SS-Unterscharführer

* 13.02.1915 in Reußmarkt (Miercurea Sibiului)

Volksdeutscher aus Rumänien

Beruf: Rechtsanwalt

ab 24.05.1940
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS

vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL
Auschwitz
(zeitweise Angehöriger der Politischen Abteilung II (Rechtsabteilung)

01.01.1941
Beförderung zum SS-Rottenführer

01.05.1942
Beförderung zum SS-Unterscharführer

Draser war nach dem 07. Oktober 1944 an der Aufklärung des Aufstands der Krematoriumshäftlinge beteiligt.

Draser war bis April 1947 in der Landesheilanstalt Schleswig

SS-Unterscharführer Hans Draser. nach 1945 in die USA ausgewandert (StA b. LG Frankfurt am Main)

Auschwitz Prozeß
Am 41. Verhandlungstag erklärte die aus Mexiko angereiste Zeugin Dounia Zlata Wasserstrom, geb. am 18. Januar 1909 in Gitomir (Russland), Häftling im KZ Auschwitz vom 23. Juli 1942 bis zur Evakuierung, Häftlingsnummer 10.308, Dolmetscherin in der Politischen Abteilung (Abt. II) in Auschwitz: „Im November 1944 kam ein Lkw an, auf dem sich Kinder befanden. Der Lkw hielt in der Nähe von der Baracke. Ein kleiner Junge im Alter von vier bis fünf Jahren sprang vom Lkw herunter. Er hatte einen Apfel in der Hand. Woher die Kinder kamen, weiß ich nicht. In der Tür standen Wilhelm Boger und Hans Draser. Ich selbst stand am Fenster. Das Kind stand neben dem Lkw mit dem Apfel. Boger ging zu dem Kind hin, packte es an den Füßen und warf es mit dem Kopf an die Wand. Den Apfel steckte er ein. Dann kam Draser zu mir und befahl mir, ‚das an der Wand‘ abzuwischen. Das tat ich auch. Eine Stunde später kam Boger und rief mich zum Dolmetschen. Dabei aß er den Apfel. Das Ganze habe ich mit eigenen Augen gesehen. Das Kind war tot. Ein SS-Mann hat das tote Kind weggebracht.”

zur Prson Dounia Zlata Wasserstrom
Dunia Wasserstrom in Lublin aufgewachsen, studierte Kunstgeschichte in Danzig und später in Paris, wo sie bis zur Deportation nach Auschwitz zusammen mit ihrem Mann und ihrer Familie lebte. Als Häftling Nr. 10308 arbeitete sie in der Politischen Abteilung als Dolmetscherin im Büro des Unterscharführers Hans Andreas Draser. Im Januar wurde sie nach ihrer Flucht auf dem Todesmarsch von der Roten Armcc befreit. Dunia Wasserstrom kehrte nach Paris zurück und emigrierte später nach Mexico, wo sie zur Zeit des Auschwitz-Prozesses lebte.