SS-Rottenführer

* 05.05.1904 in Woronetz

Volksdeutscher aus Rumänien

Sohn eines Försters.

Schule nur bis zum zehnten Lebensjahr

Beruf: Kraftfahrer

November 1940
als Volksdeutscher zunächst nach
Erfurt umgesiedelt

Juli 1942 bis Januar 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL
Auschwitz
(
Fahrbereitschaft) (Adam Hradil fuhr Juden in Lastwagen zu den Gaskammern und wusste, was er tat. Er tat es, um zusätzliche Rationen zu erhalten.)

15.04.1943
Beförderung zum SS-Schützen

01.09.1943
Beförderung zum SS-Sturmmann

15.07.1944
Beförderung zum SS-Rottenführer

Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Kriegsverdienstmedaille (01.09.1943)

Aussage Hradil Adam:
Ich hatte mit meinem Lkw folgende Fahrten durchzuführen:
1. Verpflegungsfahrten
2. Häftlingstransporte
3. Effektentransporte
Was den Punkt zweitens betrifft, handelte es sich darum, Häftlinge, die nach der Ankunft für den Tod in der Gaskammer ausgesucht worden waren, mit den Lastwagen dorthin zu bringen, im allgemeinen wurden 50 Personen auf einen Lastwagen aufgeladen. Die Häftlinge standen während des Transportes auf dem Lkw. Als die Entladung noch zwischen Auschwitz und Birkenau erfolgte, wurden alle Todeskandidaten, also auch die an sich wegefähigen Frauen und Kinder, zur Gaskammer gefahren. Als die Rampe in Birkenau eingerichtet worden war, transportierten wir nur noch die Gebrechlichen. Wenn ich befragt werde, wieviel Fahrten mit Häftlingen zur Gaskammer ich durchgeführt habe, so kann ich mich zahlenmäßig nicht festlegen. Ich kann aber sagen, daß ich mehrere hundert Lastwagen voll Häftlinge zur Gaskammer gebracht habe. Ich bin zunächst auch noch zu dem sog. Vergasungsbunker hinter dem Lager Birkenau gefahren.«
Hradil zu den materiellen Anreizen:
Für die Teilnahme an den Fahrten zwischen Rampe und Gaskammer gab es Sonderrationen an Zigaretten, Schnaps und etwa 100 bis 150 gr. Wurst. Die Ware wurde nicht in Natur ausgehändigt, sondern in Gutscheinen. Wir konnten die Waren in der Kantine abholen. Ich habe gern getrunken und tue das auch heute noch. Ich war froh, wenn ich eine Sonderration an Schnaps erhielt, Spaß haben mir die Fahrten nicht gemacht. Aber an den Sonderrationen war ich interessiert. Ich war mir im klaren darüber, daß ich bei den Transporten der Häftlinge zur Gaskammer an einer Unrechtshandlung teilnahm.

1. Frankfurter Auschwitz-Prozess
Strafsache gegen Mulka u.a.
4 Ks 2/63
Landgericht Frankfurt am Main
Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Frankfurt am Main
Vernehmungsprotokoll 16415–16421
Aussage des ehemaligen SS-Rottenführer Hradil Adam:
Vollrath und Gaar waren immer gern bereit, Häftlingstransporte von der Rampe zur Gaskammer durchzuführen. Sie nahmen gern die dabei anfallenden Sonderrationen [Schnaps, Zigaretten] in Empfang. Wenn mir zur Kenntnis gebracht wird, daß Gaar noch immer angibt, er habe keine Gaskammerfahrten durchgeführt, zumindest habe er nicht gewußt, um was es sich bei den Fahrten gehandelt hat, so ist das nicht zutreffend. Diese Darstellung ist lächerlich. Selbst die in den umliegenden Ortschaften lebenden Zivilisten wußten, was in Birkenau vor sich ging. Ich habe selbst mit Gaar zusammen Gaskammerfahrten durchgeführt.

Nach 1945 Kraftfahrer einer Firma in Schärding

Hielt sich nach 1945 zeitweise in Bayern auf