Grafeneck

Transportliste

Eine von Ihnen war Katharina Gammel:
Katharina Gammel geb. am 08.02.1904, Letzter Wohnsitz: Grabenstraße 2 in Hilden
Katharina Gammel lebte mit ihren Eltern Heinrich und Franziska Magdalene in der Grabenstraße 2 in Hilden. Offenbar war Katharina behindert, was genau ihr Leiden war, ist nicht mehr festzustellen. Sie wurde, wie der Bürgerrolle der Stadt Hilden zu entnehmen ist, am 26.04.1928 in die Pflegeanstalt Düsseldorf-Grafenberg eingewiesen und von dort am 10.06.1930 in das Dreifaltigkeitskloster verlegt, einer Heil- und Pflegeanstalt in Krefeld–Königshof. Das alles diente offenbar dem Wohl der kranken jungen Frau, die zu Hause wohl nicht hinreichend versorgt und geheilt werden konnte.
Nach der Machtergreifung durch die Nazis änderte sich vieles für Menschen wie Katharina Gammel: Das Leben behinderter Menschen wurde für unwert erachtet, sie wurden in Sammelanstalten untergebracht, bevor man über das weitere Schicksal
entschied, in der Regel ging es aber um die Tötung der Kranken.
Katharina Gammel wurde zunächst nach Bedburg-Hau gebracht, von dort nach Zwiefalten, einer von 1933 bis 1939 noch gut geleiteten Anstalt mit vielen Angeboten von und für die Kranken. Aber seit Anfang 1940 war Zwiefalten überfüllt, weil andere Anstalten aus planwirtschaftlichen Gründen aufgelöst und alle Kranken nach Zwiefalten gebracht wurden. Katharina Gammel kam am 06.03.1940 dorthin. Katharina Gammel wurde bei dieser Deportation durch die Gemeinnützige Kranken-Transport-GmbH (Gekrat) am 15.04.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Grafeneck (Tötungsanstalt) und wurde dort vergast.

352 Patienten aus der Staatlichen Heil- und Pflegeanstalt Zwiefalten (Württemberg) wurden nachweislich in die Heil- und Pflegeanstalt Grafeneck (Tötungsanstalt) verbracht und dort ermordet.