SS-Obersturmführer der Waffen-SS

* 30.05.1912 in Gadenstedt

Reichsdeutscher

Volksschule

Realgymnasium

Beruf: Ingenieur für Wasserwirtschaft

ab 00.03.1933
Mitglied der Allgemeinen SS (Mitglieds Nu. 96 710)
(Dienst im 9. Sturm der 27. SS-Standarte)

00.08.1933 - 00.09.1933
Reichsarbeitsdienst (RAD)

ab 00.01.1940
Mitglied der NSDAP (Mitglieds Nu. 7 932 561)

ab 27.01.1940
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS

Januar 1940 war er für ein halbes Jahr bei der 12. Verstärkten SS-Totenkopfstandarte in Treskau b. Posen (Unterkunft: die leergemordete
psychiatrische Anstalt Owinska).

00.08.1940 - 00.01.1945
August 1940 bis Januar 1945 Angehöriger der ZBL (Leiter der Abteilung Tiefbau) im KL
Auschwitz
Aussage Eggelings: Mein Aufgabengebiet in Auschwitz erstreckte sich auf die Be- und Entwäs¬serungsanlagen des gesamten Lagerbereichs. Außerdem hatte ich die Beaufsichtigung und Durchführung aller Erd-und Straßenarbeiten in diesem Bereich unter mir.)

01.10.1940
Beförderung zum SS-Schützen

1941
Beförderung zum SS-Rottenführer

30.01.1942
Beförderung zum SS-Untersturmführer (Fachführer)

01.09.1943
Beförderung zum SS-Obersturmführer

Auschwitz, 1. September 1943
Standortbefehl Nr. 36/43

ab 1943
Fachführer (F) der Waffen-SS (Fachgruppe Bauwesen)

Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
am 01.09.1944 wird ihm das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern verliehen.
(Aussage Eggelings: Ich nehme an, daß mir diese Auszeichnung für die gute Durchführung der Be- und Entwässerungsanlagen im Interessengebiet Auschwitz verliehen wurde.)

Verstärkte SS-Totenkopfstandarte
Die Verstärkung der SS-Totenkopfverbände (Polizeiverstärkung) galt als eine bewaffnete Polizeitruppe und deren Stämme wurde durch die SS-Totenkopfverbände gestellt. Diese konnte im Bedarf aufgestellt werden und ihre Stärke wurde durch den Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei aufgrund der Gesamtstärke aller Polizeieinheiten festgesetzt. Deren Bewaffnung war mit dem Oberkommando der Wehrmacht abzustimmen und von diesem zu genehmigen.

15.08.1940
Mit Wirkung vom 15. August 1940 wurde die 12.SS-Totenkopf-Standarte, Posen-Treskau, aufgelöst. 2 Kompanien wurden zur SS-Totenkopf-Standarte K (Kirkenes) abgegeben, weiter 650 Mann kamen zur SS-Totenkopf-Standarte 4 nach Den Haag.

Psychiatrische Anstalt in Owinska (Treskau)
Das erste liquidierte Krankenhaus im Wartheland war die Psychiatrische Anstalt in Owinska. Hier wurden ebenfalls Listen von Kranken gemacht und ein SS-Kommando wurde im Krankenhaus untergebracht. Dann wurde bekanntgegeben, dass die Patienten in andere Anstalten gebracht werden sollen. Zuerst wurden 100 Kranke deutscher Herkunft in das Krankenhaus in Dziekanka verlegt. Die nächsten Transporte von den verbliebenen 1000 Kranken im Oktober und November 1939, wurden mit drei Lastwagen je 25 Personen in der ersten Etappe der Aktion ins Fort VII in Posen geschickt, und dann unmittelbar in den Wald in der Nähe von Oborniki Wielkopolskie. Diesmal wollten die Mörder eine neue Methode des Tötens erproben. Sie griffen auf das im 1. Weltkrieg verwendete Töten mit Giftgasen zurück. Diesem Zweck passten sie den Bunker 17 im Fort VII an. In den Bunker wurden auf einmal etwa 50 Personen gebracht. Das Gas (Kohlenmonoxid) wurde aus einer Gasflasche, die sich hinter der eisernen Tür befand, zugeführt. Die Leichen wurden mit Lastwagen in den Wald in der Nähe von Oborniki Wielkopolskie gefahren. Dort wurden die Kranken in Massengräbern bestattet. Man schätzt, dass im Fort VII bis zu 400 Kranken ermordet wurden, darunter 27 Patienten aus der Abteilung für Geisteskranke des Stadtkrankenhauses in Posen.

Bericht Oscha. Steiner v. 22.10.1940
Am 30.08.1940 verschließen wir um 20 Uhr die Kaserne Graz-Wetzelsdorf und marschieren zum Hauptbahnhof Graz. Abfahrt dort 23 Uhr. Über den Semmering Mittags 31.08.1940 Ankunft in Wien. Nach 2 Stunden Weiterfahrt durch Mähren und Schlesien. Am 01.09.1940 in Oppeln. Bei Dunkelheit erreichen wir dann Treskau. Nach langem Herumirren finden wir schließlich unsere Unterkunft. Am 02.09.1940 morgens 8 Uhr Antreten der Kompanie zur Neuaufteilung, insbesondere für das SS-Sonder-Btl. ”K” (Kirkenes).
Wie man auf der Suche nach Unterkunftsmöglichkeiten für die Waffen SS diesen Ort (Treskau) überhaupt finden konnte, wird ein Rätsel bleiben. Treskau, eine ehem.Irrenanstalt, wurde weit vor dem 1. Weltkrieg errichtet. Jetzt waren die Gebäude verludert, verdreckt und versaut, keine Waschräume, keine sanitären Anlagen. Betten, in denen noch knapp vorher Irrsinnige an ekelerregenden Krankheiten verkommen sind. Unsere Energie aber schaffte in kurzer Zeit aus einem Schweinestall eine Kaserne zu machen.
Ein Fronteinsatz für uns war nicht vorgesehen. Viele, fast alle Kameraden, die das 30. Lebensjahr überschritten hatten, folgten dem Entlassungsbefehl und kehrten in die Ostmark zurück. Der Rest wurde als aktive Soldaten in die neu organisierte und ausgebaute SS-Truppe übernommen.

Nach 1945
Bauingenieur beim Landkreis Peine (Tiefbauabteilung)