Rawitsch

Thema

1933-1945 Deutsches Reich Opfer der Gemeinde (Stadt)

Rawicz (Rawitsch) ist eine Kreisstadt mit 21.200 Einwohnern und Hauptort der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde im Powiat Rawicki der polnischen Woiwodschaft Großpolen. Zum Stadtgebiet gehört seit der Eingemeindung 1973 auch die bis dahin selbständige Stadt Sarnowa (Sarne).
Die meisten Polen aus Rawitsch werden ab 1940 vertrieben und die Stadt mit deutschen Siedlern aus Wolhynien und dem Baltikum bevölkert. Viele Polen werden in den Wäldern um Rawitsch von der SS erschossen. Im Rawitscher Gefängnis werden etwa 1300 Personen ermordet.
22. Januar 1945: Ein unerwarteter Angriff eines Panzerverbands der Sowjetarmee überrascht die deutschen Truppen, die sich aus der Stadt zurückziehen. Ende der NS-Herrschaft. Im Vorfeld dieses Ereignisses verlassen am 20. Januar viele Deutsche Rawitsch in Richtung Delitzsch in Sachsen. Am Bahnhof wurde der Treck zusammengestellt. Es herrschten etwa -20 °C. Etliche Deutsche, die in der Zwischenkriegszeit polnische Staatsbürger waren, blieben und wurden im Juni/Juli nach Deutschland ausgewiesen.
1946: Die Stadt wird von der Kommandantur der Sowjetarmee regiert. 15.000 sowjetische Soldaten stehen in Rawitsch.
1946–1956: Das Rawitscher Gefängnis hält seinen dunklen Ruhm aufrecht. Etwa 19.000 politische Häftlinge, Regimegegner und Soldaten der antikommunistischen Heimatarmee sind dort im Laufe dieser 10 Jahre inhaftiert, 142 Personen werden dort vom kommunistischen Geheimdienst Urząd Bezpieczeństwa ermordet