Auschwitz

Sammellager:
Jüdisches Altersheim, Grosse Hamburger Strasse 26

Beauftragende Behörde:
RSHA IVB4 - Judenangelegenheiten, Räumungsangelegenheiten
Reichsverkehrsministerium
Gestapo Staatspolizeileitstelle Berlin
Schupo - Schutzpolizei

Beteiligte Verantwortliche:
Eichmann Adolf (Otto)
Günther Rolf
Novak Franz
Bock Wilhelm
Venter Kurt
Schlegel Friedrich Horst
Stock Walter
Max Stark
Lachmuth Felix
Graustück Max Bernhard
Kühnel Max
Tietze Herbert Max
Ernst Sasse
Stange Otto

am 17.05.1943 verläßt der 38. Osttransport mit 395 Juden und unerwünschten Elemente den Güterbahnhof Putlitzstraße in Berlin-Moabit. Ziel ist das KL Auschwitz. Der Transport erreicht Auschwitz mit mindestens 385 lebenden Menschen am 19.05.1943. allenfalls 10 Menschen ist unterwegs die Flucht gelungen oder sind unterwegs verstorben. Bei der Selektion werden 80 Männer und 115 Frauen im Lager aufgenommen. 190 Menschen werden der Sonderbehandlung zugeführt.

Das Judenreferat der Gestapo Berlin, das zu diesem Zeitpunkt von Walter Stock und seinem Stellvertreter Max Stark geleitet wurde, war zusammen mit dem Judenreferat des RSHA für die Zusammenstellung, Organisation und Durchführung des Transports verantwortlich.

Die Überlebende Hilde Kahan war für diesen Transport eingeteilt. Am 7. Mai 1943 wurde sie zusammen mit ihrer Mutter an ihrem Arbeitsplatz im jüdischen Krankenhaus von Berlin verhaftet. Die beiden Frauen wurden zunächst ins Polizeipräsidium gebracht und von dort mit anderen Juden auf Lastwagen in das Sammellager in der Großen Hamburger Straße gebracht. Im Sammellager wurden alle Ankömmlinge registriert und erhielten jeweils eine Nummer. Im Fall von Hilde Kahan und ihrer Mutter wies die Nummer auf die geplante Deportation mit dem 38. Osttransport nach Auschwitz hin. Im Sammellager gab es keine Betten, sondern nur Matratzen, auf denen die Alten, Frauen und Kinder sitzen mussten. Zwischen 20 und 30 Leute waren in einem Zimmer dieses ehemaligen Altersheims untergebracht. Hilde Kahan und ihre Mutter hatten noch einmal Glück: Sie wurden einen Tag später aus dem Sammellager entlassen und entgingen vorläufig dem Schicksal der Deportation in den Osten.
Am Tag der Deportation wurden die Juden zum Bahnhof gebracht und in einen Zug aus Güterwaggons gezwungen. Diese wurden verschlossen. Eine Wachmannschaft, bestehend aus einigen Polizisten, war zur Begleitung des Transports eingeteilt.

Nur 5 der Deportierten aus diesem Transport überlebten diesem Transport den Holocaust.


Namensliste
Feiertag Gertrud * 04.07.1890 Berlin
Caputher Reformpädagogin und Leiterin des jüdischen Landschulheims; Text des Stolpersteins vor dem ehemaligen Landschulheim: „Hier wohnte und lehrte Gertrud Feiertag vom 1. Mai 1931 bis 10. November 1938“; Gertrud Feiertag wurde am 17.05.1943 von Berlin nach Auschwitz deportiert und in den Gaskammern ermordet