Größere Karte anzeigen

Übersicht

Polen, Woiwodschaft Ermland-Masuren, Powiat Iława

Zwischen 1284 und 1302 sind 19 deutsche Siedlungen im Westen des späteren Kreises Rosenberg belegt. Auf dem ehemals bischöflichem Gebiet wurde auch 1305 Rosenberg das erste Mal erwähnt.

Im Preußisch-Französischen Krieg rückten am 17. Januar 1807 die Franzosen in Rosenberg ein, sie blieben bis zum 12. Dezember. Im nahegelegenen Schloss Finckenstein traf sich Napoleon Bonaparte am 2. April 1807 mit der polnischen Gräfin Maria Walewska und am 22. April mit dem preußischen General Gebhard Leberecht von Blücher.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt bis 1944 von den Kämpfen im Osten wenig berührt. Erst als am 12. Januar 1945 an der Ostfront die russische Weichsel-Oder-Operation als Großoffensive begann und bis zum 18. Januar alle deutschen Stellungen durchbrochen waren, folgte am 20. Januar der Befehl zur Räumung. Ein Teil der Flüchtlinge überquerte am 24. Januar die Weichselbrücke bei Dirschau, jedoch erreichten nur wenige die Oder. Die restlichen zogen nach Gotenhafen oder nach Stettin. Die Stadt wurde am 23. Januar von sowjetischen Truppen besetzt, nachdem rund 35 Prozent der Bausubstanz durch Beschuss zerstört worden war. Den Rest erledigten Brandkommandos, die nach der Plünderung die gesamte Stadtmitte dem Erdboden gleichmachten. Nur die Kirche und drei Wohnhäuser überstanden die Zerstörungswut. 630 Jahre nach der Stadtgründung war diese praktisch vernichtet.

Im Frühjahr 1945 bezog in der Stadt die sowjetische Militärkommandantur ihr Büro. Sie war für den Abbau aller wertvollen Objekte wie Eisenbahngleise, Maschinen, Möbel und Kunstwerke und deren Abtransport in die Sowjetunion zuständig. Die ersten polnischen Migranten erschienen im April 1945. Im Sommer 1945 wurde Rosenberg von der sowjetischen Besatzungsmacht gemäß dem Potsdamer Abkommen zusammen mit ganz Westpreußen und der südlichen Hälfte Ostpreußens unter polnische Verwaltung gestellt. In Rosenberg und Umgebung begann danach die Zuwanderung weiterer polnischer Migranten.

Im Mai 1946 bekam die Stadt offiziell ihren heutigen Namen „Susz“, der sich auf den polnischen Namen aus dem 16. Jahrhundert stützt.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Unterscharführer
Gerlach Kurt
* 24.03.1922 in Rosenberg i. Westpr. (Susz)
† 08.01.1979 in Düsseldorf
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz