SS-Sturmbannführer
* 02.03.1908 Rostock
† 07.08.1992 Hamburg
Wohnort der Eltern: Rostock i/M., Gobenstr. 17
letzte bekannte Anschrift: Hamburg Hochallee 127
vollständiger Name: Uhlenbroock Kurt Erich Willy
Reichsdeutscher
Sohn eines Kaufmanns
Religion: Evangelisch-Lutherisch
Höhere Schule (Abitur)
11 Semester Hochschule
Beruf: Arzt
Verheiratet
ab 1933
Mitglied der Sturmabteilung der NSDAP (SA)
00.04.1933 - 31.12.1937
Mitglied der Hitlerjugend (HJ)
1935
promovierte in Rostock mit dem Thema „Über den Einfluß der Herzaktion auf die Durchblutung der Koronararterien“
ab 1935
Dienst in der Wehrmacht
ab 01.05.1937
Mitglied der NSDAP (Mitglieds Nu. 3 982 886)
01.11.1937
Beförderung zum Hauptmann
(Stabsarzt/Assistent-Arzt der Reserve)
ab 00.00.1938
Polizeioberarzt in Hamburger Schutzpolizei
ab 01.01.1940
Mitglied der Allgemeinen SS (Mitglieds Nu. 391 825)
(Dienst in der SS-Sanitäts-Oberstaffel der 28. SS-Standarte)
01.01.1940
Beförderung zum SS-Hauptsturmführer (Allgemeine SS)
ab 01.01.1940
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS
ab 00.01.1940
Stabsarzt in der 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division
13.03.1941
Beförderung zum SS-Hauptsturmführer (Waffen SS)
25.02.1942 - 18.03.1942
beim SS-Ersatzbataillon in Oranienburg
(Aussage Uhlenbroock Kurt: Ich habe in dem Sinne keinen Befehl gehabt. Ich bin in Hamburg abgeholt worden durch zwei SS-Offiziere und bin von diesen SS-Offizieren nach Oranienburg gebracht worden, zum Konzentrationslager Oranienburg. Von dort aus bin ich weiterhin nach Auschwitz gekommen.)
ab 00.06.1942
beim SS-Sanitätsamt in Berlin
17.08.1942
unter gleichzeitiger Aufhebung der am 11.6.42 verfügten Beurlaubung und des Uniformverbotes als Arzt für das Konzentrationslager Auschwitz zum SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt, Amtsgruppe DIII, kommandiert. Meldung am 17.8.42 beim leitenden Arzt der Amtsgruppe DIII des Wirtschafts- und Verwaltungshauptamts in Oranienburg.
17.08.1942 - 01.09.1942
Standortarzt im Konzentrationslager Auschwitz
(An der Grossen Fleckfieber-Selektion am 29.08.1942 beteiligt)
(In Auschwitz infizierte sich Uhlenbroock mit Fleckfieber)
(Ich bin aber sehr viel beurlaubt gewesen. Ich bin krank gewesen die ganze Zeit und habe in Lazaretten gelegen respektive bin in Lazarettbehandlung gewesen, so daß nach dem, was ich also nur aus der Erinnerung schätzen kann, etwa eine Zeit von 14 oder 16 Tagen insgesamt mein Aufenthalt in Auschwitz verbleibt.)
25.11.1942 - 00.07.1943
bei der 5. SS-Panzer-Division Wiking
(November 1942 Chirurg am Feldlazarett der Polizeidivisionen an der Südfront Leningrad. Ich wurde vor ein Kriegsgericht gestellt unter dem Begriff der Wehrkraftschädigung, weil ich angeblich meine Verwundeten zum Teil habe sterben lassen, um Material gegen einen höheren SS-Führer zu gewinnen.)
00.07.1943
beim Sanitätsamt der Ordnungspolizei
09.11.1943
Beförderung zum SS-Sturmbannführer (Waffen SS)
Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern
Reitersportabzeichen in Bronze
Julleuchter
Ostmark-Medaille
Sudetenland-Medaille
nach 1945
niedergelassener Arzt mit eigener Praxis in Hamburg und auch in Hamburger Krankenhäusern tätig
(Krankenhaus „Helenenstift” des Deutschen Roten Kreuzes in Hamburg (Medizinalrat a. D. Dr. Kurt Uhlenbroock)
14.11.1960
Im Zuge der Ermittlungen zum ersten Frankfurter Auschwitzprozess verhaftet, ihm wurde vorgeworfen, Lagerärzte zum sogenannten Rampendienst eingeteilt und Selektionen im Häftlingskrankenbau befohlen zu haben.
(Haftbefehle betr. Robert Mulka und Dr. med. Kurt Uhlenbroock)
14.11.1960
Vernehmung Dr. Kurt Uhlenbroock durch Staatsanwalt Kügle
16.11.1960
Einlieferung des Beschuldigten Dr. Kurt Uhlenbroock in die Untersuchungshaftanstalt Frankfurt a.M.-Hammelsgasse
17.11.1960
Überführung nach Münster
17.11.1960
Vernehmung Dr. Kurt Uhlenbroock durch Amtsgerichtsrat Opper
18.11.1960
Gegenüberstellung Dr. Kurt Uhlenbroock mit dem Zeugen Emil
Martini
21.11.1960
Rückverlegung nach Frankfurt a.M
23.11.1960
Legitimationen der Rechtsanwälte A. Lopau, Hamburg, und Hanns Schalast, Frankfurt a.M., als Vertreter Dr. Kurt Uhlenbrook
26.11.1960
Vernehmung Dr. Kurt Uhlenbrook durch Amtsgerichtsrat Opper
29.11.1960
Am 29. November 1960 erhielt Uhlenbroock Haftverschonung, und seine gerichtliche Verfolgung wurde wegen mangelnden Beweisen und fehlenden Zeugen eingestellt.
29.11.1960
Beschluss über die Fortdauer der Untersuchungshaft betr. Dr. Kurt Uhlenbrook
29.11.1960
Entlassung Dr. Kurt Uhlenbrook aus der Untersuchungshaftanstalt
Frankfurt a.M.-Hammelsgasse
18.03.1961
Eidesstattliche Erklärung Robert Mulka i.S. Dr. Uhlenbrooc
03.01.1962
Vernehmung Dr. Kurt Uhlenbroock durch Landgerichtsrat Dr. Düx
16.04.1963
Vermerk über die Aufhebung der Haftbefehle gegen Jakob Fries, Bernhard Rakers, Klaus Dylewski, Alois Staller, Dr. Kurt Uhlenbroock, Stefan Baretzki
04.09.1964
Am 4. September 1964 sagte Uhlenbroock als Zeuge im Frankfurter Auschwitzprozess aus.
Verhandlungstag Vernehmung des Zeugen Kurt Uhlenbroock [667 KB]
03.11.1969
Verfügung betr. die Wiederaufnahme der Ermittlungen gegen Dr. med. Kurt Uhlenbroock
01.12.1971
Schriftliche Stellungnahme des Verteidigers Dr. Uhlenbroock, Rechtsanwalt A. Lopau, zu den Anschuldigungen gegen seinen Mandanten
04.09.1973
Rechtshilfeersuchen an die Hauptkommission in Warschau in den Ermittlungsverfahren gegen Dr. med. Kurt Uhlenbroock
29.08.1942
SS-Sturmbannführer und Standortarzt im Konzentrationslager Auschwitz Dr. Uhlenbroock Kurt ordnet am 29.08.1942 unter dem Vorwand der Bekämpfung der Flecktyphusepidemie im KL Auschwitz eine Selektion unter den kranken und rekonvaleszenten Häftlingen an. Die Selektierten sollen in den Gaskammern getötet werden, um so die Überträger des Flecktyphus, die Läuse, und die Kranken zu vernichten.