SS-Oberscharführer

* 20.11.1915

vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL
Auschwitz, KL Stutthof u. KL Plaszow

15.12.1942
Beförderung zum SS-Unterscharführer

"Hujer war Spezialist für das Schießen auf eine größere Gruppe von Menschen. Er ging mit einem Gewehr zwischen einer Gruppe von Menschen hindurch und schoss und drehte sich um.

KL Plaszow
Etwa 10 000 Menschen starben in Plaszow.
Es geschah gewöhnlich auf diesem Hügel, dem Hujowa Gorka, wie ihn die Gefangenen nannten. Knapp drei Jahre lang verrichteten SS-Oberscharführer und die Seinen hier, in der kreisrunden Mulde einer alten österreichischen Artilleriestellung, ihr grausames Werk, brachten sie Menschen um: Juden aus dem Lager, die arbeitsunfähig geworden waren; Juden, die mit falschen "arischen" Papieren im für "judenfrei" erklärten Krakau aufgegriffen worden waren; polnische Häftlinge; Zigeuner; der Konspiration gegen die Besatzer bezichtigte Polen, die aus dem Krakauer Montelupich-Gefängnis auf Lkw herangekarrt wurden.
Der Ablauf änderte sich selten. Ausziehen. Nackt in die Grube springen. Mit dem Gesicht zum Boden legen. Hören, wie andere erschossen werden. Die letzten Sekunden des Lebens zählen. Aufschreien vor Angst und Schmerz, wenn Hujer seinen schweren Stiefel zwischen die nackten Schultern rammte und den Lauf seiner Pistole ans Genick setzte.

Erschießung der Architektin Diana Reiter
Beim Bau und den Erweiterungen des Lagers starben viele Gefangene, unter ihnen die jüdische Architektin Diana Reiter, die vorher für das Krakauer Bauamt tätig gewesen war. Sie wurde auf Befehl des Lagerkommandanten Amon Göth von dem SS-Mann Albert Hujer erschossen. Der Grund? Eines Tages wurden Risse, die von nassen Ziegeln stammten, in einer Mauer der Wachkaserne gefunden. Die zuständige Architektin Diana Reiter legte Göth die Gründe für den Bauschaden dar. Offensichtlich wurden feuchte Ziegel verwendet, sie später in der Kälte aufgefroren waren. Göth hört sich die Rechtfertigungen ein paar Minuten an, kommt in Rage über dieses „jüdische Geschwätz“ und befiehlt Albert Hujer : „Leg sie um, diese Scheißingenieurin!“ Albert Hujer zerrt die Frau zur Seite, stößt sie vor sich her, zieht seinen Revolver und schießt ihr ins Genick. Alle Umstehenden sehen mit Grauen, dass Göth nach dem Mord entspannt und bester Dinge wirkt. Erstmals werden sie Zeugen seiner seltsamen Zufriedenheit nach Gewalttaten. Seinem Vater in Wien schreibt er: „Jetzt bin ich endlich mein eigener Kommandeur.“