Ghetto

Bezeichnung

Gebiet
Weißrussland, Woblast Hrodna

Eröffnung

Liquidierung
Am 29. Juni 1942 lösten die Deutschen das Ghetto von Slonim auf. Die Menschen wussten, was das bedeutete. Sie leisteten Widerstand. Heimlich hatten sie unter ihren Häusern bunkerartige Keller ausgehoben, die zum Teil mehrere Etagen tief in die Erde reichten, und weigerten sich nun, herauszukommen. Die Deutschen setzten das Ghetto in Brand und warfen Granaten in die Häuser. Nach drei Tagen gingen für die verzweifelt sich Wehrenden Nahrung, Wasser und Luft zur Neige. Nur wenigen gelang jetzt noch die Flucht in die Wälder – die meisten wurden zu vorbereiteten Gruben gekarrt und erschossen. Immerhin schafften es einige Familien, in dem verbrannten Ghetto auszuharren. Die Deutschen ließen sie zunächst am Leben und pferchten sie in ein neues, kleines Ghetto für »nützliche Juden«. Dieses wurde erst Anfang 1943 in einer weiteren »Aktion« vernichtet.

Deportationen

Einsatz der Häftlinge bei

Art der Arbeit
außerhalb in einem Lager der Wehrmacht für erbeutete Waffen. Diese Waffen wurden wiederhergestellt und dann vor allem an die Ordnungspolizei verteilt, die zumeist aus weißrussischen Kollaborateuren bestand. Es gelang den Arbeiterinnen und Arbeitern, Einzelteile aus dem Lager hinauszuschmuggeln, im Ghetto bauten sie dann die Waffen neu zusammen.

Bemerkungen
Auf einer Anhöhe ein Kilometer außerhalb der Stadt, auf der Petralewizkaja Hara, wurden mehr als 10.000 Menschen erschossen, auf den Tschpjaleuskija Pali 30.000, auf dem Feld Morhi 2.000.

Bei der Massenerschießung im November 1941 handelt es sich um die Großaktion gegen die jüdische Bevölkerung von Slonim am 14.11.1941. Bei dieser Aktion wurden unter Teilnahme des 3. Zuges der 3. Kompanie etwa 9000 Juden erschossen. Als beteiligte Wehrmachtseinheit wird die 6. Kompanie des Infanterie-Regiment 727 genannt. Des weiteren nahmen SD-Leute der KdS-Außenstelle Baranowitschi, Angehörige des Gendarmerie-Postens Slonim und diverse fremdvölkische Hilfswillige an der Aktion teil.

Zeugenaussage eines SD Angehörigen
Der Zeuge spricht von einer Massenerschießung im November 41, an der auch etwa 200 Wehrmachtangehörige beteiligt gewesen sein sollen. Außerdem spricht er von schon zugeschaufelten Massengräbern, aus denen Körperteile ragten.
Außerdem spricht er von der Ghettoräumung im Dezember 41, bei der ca 5000 Juden "evakuiert" worden sein sollen.
Neben der Scheune, die mit ner Handgranate in Brand gesetzt wurde, berichtet er weiter dass bei der 1. Erschießung ein Jude flüchtete, der daraufhin vom SD mit einer Schaufel erschlagen wurde. Außerdem seien bei Erschießungen Kinder wie Tontauben in die Luft geworfen worden.