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Übersicht

Deutschland, Bundesland Sachsen-Anhalt, Landkreis Wittenberg

Ortsteile:
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05.10.1907

In Wittenberg wird ein Landwehrmann zu fünf Tagen Arrest verurteilt, weil er einen Branddirektor mit "Guten Morgen, Herr Direktor" gegrüßt hatte. Der Branddirektor aber hatte Hauptmannsuniform getragen und hätte mit "Guten Morgen, Herr Hauptmann" gegrüßt werden müssen. Dem Soldaten wird mit dem Arrest eine Lehre fürs Leben erteilt: Der Titel eines Hauptmanns ist mehr wert als der ebenfalls ehrenwerte Titel eines Branddirektors.

Nationalsozialismus

1936 werden in Wittenberg die Arado Flugzeugwerke errichtet, wo unter menschenunwürdigen Bedingungen sogar Frauen aus dem KZ Ravensbrück zur Arbeit herangezogen wurden. Wittenberg wurde 1936 wieder Garnisonsstadt der Wehrmacht. In der „Kristallnacht“ 1938 kam es zu Ausschreitungen vor jüdischen Geschäften und Wohnungen. In der Folge wurden jüdische Einwohner verhaftet und deportiert. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges rückten die in Wittenberg ausgebildeten Einheiten ins Feld, und Ergänzungseinheiten nahmen ihre Stelle ein. Die Todesanzeigen der Gefallenen häuften sich. Zahlreiche Fliegerangriffe führten dazu, dass die Arbeiter in den Rüstungsbetrieben kaum zur Ruhe kamen und dennoch die auf Hochtouren laufende Maschinerie am Leben erhielten. Obwohl die Bomberverbände hauptsächlich Berlin anflogen, beschädigten 1944 anglo-amerikanische Bombenabwürfe im östlichen Teil der Stadt mehrere Häuser, den Bahnhof und zerstörten das Kino Filmburg in der Mittelstraße. Um die Rüstungsindustrie aufrechtzuerhalten, wurde im Sommer 1944 ein Außenlager des KZ Sachsenhausen in Wittenberg errichtet. Vor dem Einmarsch der Roten Armee am 26. April 1945 wurden noch die Elbbrücke und die Flutbrücke im heutigen Ortsteil Pratau gesprengt.

13.06.1935

In den Reinsdorfer Sprengstoffwerken der WASAG ereignet sich das schwerste Explosionsunglück seit Bestehen des Unternehmens. Mindestens 90 Tote (die genaue Zahl wurde nie ermittelt) und starke Schäden waren die Folge.