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Deutschland, Bundesland Niedersachsen, Landkreis Peine

Eine Urkunde von 1130 erwähnt zum ersten Mal Berthold von Pagin, der ein Ministeriale des römisch-deutschen Königs Lothar III. war. Vermutlich ließ er die Peiner Burg in dieser Zeit erbauen. Seit 1223 hat Peine Stadtrechte.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden das zur Rüstungsproduktion genutzte Walzwerk und die benachbarten Mineralölwerke mehrmals bombardiert, wobei es insgesamt etwa 50 Tote gab. Am 9. April 1945 wurde die Peiner Innenstadt mit leichten Bomben angegriffen, bei der es Tote und Gebäudeschäden gab. Tags darauf wurde die Stadt kampflos an amerikanische Truppen übergeben.

Kurz nach dem Einmarsch der Alliierten in Peine rollte Mitte Mai 1945 ein beladener Munitionszug durch den Peiner Bahnhof. Ein Bahnarbeiter bemerkte im Bahnhofsbereich, dass Rauch aus einem Waggon stieg; er konnte den Lokführer warnen und koppelte mehrere Waggons ab, darunter auch den qualmenden Güterwagen. Der restliche Güterzug fuhr weiter in Richtung Hannover, der abgekoppelte Zugteil explodierte auf der Fuhsebrücke kurz vor der Horst. Die Explosion war so stark, dass in der Stadt Scheiben zu Bruch gingen, Dachziegel von den Dächern gedrückt wurden und dass Töpfers Mühle größtenteils zerstört wurde. Zu allem Unglück – die Dächer waren noch nicht wieder gedeckt – wurde die Stadt am nächsten Tag von einem Unwetter überrascht. Die Alliierten verhafteten den Bahnarbeiter, weil sie Sabotage vermuteten. Er wurde aber bald wieder freigelassen.

1946 wurde Niedersachsen als Teil der britischen Besatzungszone gebildet. Peine gehörte von da an zum Regierungsbezirk Hildesheim.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Rottenführer
Berndt Emil (Richard Friedrich)
* 04.02.1911 in Peine
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz


SS-Obersturmbannführer
Hartjenstein Friedrich (Fritz)
* 03.07.1905 in Peine
† 20.10.1954 in Paris
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Wewelsburg, KL Auschwitz u. KL Natzweiler