalten. Aber jetzt ist es für Frankreich zu spät! „Ich pflege nicht viel zu reden oder anzukündigen; anders wie etwa Mussolini. Der hat einen ganz anderen Stil.“ Alle Welt muss wissen, dass es für eine Großmacht einfach unerträglich ist, wenn an ihren Grenzen jeder kleine Staat glaubt, sie provozieren zu können. Ich habe lange genug untätig zugesehen. Weil ich immer noch hoffte, dass die Vernunft die Oberhand bekäme. Aber das ist einfach unmöglich, dass in Österreich einer, bloß weil er ein Lied singt, das Ihnen nicht passt, oder „Heil Hitler“ sagt, ins Gefängnis kommt. Die Verfolgung der Nationalsozialisten muss ein Ende haben, sonst werde ich ein Ende machen.

Schuschnigg: In Österreich wird niemand verfolgt, der sich nicht gegen die Gesetze vergeht. Unsere Gesetze und Verfassung, die keine Parteien kennt, hat das Reich im Abkommen vom 11. Juli 1936 selbst anerkannt. Das Vergangene sollte vergessen sein, in der Zukunft aber jede illegale Tätigkeit unterbunden werden. Das war vereinbart. Und ohne den 25. Juli 1934 wären wir überhaupt längst im reinen.

Hitler: Sie haben Recht, Herr Bundeskanzler – ich anerkenne, dass Dollfuß zwischen uns steht! Ich erkläre Ihnen, dass ich von dem Attentat nichts wusste, und dass ich die Vorgänge damals nicht wollte. Aber glauben Sie mir, dass Sie Planetta justifizieren ließen, war ein Fehler.

Schuschnigg: Damals hätte niemand anderes handeln können!

Hitler: Ich kenne die Lage in Österreich besser als Sie.

Schuschnigg: Vielleicht würden Sie an Ort und Stelle anders denken, Herr Reichskanzler, Sie kennen ja Wien.

Hitler: Das ist sehr lange her.

Schuschnigg: Seither waren Herr Reichskanzler niemals in Österreich?

Hitler: Die österreichische Regierung hat mir ja die Einreise verboten. Einmal war ich vor Jahren noch nachts in Wien. Und dann heimlich am Grabe meiner Eltern; so behandelt man mich. Ich will ihnen jetzt noch einmal, zum letzten Mal, die Gelegenheit geben, Herr Schuschnigg. Entweder wir kommen zu einer Lösung, oder die Dinge sollen laufen; wir werden dann ja sehen, wie das werden wird. Am nächsten Sonntag trete ich vor die deutsche Nation; bei meiner Rede vor dem Reichstag muss das deutsche Volk wissen, wie es daran ist. Überlegen Sie es sich gut, Herr Schuschnigg! Ich habe nur mehr Zeit bis heute Nachmittag. Wenn ich Ihnen das sage, dann tun Sie gut daran, mich wörtlich zu nehmen. Ich bluffe nicht. „Ich habe noch alles erreicht, was ich wollte, und bin vielleicht dadurch zum größten Deutschen der Geschichte geworden!“

Schuschnigg: Herr Reichskanzler, Sie kennen meinen grundsätzlichen Standpunkt, den ich aus persönlicher Überzeugung und auch pflichtgemäß vertrete! – Welches sind Ihre konkreten Wünsche?

Hitler: Darüber können wir uns am Nachmittag weiter unterhalten.

Von elf bis 13 Uhr dauert Hitlers Suada. Trotz der Einschüchterungstaktik – es werden die Generale Keitel und Jodl herbeizitiert – sind die beiden Österreicher nicht gänzlich ohne Erfolg. Guido Schmidt kann seinem neuen unerfahrenen Berliner Kollegen Joachim v. Ribbentrop im Kommunique abtrotzen, dass der gemäßigte Nazi Glaise-Horstenau nicht Verteidigungsminister wird. Aber der Nationalsozialist Arthur Seyß-Inquart muss zum Innenminister ernannt und mit absoluter Polizeigewalt ausgestattet werden; alle inhaftierten Nationalsozialisten sind freizulassen; die im Ständestaat wegen NS-Betätigung entlassenen Beamten und Offiziere müssen sofort auf ihre Posten zurückkehren. Die österreichische Außen- und Wirtschaftspolitik ist jener des Deutschen Reiches anzupassen. Der Bundeskanzler fügt sich – in der trügerischen Hoffnung, noch eine Atempause zu gewinnen. Er bittet um drei Tage Bedenkzeit. Hitler zu seiner Entourage: „Gerne tue ich es nicht. Also gut, meine Herren – er soll die drei Tage haben.“

09.03.1938

Österreich
Schuschnigg kündigt für den 13. März die Abhaltung einer Volksbefragung über die Selbstständigkeit Österreichs an. Der damalige Innen- und Sicherheitsminister Arthur Seyß-Inquart lehnt diese kategorisch ab und unterrichtet Hitler von Schuschniggs Plänen.


Berlin
Am 09. März genehmigte Hitler den Bau der Befestigungen entlang der niederländischen, belgischen und luxemburgischen Grenzen.

10.03.1938

18:55 Uhr: Hitler erteilt der 8. Armee den Einsatzbefehl gegen Österreich

11.03.1938

Hitler bestätigt gegenüber Mussolini die Brennergrenze.

Deutsches Reich
Am 11.März 1938 gibt Hitler vormittags um 11 Uhr den Befehl, dass am
12. März, einen Tag vor der geplanten Volksbefragung, Wehrmachtsdivisionen in Österreich einmarschieren.
In der dazu in aller Eile verfassten Weisung Hitlers vom 11. März 1938 heißt es u.a.:
Ich beabsichtige, wenn andere Mittel nicht zum Ziel führen, mit bewaffneten Kräften in Österreich einzurücken, um dort verfassungsmäßige Zustände herzustellen und weitere Gewalttaten gegen die deutschgesinnte Bevölkerung zu unterbinden.
Die für das Unternehmen bestimmten Kräfte es Heeres und der Luftwaffe müssen ab dem 12. März spätestens 12.oo Uhr einsatzbereit sein. Die Festsetzung des Zeitpunkts des Einmarsches behalte ich mir vor
Das Verhalten der Truppe muss dem Gesichtspunkt Rechnung tragen, dass wir keinen Krieg gegen ein Brudervolk führen wollen. Es liegt in unserem Interesse von der Bevölkerung begrüßten friedlichen Einmarsch.
Übergehende österreichische Verbände treten sofort unter deutschen Befehl.




An den deutschen Grenzen zu den übrigen Staaten sind einstweilen keinerlei Sicherheitsmaßnahmen zu treffen.

12.03.1938

Am Morgen des 12. März 1938 ließ Adolf Hitler rund 65.000 Soldaten der Wehrmacht und Polizisten, zum Teil schwer bewaffnet, in Österreich einmarschieren – 25 Soldaten kamen dabei ums Leben, allerdings durch Verkehrsunfälle. Ansonsten stießen die Soldaten auf frenetischen Jubel, Fähnchen schwingende Massen, läutende Glocken. Als am Nachmittag Hitler selber eintraf, beschrieb sein Luftwaffen-Adjutant den Empfang wie folgt: „Der Jubel war unbeschreiblich. Die Glocken läuteten. Die 120 Kilometer von Braunau bis Linz glichen einer Triumphfahrt.“
Am Abend desselben Tages vereinbarte Hitler die sofortige Durchführung der „Wiedervereinigung“, ohne die ursprünglich festgelegten Übergangsfristen einzuhalten. Sein Verhandlungspartner war Arthur Seyss-Inquart – einer der Vertrauensleute des NS-Regimes und seit dem Vortag Bundeskanzler in Österreich, nachdem Hitler Kurt Schuschnigg zum Rücktritt gezwungen hatte.

"
Proklamation des Reichskanzlers Hitler"

13.03.1938

Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich
vom 13. März 1938
Teil 1

Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich
vom 13. März 1938
Teil 2

14.03.1938

Neue Freien Presse vom Montag, 14. März 1938
Oberösterreichs Landeshauptstadt stand gestern von den frühesten Morgenstunden an unter dem Eindruck des Besuches des Führers. Aus allen Teilen des Landes war die Bevölkerung mit Kraftfahrzeugen und Fahrrädern gekommen, um den Reichskanzler zu sehen. Schon um 7 Uhr waren die Straßen dicht bevölkert. Die Abfahrt des Führers an das Grab seiner Eltern nach Leonding erfolgte erst nach 12 Uhr. Der Jubel, der gestern bei der abendlichen Einfahrt den Führer in der Stadt seiner Jugend begrüßt hatte, steigerte sich zu unvorstellbaren Begeisterungsausbrüchen. Langsam fuhr der Führer aufrecht stehend durch die Stadt. Wie immer fuhren vor seinem Wagen keine anderen Fahrzeuge, die folgenden Wagenkolonnen waren teilweise von der Leibstandarte des Führers und teilweise von hohen Funktionären des deutschen Heeres besetzt.

In Leonding waren aus der Umgebung wieder viele Tausende Menschen erschienen. Nur im Schritt kam der Wagen vorwärts. Der weite Raum um den Friedhof, die Kirche und das Haus, wo Adolf Hitler seine Jugend verbrach hatte, war abgesperrt. Der Führer begab sich zum Grab seiner Eltern, um dort in stillem Gedenken einige Minuten zu verweilen und einen Kranz niederzulegen. Um ungefähr 12.50 Uhr fuhr die Wagenkolonne nach Linz zurück. Der Reichskanzler begab sich dann in das Hotel Weinziger, das er wenige Minuten nach 17 Uhr verließ, begleitet von Landeshauptmann und Gauleiter von Oberösterreich, Pg. Eichgruber, anderer österreichischer Parteigenossen und seiner Begleitung. Parteigenossen, SA-Männer auf Motorrädern und Kraftwagen eröffnen mit wehenden Fahnen den Vorbeimarsch. Dann kommt die österreichische SA. Der Stabsführer der SA-Brigade Oberösterreichs, Standartenführer Franz Herb, meldet dem Führer die österreichische SA. Hinter der Fahne marschieren sie an ihrem Führer vorbei der sie jahrelang unter schwersten Opfern und Verfolgung gefolgt sind. Harte, kantige Gesichter sind es, die in langen Jahren des Kampfes und der Verfolgung hart und streng geworden sind, die aber jetzt vor Freude aufleuchten, da sie zum erstenmal wieder an ihrem Führer vorbeimarschieren. Sie ziehen am Führer vorbei als die verschworene Gemeinschaft, die sie immer waren und als die sie Oesterreich dem Nationalsozialismus erobert haben. Während des Vorbeimarsches kreisen Bomber, Jagdflugzeuge und Fernaufklärer über der Stadt. In das Jubeln der Menge, in das Spielen der Musikzüge mischt sich ihr Donner aus den Lüften zu einem ehernen symbolischen Gleichklang. Dann meldet der SS-Führer von Oberösterreich Standartenführer Dr. Sammern-Frankeneck seine Männer vom schwarzen Korps. Ungewohnt ist ihr Anblicke im Zivilanzug mit Stahlhelm und Hakenkreuzbinde. Auch ihnen wird eine stürmische Begrüßung durch die inzwischen immer mehr angewachsene riesige Menge am Donauufer und in allen Straßen des Vorbeimarsches zuteil. Von fern grüßen die Fahnen der Hitler-Jugend und des deutschen Jungvolks. Bannführer Schopper meldet dem Führer seine Jugend. Dann kommen die Jungen, die in ihren Schulen und an ihren Arbeitsplätzen so vielen Verfolgungen ausgesetzt waren, die aber ihren älteren Kameraden in der SA und SS so manche schwere Arbeit des Kampfes abgenommen haben und die nun mit stolzer Freude an diesem Ehrentag der österreichischen Nationalsozialisten teilnehmen. Ihnen schließen sich die Reihen des BdM an. An ihren Gesichtern kann man ermessen, welch unendliches Erlebnis für sie alle dieser Vorbeimarsch vor dem Führer ist. Sie haben Tränen in den Augen. In wunderbarer Disziplin ziehen sie am Führer vorbei. Gerade ausgerichtet sind ihre Reihen, obwohl man ihnen allen ansieht, daß sie am liebsten zum Führer vorstürmen und ihm alle die Hand schütteln möchten. Den Beschluß des Vorbeimarsches bildet wieder eine Abteilung der SS. Fast eine Stunde hat der Vorbeimarsch gedauert. Der brausende Jubel und die unendliche Begeisterung, die während der ganzen Zeit ununterbrochen angehalten haben, verstärken sich noch einmal in diesem Augenblick, als der Führer nach allen Seiten die Volksgenossen grüßt und sich ins Hotel zurück begibt.

15.03.1938

Wien
Adolf Hitler verkündet vom Balkon der Neuen Burg in Wien aus den versammelten Massen den „Eintritt“ Österreichs „in das Deutsche Reich“. Die Menschen jubeln ihm zu. Wenig später marschiert das schwarze Korps über die Ringstraße – die SS, Hitlers arische Elite.


Wien
Dr. Theodor Kardinal Innitzer, Erzbischof von Wien stattet Adolf Hitler im Hotel Imperial einen Höflichkeitsbesuch ab

16.03.1938

Adolf Hitler kehrt nach Berlin zurück und wird von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels begrüßt. Auf Anordnung des Reichserziehungsministers Bernhard Rust haben die Kinder im Deutschen Reich schulfrei.

17.03.1938

Im Einvernehmen mit der Regierung in Vaduz sandte Fürst Franz am 17. März 1938 dem Reichskanzler Hitler "anlässlich der Vereinigung von Österreich mit dem Deutschen Reiche ein Telegramm mit "meine Glückwünsche",. Er fügte hinzu, dass er von Deutschland eine "Gewähr für einen dauernden Frieden" in Europa erwarte. Hitler dankte dem Fürsten auf telegrafischen Wege.

18.03.1938

Berlin
Vor dem Deutschen Reichstag in Berlin verkündet Führer und Reichskanzler Adolf Hitler die Schaffung eines neuen deutschen Volksreiches und erklärt, der Staat Österreich sei ein von vornherein lebensunfähiges Gebilde gewesen.

Berlin
Hitler hatte am 18. März 1938 in einer nicht öffentlich gemachten Entscheidung verfügt, Liechtenstein vorerst nicht anzuschliessen. Dessen Schicksal sollte gemeinsam mit dem der Schweiz entschieden werden.

24.03.1938

Haslach an der Mühl (Bezirk Rohrbach)
am 24. März 1938
verlieh der Gemeindetag in Haslach an der Mühl getragen von einer starken
nationalsozialistischen Ortspartei
Adolf Hitler die Ehrenbürgerschaft. Hitler selbst hat die Auszeichnung der Mühlviertler Gemeinde nie persönlich entgegengenommen.

28.03.1938

Der Führer der Sudetendeutschen Partei, Konrad Henlein trifft erstmals Hitler in Berlin. Hitler erklärte Henlein, "daβ er beabsichtige, das tschechoslowakische Problem in nicht allzu langer Zeit zu lösen". Er könne nicht länger dulden, "daβ Deutsche drangsaliert würden oder auf sie geschossen würde."

30.03.1938

Am 30. März 1938 wurde Hitler das Heimatrecht der Stadt Braunau verliehen. Als archivarischer Beleg wurde der Vermerk Nr. 1672 im Exhibit-1938/I über den Eingang eines diesbezüglichen Schreibens am 04.04.1938 gefunden.

Nach umfangreichen Recherchen zur Ehrenbürgerschaft bzw. zum Heimatrecht von Adolf Hitler in der Stadt Braunau am Inn wurde ein gemeinsamer Dringlichkeitsantrag von allen fünf Fraktionen (SPÖ, FPÖ, GRÜNE, ÖVP und BZÖ) in der Sitzung des Gemeinderats am 07.07.2011 einstimmig beschlossen:

1.) Der Gemeinderat der Stadtgemeinde Braunau am Inn bekennt sich dazu, dass die schrecklichen Ereignisse der NS-Vergangenheit nicht vergessen werden dürfen. Er unterstützt die Bestrebungen, verantwortungsvoll mit der Vergangenheit umzugehen.

2.) Der Gemeinderat der Stadtgemeinde Braunau am Inn distanziert sich klar und ausdrücklich von jedem nationalsozialistischen Gedankengut und allen einschlägigen Verwaltungsakten, die von der Stadtgemeinde Braunau am Inn und der Ortsgemeinde Ranshofen in der NS-Zeit gesetzt wurden.

3.) Insbesondere wird daher das an Adolf Hitler am 30.03.1938 verliehene Heimatrecht der Stadt Braunau am Inn aberkannt und widerrufen.

4.) Ebenso wird das vom kommissarischen Bürgermeister der Ortsgemeinde Ranshofen am 04.04.1938 Adolf Hitler angetragene bzw. verliehene Ehrenbürgerrecht aberkannt und widerrufen.

5.) Obwohl kein archivarischer Beleg für eine Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadtgemeinde Braunau am Inn an Adolf Hitler gefunden werden konnte, wird symbolisch und vorsorglich auch eine Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadtgemeinde Braunau am Inn an Adolf Hitler aberkannt und widerrufen.

Bürgermeister Mag. Johannes Waidbacher stellt dazu abschießend fest: „Ich freue mich, dass wir einen gemeinsamen Antrag stellen konnten und ein einstimmiger Beschluss gefasst wurde. Ich bin stolz auf unsere Mandatare. Damit hat der Gemeinderat der Stadtgemeinde Braunau ein klares, eindeutiges Zeichen gesetzt und historisch-politische Verantwortung wahrgenommen. Als gewählte Mandatare haben wir die Bestrebungen, mit der NS-Vergangenheit verantwortungsvoll umzugehen, klar zu unterstützen, da wir hier eindeutig Vorbildfunktion haben.“

31.03.1938

Die Stadt Frankfurt ehrt den Adolf Hitler anlässlich eines Aufenthalts und einer "Wahlkundgebung" mit einem offiziellen Empfang im historischen Kaisersaal des Römers.

03.04.1938

am 3. und 4. April 1938 besuchte Adolf Hitler Graz - als Auftakt für seine Werbetour für die Volksabstimmung am 10. April 1938 zum "Anschluss" ans Deutsche Reich. Die pompöse Wahlveranstaltung fand vor Tausenden Zuhörern in der Montagehalle der Weitzer Waggonfabrik statt, die wegen der Weltwirtschaftskrise schon seit einiger Zeit leer stand. Danach fuhr Hitler im Triumphzug durch die Straßen der Stadt. Zehntausende Steirer waren mit dem Zug in die Landeshauptstadt gereist, um den "Führer" zu sehen. "Ja" war damals das geflügelte Wort der Zustimmung, das Straßenbahnen und Häuser schmückte.

04.04.1938

Ranshofen
Mit Entschließung des kommissarischen Bürgermeisters vom 04.04.1938 wurde Hitler das Ehrenbürgerrecht von Ranshofen angetragen. Als Antwort der Privatkanzlei des Reichskanzlers vom 24.05.1938 ist vermerkt, dass Hitler zur Annahme des Ehrenbürgerrechts bereit war.
Zur heutigen Rechtslage ist festzuhalten, dass gemäß § 16 Abs. 5 Oö. Gemeindeordnung eine Ehrung mit dem Tod der/des Ausgezeichneten erlischt. Ferner wurden lt. Univ.-Prof. Andreas Janko, Vorstand des Instituts für Staatsrecht an der Universität Linz, mit Kriegsende alle juristischen Normen mit direktem Bezug zur NS-Zeit außer Kraft gesetzt. Und dass die Ernennung Hitler zum Ehrenbürger ein typischer Ausfluss des NS-Systems war, ist unbestreitbar.
Die Stadtgemeinde Braunau am Inn ist als Rechtsnachfolgerin der Ortsgemeinde Ranshofen zu sehen. Es erschien daher aus historischer und politischer Sicht geboten bzw. notwendig, die Aberkennung bzw. den Widerruf der Verleihung des Heimatrechts der Stadt Braunau und des Ehrenbürgerrechts der Ortsgemeinde Ranshofen an Adolf Hitler mit aller Klarheit durch einen Gemeinderatsbeschluss aktuell festzustellen.

Nach umfangreichen Recherchen zur Ehrenbürgerschaft bzw. zum Heimatrecht von Adolf Hitler in der Stadt Braunau am Inn wurde ein gemeinsamer Dringlichkeitsantrag von allen fünf Fraktionen (SPÖ, FPÖ, GRÜNE, ÖVP und BZÖ) in der Sitzung des Gemeinderats am 07.07.2011 einstimmig beschlossen:

1.) Der Gemeinderat der Stadtgemeinde Braunau am Inn bekennt sich dazu, dass die schrecklichen Ereignisse der NS-Vergangenheit nicht vergessen werden dürfen. Er unterstützt die Bestrebungen, verantwortungsvoll mit der Vergangenheit umzugehen.

2.) Der Gemeinderat der Stadtgemeinde Braunau am Inn distanziert sich klar und ausdrücklich von jedem nationalsozialistischen Gedankengut und allen einschlägigen Verwaltungsakten, die von der Stadtgemeinde Braunau am Inn und der Ortsgemeinde Ranshofen in der NS-Zeit gesetzt wurden.

3.) Insbesondere wird daher das an Adolf Hitler am 30.03.1938 verliehene Heimatrecht der Stadt Braunau am Inn aberkannt und widerrufen.

4.) Ebenso wird das vom kommissarischen Bürgermeister der Ortsgemeinde Ranshofen am 04.04.1938 Adolf Hitler angetragene bzw. verliehene Ehrenbürgerrecht aberkannt und widerrufen.

5.) Obwohl kein archivarischer Beleg für eine Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadtgemeinde Braunau am Inn an Adolf Hitler gefunden werden konnte, wird symbolisch und vorsorglich auch eine Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadtgemeinde Braunau am Inn an Adolf Hitler aberkannt und widerrufen.

Bürgermeister Mag. Johannes Waidbacher stellt dazu abschießend fest: „Ich freue mich, dass wir einen gemeinsamen Antrag stellen konnten und ein einstimmiger Beschluss gefasst wurde. Ich bin stolz auf unsere Mandatare. Damit hat der Gemeinderat der Stadtgemeinde Braunau ein klares, eindeutiges Zeichen gesetzt und historisch-politische Verantwortung wahrgenommen. Als gewählte Mandatare haben wir die Bestrebungen, mit der NS-Vergangenheit verantwortungsvoll umzugehen, klar zu unterstützen, da wir hier eindeutig Vorbildfunktion haben.“

Liechtenstein
Prinz Franz Josef orientiert den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, dass ihm die Ausübung der Hoheitsrechte in Liechtenstein übertragen wurde

25.04.1938

Österreich
am 25. April 1938 schrieb der Direktor der Wiener Staatsoper Clemens Krauss einen Brief an Adolf Hitler und machte Vorschläge für seinen Wiedereinzug in Wien. Clemens Krauss Ansuchen wurde indirekt negativ beschieden.

Deutsches Reich
Hitler ernennt den NSDAP-Gauleiter Josef Bürckel zum Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Reich
(Reichsstatthalter).
(Ab August 1940 ist Bürckel Chef der Zivilverwaltung in Lothringen, wo er die Juden-Deportationen ins französische Konzentrationslager Gurs veranlaßte und 1944 beim Zusammenbruch der deutschen Front für die Räumung von Metz verantwortlich war. Dies verärgerte Hitler und soll zum Selbstmord Bürckels geführt haben. Offiziell wurde verbreitet, er sei an einer Lungenentzündung gestorben. Bürckel erhielt ein pompöses Staatsbegräbnis.)

02.05.1938

Deutsches Reich
Hitler verfasst sein erstes privates
Testament

Deutsches Reich
Adolf Hitler nimmt die Übertragung der Hoheitsrechte im Fürstentum Liechtenstein von Fürst Franz I. an Thronfolger Franz Josef zur Kenntnis

03.05.1938

Vom 3. bis 9. Mai 1938 besuchte Adolf Hitler den Duce des italienischen Faschismus Benito Mussolini in Italien. Es handelte sich hierbei um den einzigen offiziellen Staatsbesuch, den der Führer und Reichskanzler während seiner Herrschaft antrat, daher hatte der Aufenthalt eine außerordentlich hohe symbolische Bedeutung. Tatsächlich waren keinerlei diplomatische Verhandlungen vorgesehen, allein die Eintracht und Verbrüderung der beiden totalitären Systeme, die sich innerhalb der Weltpolitik zunehmend isoliert sahen, sollten demonstrativ zur Schau gestellt werden.

Als Hitler in Rom eintraf, begab sich Pius XI. demonstrativ auf “Urlaub” nach Castelgandolfo, nicht ohne vorher alle Lichter im Vatikan löschen zu lassen, die Fensterläden seines Palastes zu verschliessen, die Vatikanischen Museen für die Dauer des “hohen Besuchs” schliessen sowie die Zufahrt zum Petersdom absperren zu lassen. Der Nuntius in Italien sollte dem Staatsempfang im Quirinal fernbleiben, und auch den Bischöfen untersagte er die Teilnahme an Empfängen. Den “Osservatore Romano” wies er an, jegliche Berichterstattung über das Treffen der beiden Staatsoberhäupter zu unterlasssen. Dafür druckte die Zeitung am Tage der Ankunft Hitlers auf der ersten Seite so quasi als “Begrüssung” einen Bericht über die “Irrlehren der Rassenideologie”. Am Tage zuvor erschien auch auf Seite eins die Meldung mit Bild: “Il Santo Padre a Castel Gandolfo”. Der Heilige Vater habe am Samstag, dem 30. April um 17 Uhr Rom verlassen, weil ihn die römische Luft krank mache.

07.05.1938

Hitler bestätigt bei seinem Besuch in Rom erneut die Brennergrenze.

10.05.1938

Neuste Zeitung vom 10. Mai 1938
Um 9:32 Uhr traf der Sonderzug des Führers auf dem Hauptbahnhof in Innsbruck ein. Die Bevölkerung, die zu Tausenden vor dem Bahnhofsgebäude und entlang der Bahngleise stand, empfing den Zug mit jubelnden Heilrufen, die in dieser Stunde den Dank der ganzen Nation in sich schlossen. Der Führer, der mit Reichsführer SS Himmler, Reichsstatthalter Dr. Seyß-Inquart und dem Tiroler Landeshauptmann Christoph am Fenster seines Wagens stand, nahm dankend und nach allen Seiten grüßend die Willkommgrüße seiner Tiroler entgegen.
Als der Zug auf dem Bahnsteig hielt, gab es für die Wartenden kein Halten mehr. Die Absperrkette wurde durchbrochen und im Nu war das Fenster des Führers von begeisterten Menschen umringt. Mütter hoben ihre Kinder empor.
Die Hauptstadt von Tirol erlebte heute einen ihrer glücklichsten Tage. Als erste Stadt des Großdeutschen Reiches konnte Innsbruck den Führer nach seiner Italienfahrt begrüßen. Noch steht die Bevölkerung dieser Stadt, wie im ganzen Reichsgebiet, unter dem gewaltigen Eindruck der geschichtlichen Tage, die der Führer im befreundeten Italien erlebte, noch ist sie ergriffen von dem offenen Bekenntnis der Freundschaft, die Adolf Hitler und Benito Mussolini feierlich vor dem deutschen und italienischen Volk bekräftigten.
Es konnte deshalb nicht Wunder nehmen, wenn Innsbruck sich über Nacht in ein einziges Fahnenmeer verwandelte, wenn die Bevölkerung sich versammelte und seit dem frühen Morgen auf den Beinen war, um den Führer wieder in der Heimat zu begrüßen. Zu Hunderten und Tausenden war jeder Bahnpunkt, von dem man aus den Sonderzug sehen konnte, besetzt, alle fühlten sich in diesem Augenblick als die Abgesandten des ganzen deutschen Volkes, das ein einziges unsichtbares Spalier bildet von Königsberg bis Köln und von Hamburg bis nach Klagenfurt. Je weiter der Zeiger rückte, umso stärker wird die Ungeduld der Wartenden. Besonders dicht standen die Menschen in nächster Nähe des festlich geschmückten Hauptbahnhofes. Jeder wusste zwar, daß der Führer den Zug nicht verlassen wird, weil der Aufenthalt zu kurz bemessen war, aber jeder hoffte doch Adolf Hitler wenigstens am Fenster des Sonderzuges zu sehen

Neueste Zeitung vom 10. Mai 1938
Besonders in Kufstein war eine nach Hunderten zählende Menschenmenge am Bahnhof in ungeduldiger Erwartung versammelt. Als der Sonderzug des Führers um 10:51 Uhr in den Bahnhof rollt, ist zuerst der Bahnsteig durch SS und Schutzpolizei abgesperrt. Kaum aber hält der Zug, da bricht aus allen Türen und Oeffnungen die begeisterte Menschenmenge aus dem Bahnhofsgebäude auf den Bahnsteig vor, sie ist nicht mehr zu halten. Sie durchbricht den Kordon der SS, deren Männer wie von einer Sturmflut überwunden, an die Wagenfenster des Sonderzuges gedrückt werden. Der Führer steht am Fenster und grüßt lächelnd die Kufsteiner. Zuerst ist es wie eine feierliche Andacht, die über diesen Menschen liegt, kaum ein Ruf ertönt aus der Menge, nur Hände recken sich zum stummen Gruß.
Besonders die BDM.-Mädchen waren die ersten Bahnbrecher in diesem Sturm auf den Sonderzug. Sie sind an die Wagenfenster des Führers gestürmt, der ihnen die Hand reicht, die von den Mädels immer wieder mit von erstickter Stimme gesprochenen Worten „Führer! Führer!“ gedrückt wird. Nur allmählich löst sich der Bann, der von der Persönlichkeit des Führers des deutschen Volkes ausstrahlt, und immer stärker und lauter verdichten sich die Rufe: „Heil unserem Führer! Wir danken unserem Führer!“ Die Begeisterung steigt von Minute zu Minute, und schließlich sind es Hunderte und aber Hunderte von Menschen, die sich um den Wagen des Führers drängen, stoßen und schieben, die vorne stehenden haben zuerst ein Führerbild bereit gehalten, um es dem Führer zur Unterschrift zu reichen.
Nach zehn Minuten Aufenthalt rollt dann der Sonderzug aus dem Bahnhof. Da wird aus dem hellen Jubel der inzwischen immer stärker angewachsenen Menschenmenge ein Orkan, der mit gewaltiger Stärke über den Bahnhofsplatz braust. Zum letzten Mal gleitet der Blick des Führers über die Kufsteiner, für die diese zehn Minuten Aufenthalt viel zu kurz waren.

24.05.1938

Mit Verfügung Adolf Hitlers vom 24. Mai 1938 wird das Land Österreich in sieben Gaue aufgeteilt.

28.05.1938

Berlin
Am 28. Mai 1938 versammelte Hitler die Spitzen der Wehrmacht und des Auswärtigen Amtes in der Reichskanzlei und erklärte ihnen: "Es ist mein unerschütterlicher Wille, dass die Tschechoslowakei von der Landkarte verschwinden muss."

Hitler ordnete an, daß Vorbereitungen für den 2. Oktober zu treffen seien, und von da an wurde der Plan, in der Tschechoslowakei einzufallen, ständig im Auge behalten.

30.05.1938

Weisung Hitlers an die Wehrmacht, die Zerschlagung der CSR vorzubereiten.

03.06.1938

Am 3. Juni 1938 veröffentlichte das Deutsche Nachrichtenbüro eine Verfügung Hitlers, mit der er Albert Bormanns Aufstieg bekanntgab.
1.) Ich habe mit Heutigem den Leiter meiner Privatkanzlei, Reichsamtsleiter Albert Bormann, zum Hauptamtsleiter befördert und als Adjutanten in meinen persönlichen Stab berufen.
2.) Die »Privatkanzlei Adolf Hitler« wird gleichzeitig als eigenes Amt in die
Kanzlei des Führers der NSDAP eingegliedert und mit einer Reihe neuer Aufgaben betraut. Hauptamtsleiter Bormann behält die Leitung dieses Amtes bei.

18.06.1938

Am 18. Juni 1938 besuchte Hitler die Dresdner Gemäldegalerie

31.08.1938

Hitler billigt ein Memorandum Jodls vom 24. August 1938, das sich mit der zeitlichen Anordnung für den Einfall in die Tschechoslowakei und der Frage der Verteidigungsmaßnahmen befaßte. Dieses Memorandum enthielt den folgenden Satz: »Die Aktion ›Grün‹ wird ausgelöst durch einen Zwischenfall in der Tschechei, der Deutschland den Anlaß zum militärischen Eingreifen gibt. Die Bestimmung des Zeitpunktes dieses Zwischenfalls nach Tag und Stunde ist von größter Bedeutung.«

05.09.1938

X. Parteitag der NSDAP in Nürnberg

11.09.1938

Adolf Hitler weiht in Salzburg die 76. SS-Standarte „Salzburg“ durch die Berührung der neuen Standarte mit der „Blutfahne“ vom 9. November 1923

12.09.1938

Berchtesgaden
Hitler-Chamberlain in Berchtesgaden


Nürnberg
Nach der Rede Hitlers auf dem Reichsparteitag in Nürnberg am 12. September 1938, in der er ankündigte, daß er eine weitere Unterdrückung der Sudetendeutschen nicht dulden werde und das Selbstbestimmungsrecht für sie forderte, kam es in zahlreichen Städten Böhmens zu Freudenkundgebungen und Zwischenfällen. Die Verhängung des Standrechtes in dreizehn sudetendeutschen Bezirken war die Folge.

17.09.1938

Adolf Hitler ordnete am 17. September 1938 die Bildung des Sudetendeutschen Freikorps unter der Führung des Parteichefs der SdP, Konrad Henlein, an.

22.09.1938

Bei einem Treffen am 22. September im Rheinhotel Dreesen in Bad Godesberg überbrachte Chamberlain Hitler die Zustimmung Englands, Frankreichs und der Tschechoslowakei zur Abtretung der sudetendeutschen Gebiete an das Deutsche Reich in Verbindung mit einer internationalen Garantie für die Unabhängigkeit des tschechoslowakischen Staates. Hitler schien jedoch darauf vorbereitet: Statt einer Billigung und Bestätigung des Angebots schob der Diktator neue Forderungen nach, nämlich die gleichen Rechte für die polnische und ungarische Minderheit, womit er zugleich Polen und Ungarn auf seiner Seite hatte. Außerdem kündigte er den Einmarsch der Wehrmacht innerhalb von vier Tagen an.

26.09.1938

In seiner Sportpalastrede vom 26. September 1938 sagte Hitler nach scharfen Angriffen gegen Benesch u.a.: "Wenn dieses Problem gelöst ist, gibt es für Deutschland in Europa kein territoriales Problem mehr. Und ich habe Herrn Chamberlain weiter versichert, daß ich dann am tschechischen Staat nicht mehr interessiert bin. Und das wird ihm garantiert! Wir wollen gar keine Tschechen!"

27.09.1938

Am 27. September 1938 befahl Hitler die Mobilisierung der Westdivisionen.

28.09.1938

Der Krieg mit der Tschechoslowakei wird immer drohender. Generalstabschef Beck ist über Hitlers Expansionspläne im Osten informiert. Der Plan ist, dass ein verstärktes Kommando (50 Mann) unter Führung von Major Heinz in die Reichskanzlei eindringt und Hitler festsetzt. Beck und Heinz wollen Hitler den Prozess machen, Dohnanyi verfolgt sogar die Idee, Hitler durch ein Psychiater-Team unter Leitung des berühmten Arztes Prof. Bonhoeffer für geisteskrank erklären lassen, um Hitler auf der Höhe seiner Popularität zu entzaubern. Heinz und Oster haben einen etwas anderen Plan, über den sie mit Witzleben allerdings keine langen Grundsatzdiskussionen führen wollen: Hitler soll "im Kreuzfeuer mit seinen Bewachern aus Versehen gleich erschossen werden". Die 23. Infanteriedivision unter General Graf Brockdorff-Ahlefeldt, die zum Gruppenkommando Berlin gehört und damit General von Witzleben untersteht (Speerspitze hierin ist das IR 9, das im folgenden immer wieder auftaucht bei den Umsturzplanungen) soll die Schaltstellen der Macht besetzen und die SS in Berlin neutralisieren. Der Plan baut in seiner staatspolitischen Legitimation auf die Kriegserklärung Frankreichs und Englands, die sorgsam über Mittelsmänner erbeten wurde . Als die Konferenz von München am 28. September dem Höhepunkt ihrer Krise zutreibt, beschließen die Verschwörer, noch die Reaktion der Westmächte abzuwarten und erst zuzuschlagen, sobald sich England gegen Hitler rührt. Am nächsten Tag kehrt Hitler aber als der große "Friedensbringer" in tosendem Beifall der Menge mit dem Münchner Abkommen im Koffer zurück. Halder und Witzleben fühlen sich genötigt, den Plan aufzugeben, um einen Bürgerkrieg zu verhindern, weil die Bevölkerung dem Putsch jetzt die Unterstützung versagen würde, solange Hitler als der große "Friedensheld" dasteht.


Göring berichtet Hitler und Ribbentrop über ein Telefongespräch Mussolinis mit Attolico, der Hitler berichten sollte, dass Italien Deutschland unterstütze, aber den Führer bitte, die geplante Mobilisation um 24 Stunden aufzuschieben. Gegen 12 Uhr erschien atemlos Attolico und liess Hitler aus seiner Besprechung mit dem französischen Botschafter François‑Poncet holen um ihm ein Angebot Mussolinis zu überreichen. Hitler musste wohl zustimmen, obwohl ihm der Inhalt der Botschaft aus Görings Mitteilungen schon bekannt war. Er setzte anschliessend sein Gespräch mit François‑Poncet fort. Der französische, britische und italienische Botschafter gaben sich gegenseitig die Türklinke Hitlers in die Hand. Attolico kam etwa 14 Uhr zum zweiten Mal, während der Mahlzeit Hitlers; er hatte mit Mussolini telefoniert. In dieser Minute fiel die eigentliche Entscheidung, die in der späteren Konferenz 'nur' noch detailliert und beschlossen werden sollte. Hitler lud gegen 15 Uhr Chamberlain, Mussolini und Daladier ein, am 29/9 vormittags zu einer Aussprache nach München zu kommen.
Attolico kam zum dritten Mal, jetzt mit dem Bericht des britischen Botschafters Henderson und mit der Mitteilung Mussolinis, dass dieser bereit wäre am 29.09 nach München abzureisen. Während Hitlers Abendessen kam Attolico wieder mit der Nachricht, dass Mussolini am darauf folgenden Tag gegen 11 Uhr ankommen werde. Im buchstäblich letzter Minute hatte Hitler also eingelenkt; die Konferenz von München sollte die Krise abschliessen. Hitler aber empfand 'München' als Niederlage: was nützten ihm Sudetendeutsche 'heim ins Reich', wenn ihm der Einzug in Prag ausblieb und die Grenzen der Tschechoslowakei noch dazu von den Westmächten garantiert wurden. Auf der nächsten Etappe stand er dann der gleichen Alternative gegenüber: Verzicht auf Aggression oder Krieg mit England.

29.09.1938

Münchner Abkommen
Am 29. September 1938 traten Chamberlain, Daladier, Mussolini und Hitler in München zusammen. Ausgangspunkt der Konferenz waren der Beschluß der britischen und der französischen Regierung über die Abtretung der Sudetengebiete und die Annahme des Vorschlags durch die tschechische Regierung am 21. September. Zur Verhandlung standen nur die Modalitäten der Durchführung. Die Tschechen warteten im Vorraum. Die Sudetendeutschen, um deren Schicksal es in erster Linie ging, waren überhaupt nicht zugegen. Noch vor Mitternacht wurde das Kommunique ausgegeben. Am 1. Oktober sollte die Übergabe der Sudetengebiete beginnen und bis zum 10. Oktober abgeschlossen sein. Abgetreten wurden alle Gebiete Böhmens, Mährens und Mährisch-Schlesiens mit mehr als 50 % Deutschen.

30.09.1938

30.09.1938 Vier-Mächte-Abkommen

Am 30.09.1938 wurde das Münchner Abkommen" unterzeichnet, in dem die Tschechoslowakei aufgefordert wurde, ihr Grenzgebiet an I litler abzutreten. Das kleine Land im Herzen Europas wurde „geopfert" in der Hoffnung, Hitlers Machthunger zu stillen. In Wirklichkeit gab diese Strategie Hitler und seinen Gegnern Zeit für die Kriegsvorbereitung.

01.10.1938

Liechtenstein
Fürst Franz Josef II. gratuliert Adolf Hitler zum Abschluss des Münchner Abkommens

03.10.1938

Am 03. Oktober 1938 gegen 09:48 Uhr war Hitler mit einem Sonderzug von Berlin in Hof angekommen, überschritt gegen 11 Uhr die ehemalige Grenze bei Asch und nahm bei seiner Fahrt durch die Städte Asch und Eger sein erstes Bad in der Menge.

04.10.1938

Am Dienstag, den 4. Oktober 1938 hat Hitler in der Zone III den einrückenden Truppen das Geleit gegeben und ist auf seiner zweiten Jubeltour durch die Ortschaften Gaslitz, Falkenau, Ellbogen, Karlsbad, Schlackenwerth sowie St Joachimsthal gefahren.

06.10.1938

Adolf Hitler besucht Löbau:
Schon seit Dienstagabend, als die Meldung der Durchreise im Rathaus angekommen war, herrschte in der Stadt emsiges Treiben. Eilig erteilte der Erste Bürgermeister, Pg Dr. Ungethüm, die Anweisungen.
Löbau mußte sich der Bedeutung dieser Stunde gewachsen zeigen, mußte demonstrieren, wie sehr man - einig mit allen Deutschen - den Führer dankbar verehrte, und das die Oberlausitzer Volksgenossen Adolf Hitler auf seinem Erfolgskurs bedingungslos folgen würden.
"Dem Führer sollte ein Anblick geboten werden, dem nichts vorher gleichkam," wußte der "Sächsische Postillon" jenerzeit zu berichten. Die Parteiorganisationen der NSDAP mobilisierten ebenfalls in kurzer Zeit ihre Mitglieder. Wie ein Lauffeuer verberbreitete sich die Nachricht in der Stadt. Eifrige Bürger begannen bereits am Vorabend ihre Häuser mit Hakenkreuzfahnen zu schmücken und am Donnerstagvormittag erstrahlten die Gebäude - besonders die an der geplanten Marschroute - im herrlichsten Naziglanze.
Die Bahnsteige wurden extra festlich ausstaffiert; Fahnen, Grünschmuck, Wimpel und Girlanden sollten des Führers Auge eindrucksvoll entzücken und hakenbekreuzte Tücher und Wimpel flatterten überall im Herbstwind. Soger Lautsprecher wurden an den Straßen aufgestellt, damit die Wartenden über die Vorgänge im Bahnhof jederzeit unterrichtet werden konnten. Schon seit den frühen Morgenstunden des 06.10. war, so schien es, ganz Löbau auf den Beinen.Von allen Seiten marschierten singend die Formationen der Parteigliederungen heran - sie alle nahmen nach und nach an den Straßenrändern Aufstellung. Magisch lockte dieses Spektakel auch die Bewohner der umliegenden Dörfer an. Lange Räderkolonnen mit fröhlichen Menschen sickerten langsam in die bereits prall gefüllte Stadt ein.
Vom Adolf-Hitler-Platz bis zum Bahnhof marschierten SS-Leute als Absperrketten auf, während dem Bahnhofsgebäude gegenüber die Kompanien des ebenfalls hier stationierten Ergänzungsbataillons, unter dem Kommando von Major Rockau, Aufstellung nahmen. Gegen 08.30 Uhr fuhr die offene Mercedeslimousine des Führers, nebst einigen anderen Fahrzeugen vor. Und endlich war es soweit: Der Führer kommt! Punktgenau 09.00 Uhr rollte der 2 Loks und 12 Wagen lange Sonderzug aus Richtung Görlitz in den Bahnhof Löbau ein. - Glockengeläut erfüllte für Minuten die wartende Stadt.
Einige bereitstehende Militärs, der Befehlshaber der Heeresgruppe 3 Generaloberst von Bock, der kommandierende Gereral des IV AK General der Kavallerie von Schweller und der Befehlshaber der Luftwaffengruppe 1 General der Flieger Kesselring, stiegen in den Befehlswagen des Zuges, wo der Führer eine kurze Besprechung abhielt. Dann begab sich Hitler nach den vorderen Wagen, um sich von Sachsens Gauleiter Mutschmann begrüßen zu lassen - entstieg darauf bedeutungsvoll dem Zuge und bekam, sozusagen als Willkommen auf sächsischem Boden, einen Blumenstrauß von Frau Mutschmann überreicht.

Auf dem Bahnsteig warteten dann: SA-Obergruppenführer Schepmann und die Führer der SS, Reichskomissar Konrad Henlein, der Kreisleiter der NSDAP Reiter und der Amtshauptmann Dr. Böhme, der Arbeitsführer Freytag, der Standortälteste Major Rockau und der erste Bürgermeister der Stadt Löbau Pg Dr. Ungethüm. Sie alle entboten ebenfalls ihren Gruß und schüttelten Hitler, bevor er weiter zum vorderen Teil des Bahnsteigs ging, die Hand.
Inzwischen war, 09.17 Uhr, auch der zweite Sonderzug mit Begleitkommandos aus dem Führerhauptquartier und SS eingetroffen. Jetzt, als er die Gleise zum Görlitzer Bahnsteig überschritt, erschien der geliebte Führer den Wartenden zum ersten Mal leibhaftig sichtbar. Vorbei an den Blutordens- und Ehrenzeichenträgern, die ihn mit erhobenem rechten Arm lebhaft begrüßten, erreichte er den Ostausgang des Bahnhofes.
Dort trat Adolf Hitler ins Freie.
Augenblicklich schien ihn eine menschliche Woge aus Begeisterung und Dankbarkeit zu erdrücken. Hochfliegende Arme, Heilrufe, Jubel, Blumen und viele hundert fanatisch leuchtende Augen. Sie schauten ihn an - nur ihn - und genau das, das, was er in den letzten Tagen so oft erlebt hatte, das brauchte er; genau das machte ihn die vermeintliche Niederlage des Münchner Abkommens vergessen; genau das bestätigte ihn, seinem von der "Vorsehung" bestimmten Weg unbeirrt weiterzugehen - seine Lebensgedanken in die Tat umzusetzen. Erfolg und Anerkennung; das Bad in der Menge - war Quell seiner Energie und zugleich eine der verhängnisvollen Triebkräfte künftiger Ereignisse. Befriedigt schritt er an der Front der Offiziere des Standortes vorüber; direkt zu seinem Wagen, in dem noch Generaloberst v. Bock und SS-Gruppenführer Schaub Platz nahmen. Am Straßenrand, nicht weit vom Cafe Rutsch, stand unser Familienvater. Neugierig beugte er seinen Oberkörper über die Absperrkette. Schräg gegenüber, auf dem Adolf-Hitler-Platz (heute Wettiner Platz), sah er die Menschen dicht gedrängt. Dort hatten auch die Formationen der HJ und des BDM Aufstellung genommen.
Er schaute auf seine Armbanduhr, ½ 10 Uhr, jetzt war es soweit - die Autokolonne, vorn die Fahrzeuge des Sicherungskommandos, setzte sich langsam in Bewegung. Unruhe verbreitete sich - links neben sich erkannte er die junge Frau, die neulich zwei Eingänge von ihm entfernt eingezogen war.
"Der Führer! Der Führer!", hüpfte sie aufgeregt. Ihre begeistert glänzenden Augen ließen ihn fast schwach werden, doch er sah sofort wieder nach rechts.
Auf Höhe des HJ-Blockes stand der Führer im Wagen und während sich die Emotionen der Jugend noch in unaufhörlichen Zurufen entluden, blieb unserem Familienvater fast das Herz stehen - Adolf Hitler führ an ihm vorüber - und er glaubte den Bruchteil einer Sekunde seinen Blick zu spüren.
Der Sinne fast beraubt, nahm er automatisch die beim Barras so oft eingedrillte stramme Haltung ein:
"Heil, Heil, Heil", schrie er mit ausgestrecktem rechten Arm extatisch - dann war der vergötterte Führer schon vorbei. Die Fahrzeuge entschwanden die blumenbestreute Bahnhofstraße entlang und er sagte sich zufrieden:
"Eine großartige Zeit, man muß einfach dabei gewesen sein - gut, das ich gestern meinen Antrag zur Aufnahme in die Partei abgegeben habe." Die Wagenkolonne bog unterdessen von der Bahnhofstraße in die Hermann-Göring-Straße (heute Promenadenring) ein. Da gerade Markttag abgehalten wurde, strömten noch mehr Menschenmassen an die Straße. Jeder versuchte wenigstens einmal im Leben, den größten Mann Deutschlands für wenige Augenblicke zu sehen. Und auch der Neumarkt war ein brodelndes Meer von jubelnden Menschen. Langsam fuhr hier der Wagen des Führers an die Seite heran und ein Blumenstrauß wurde ihm überreicht.
Weiter ging die Fahrt in immer schnellerem Tempo, entlang der Neusalzaer Straße nach Oppach, von hier ins Sudetendeutsche hinein, über Schluckenau, Rumburg, Kratzau bis nach Friedland. Dort wurde ihm, ähnlich wie in Löbau, ein bespielloser Empfang bereitet und eine Kundgebung auf dem Marktplatz beendete seine dritte Fahrt ins "heimgeholte" Gebiet. Die Stadt Löbau beging am 6.Oktober 1938 noch einen schönen Festtag.
Die Ereignisse in der Oberlausitz und in Löbau haben sich nach Zeitungs- und Zeitzeugenberichten so zugetragen. Die fiktiven Personen spiegeln die zeitgemäßen Stimmungen von Tausenden wider.

07.10.1938

Am 7. Oktober 1938 besuchte Adolf Hitler gemeinsam mit Hermann Göring die Zone IV im Gebiet der Grafschaft Glaz und dem Gebiet um Loebschütz.

09.10.1938

Am 09. Oktober 1938 verkündet Hitler die Einbeziehung der Städte Aachen und Saarbrücken in den Schutz der Westbefestigungen

10.10.1938

Am 10. 0ktober 1938 wurde während einer Rede Hitlers zusätzlich über der Stadt Koblenz u. a. die Flugschrift "An alle Deutschen" von Hermann Rauschning von "Feindflugzeugen" abgeworfen

18.10.1938

Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938

Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 (Sudetenland-Medaille). Gestiftet wurde diese Medaille am 18.Oktober 1938 durch Verordnung des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler als Anerkennung für Verdienste um die “Wiedervereinigung der sudetendeutschen Gebiete” mit dem Deutschen Reich.

21.10.1938

Hitler erläßt einen durch Keitel gegengezeichneten Befehl an die Wehrmacht über ihre zukünftigen Aufgaben; dieser besagte Folgendes: »Erledigung der Rest-Tschechei. Es muß möglich sein, die Rest-Tschechei jederzeit zerschlagen zu können, wenn sie etwa eine deutsch-feindliche Politik betreiben würde«.

08.11.1938

Die Gestapo Nürnberg lässt Hitler über die Anzahl der abgeschobenen Juden polnischer Staatsangehörigkeit informieren

09.11.1938

Der Schweizer Theologiestudent Maurice Bauvaud wollte Hitler während der alljährlichen Gedenkfeier im München erschießen, konnte aber auf Grund des dichten Ringes von SA-Angehörigen, die Hitler zum Schutz umgaben, den "Führer" nicht anvisieren.

Im „Alten Rathaus“ in München treffen sich Hitler, Goebbels, Göring, Himmler und der Rest der NSDAP-Führungselite zu einem „geselligen Beisammensein“, als die Nachricht vom Tode des deutschen „Legationssekretärs“ Ernst vom Rath eintrifft. Da der Täter jüdischer Abstammung ist, liefert Raths Tod den Vorwand für eine groß angelegte jüdische Kampagne, die als „Reichskristallnacht“ in die Geschichte eingehen wird.

10.11.1938

Adolf Hitler hält vor der deutschen Presse eine Rede über die Aufgabe der Propaganda für die deutsche Außenpolitik

24.11.1938

Gespräch zwischen Adolf Hitler und dem südafrikanischen Minister Pirow über Deutschlands Machtstellung in der Welt und die „Judenfrage“