SS-Hauptscharführer

* 21.09.1911 Jena

SS-Nu. 160 013

Unehelich geboren, wuchs er bei seinen Großeltern in Gera auf, besuchte dort die Volksschule und absolvierte danach eine Bürolehre bei einem Rechtsanwalt.

1934 erfolgte der Beitritt zu einem SS-Nachrichtensturm.
1935 meldete er sich freiwillig zur Luftwaffe, wo er etwa ein Jahr in einem Flakregiment diente.

Danach war er kaufmännischer Angestellter in einer Kohlengroßhandlung.

Berlin, den 25.06.1937
Der SS-Rottenführer Dannenberg Kurt, SS Nr. 160 013, San. I/21. SS-Standarte, wird aus der SS ausgestoßen.
SS Gericht


Am 01.08.1939 wurde er zum Kriminalassistentenanwärter bei der Staatspolizei-Außendienststelle Gera ernannt und es erfolgte die Abkommandierung als persönlicher Schreiber von Dr. Hahn nach Wien, wo das für Polen bestimmte Einsatzkommando 1 der Einsatzgruppe I aufgestellt wurde.
Zu Kriegsbeginn war er zunächst in Gleiwitz, dann ab Ende 1939 bei der Außendienststelle Reichshof des KdS Krakau bis Jahreswende 1942/43, anschließend bei der Außendienststelle Przemysl.
Es wird ihm später vorgeworfen, in Rszeszow und Przemysl von März 1942 bis Sept. 1943 mehrere hundert Juden getötet zu haben.
Von Przemysl ging er im Herbst 1943 zurück zur Außendienststelle Gera.
Seit dem 19.08.1940 in das Generalgouvernement abgeordnet, wurde er mit Wirkung vom 01.09.1940 zum Kriminalassistenten ernannt.
Mit Wirkung vom 16.10.1943 ging er vom KdS in Krakau wiederum nach Gera.

Im Juli 1945 setzte er sich nach Düsseldorf ab und arbeitete dort zunächst bei einem Minensuchkommando. 1948 wurde er Besitzer einer kleinen Handschuhfabrik, betätigte sich anschließend als Vertreter einer Schokoladenfabrik, als Versicherungsvertreter und ab 1959 als Kranführer bei den Rheinischen Stahlwerken, wo er später kaufmännischer Angestellter wurde.

Am 11.03.1971 wird er vom Schwurgericht beim Landgericht Memmingen wegen Beihilfe zum Mord in 15 Fällen (Exekution von mind. 15 Juden, überwiegend Frauen auf einem Gutshof außerhalb von Reichshof/Rzeszow) zu zwei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

Das Judenreferat der Gestapo in Rzeszow wurde von Adolf Schuster geleitet, seine Stellvertreter waren Clemens Burmester und Kurt Dannenberg. Die Gestapo Kommandeure im Ghetto Rzeszow waren nacheinander: SS-Hauptscharführer Bacher, SS-Oberscharführer Schupke Kurt (diente vorher im KZ Buchenwald, später, im September 1944, Kommandant des KZ Plaszow) und SS-Unterscharführer Oester Georg.

Memmingen, 1970
Dannenberg Kurt - Freispruch
Lehmann Paul - Freispruch
Oester, Georg - lebenslange Freiheitsstrafe
Schuster Adolf - 5 Jahre
(Polizei Sipo Rzeszow)
Verbrechen begangen 1942 in Rzeszow, HS ZAL Flugmotorenwerke Reichshof, in Jahren - 1944
Gruppen-und Einzel Erschießungen von Juden aus ZAL Flugmotorenwerke Reichshof und Ghetto Rzeszow. Die Teilnahme an Aussiedlungsaktionen. Erschießung von Juden, die im Versteck nach der Liquidierung des Ghettos gefunden wurden. Erschießung von Typhus-kranken Juden im Ghetto Krankenhaus, im Rzeszow Gefängnis inhaftierte Juden, sowie eine Gruppe von 27 Juden, die beschuldigt wurden Ostbahn Offiziere bestochen zu haben.