Guxhagen (Klosterkirche Breitenau)

Häftlinge KZ Breitenau

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Frühes Konzentrationslager

Gebiet:
Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Schwalm-Eder-Kreis
Guxhagen liegt etwa 15 Kilometer südlich von Kassel zwischen den Naturparks Habichtswald und Meißner-Kaufunger Wald an der Fulda.

Eröffnung:
Anfang April 1933

Zur Inhaftierung der vielen politischen Gegner wurde im Juni 1933 im ehemaligen Kloster und späteren Arbeitshaus Breitenau in Guxhagen bei Kassel ein zentrales Konzentrationslager für den gesamten Regierungsbezirk eingerichtet.
Die Einrichtung erfolgte durch Pfeffer von Salomon noch in seiner Eigenschaft als Polizeipräsident, der aber schon vier Wochen später auch die zusätzliche Funktion des Gestapostellenleiters innehatte. In der Zeit vom Juni 1933 bis zum März 1934 waren dort 470 überwiegend politische Gefangene aus etwa 140 hessischen Orten inhaftiert. Unter den Gefangenen befanden sich auch mehrere Juden, die aus rein rassistischen Gründen verhaftet worden waren. In dem Lager erlitten sie Demütigungen, Misshandlungen und Schikanen und sollten dazu
gebracht werden, sich den Normen des NS-Staates unterzuordnen. Etwa ein Fünftel der Gefangenen wurde ab dem Herbst 1933 in die ersten zentralen Konzentrationslager überführt. Die anderen wurden z. T. gegen Auflagen entlassen oder aber Gerichten überstellt, wo sie in vielen Fällen wegen Hochverrats zu langjährigen Zuchthaus- und Gefängnisstrafen verurteilt wurden. Für Verhaftungsaktionen stand der Gestapo Kassel seit Dezember 1933 eine Bereitschaft des Feldjägerkorps zur Verfügung. Es bestand aus 40 bis 65 SA-Männern, die als besonders zuverlässig galten und für polizeiliche Aufgaben ausgebildet worden waren.

Im
Schreiben vom Oktober 1933 teilt der Kasseler Polizeipräsident und Gestapostellenleiter Fritz Pfeffer von Salomon dem Regierungspräsidenten mit, dass aus dem Konzentrationslager Breitenau 44 Gefangene in die Großkonzentrationslager Börgermoor und Esterwegen überführt wurden

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