Erschießung einer hochschwangeren Frau im Lazarett

An einem zeitlich nicht mehr näher feststellbaren Tage kam mit einem Transport eine hochschwangere Frau in Treblinka an, deren Geburtswehen bereits eingesetzt hatten. Sie wurde sogleich ins Lazarett gebracht, hier völlig entkleidet und dann von dem Angeklagten Miete durch Genickschuss getötet.

Miete will sich an diesen Vorgang nicht mehr erinnern können. Er stellt ihm aber andererseits auch nicht in Abrede.
Dass er die hochschwangere Frau erschossen hat, ist durch die eidliche Bekundung des Ingenieurs Gl., der die Tötung der Frau im Lazarett mit angesehen hat, eindeutig nachgewiesen. Gl. hat den Angeklagten Miete sofort wiedererkannt und auch seine persönlichen Eigenheiten genau und zutreffend geschildert. Er hat darauf hingewiesen, dass er Miete von Anfang an deshalb besonders genau beobachtet habe, weil er von ihm zur Arbeit im Sortierkommando herausgesucht und dadurch vor der Vergasung bewahrt worden sei.

Dass Gl. zuverlässig und glaubwürdig ist, hat das Schwurgericht schon mehrere Male hervorgehoben.