Größere Karte anzeigen

Übersicht

Rumänien, Historische Region Banat, Kreis Timis

1333 wurde der Ort in den päpstlichen Registern dokumentiert. 1551 drangen die Türken in das Banat ein. Die türkische Herrschaft wurde durch Prinz Eugen Franz von Savoyen-Carignan und seine österreichischen Truppen durch die Zurückeroberung Temeswars am 13. Oktober 1716 beendet. Inzwischen war es zu einer völligen Verarmung, Entvölkerung und Versumpfung des Gebietes gekommen.

Am 9. August 1849 fand eine Entscheidungsschlacht des Ungarischen Revolutionskrieges bei Neubeschenowa statt. 30.000 Kämpfer der österreichischen Hauptarmee mit 108 Kanonen trafen am Nyaradbach unter der Führung des Feldzeugmeisters Baron Julius von Haynau auf 55.000 Mann und 108 Kanonen der ungarischen Armee unter dem Kommando der Generäle Heinrich Dembinski und Józef Bem. Durch den Sieg der Kaiserlichen Truppen wurde die 107-tägige Belagerung Temeswars beendet. Das Banat wurde nach der Revolution wieder österreichisches Kronland.

Im Sommer 1933 fand in Neubeschenowa das erste nationalsozialistische Arbeitslager der Hitlerjugend im Banat statt. Im Zweiten Weltkrieg fielen in der rumänischen Armee 37 Männer aus der Gemeinde, in der deutschen Armee circa 83 Männer. Nach dem Seitenwechsel Rumäniens von den Achsenmächten zu den Alliierten am 23. August 1944 flüchteten 19 Familien in den Westen, zwischen 29. September und 10. Oktober wurden alle Bewohner nach St. Andreas evakuiert.

Im Januar und Februar 1945 wurden 297 Frauen und Männer zur Aufbauarbeit in die Sowjetunion verschleppt. Davon starben 68 Personen in den Kohlengruben der Ukraine. Nach dem Bodenreformgesetz (Agrarrevolution) folgte die Enteignung der verbliebenen deutschen Bevölkerung. Im Juli kamen die ersten rumänischen Kolonisten in die Gemeinde. 1947 wurde fast jedes Haus in Neubeschenowa von Rumänen bewohnt.

1951–1956 erfolgte die Deportation in die Bărăgan-Steppe, 62 Familien des Dorfes wurden in das Grenzgebiet zu Bulgarien verschleppt. Von den deportierten 170 Personen kamen 22 nicht mehr zurück. Nach dem Abkommen zum Freikauf von Rumäniendeutschen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Rumänien zur Familienzusammenführung begann 1978 die erste große Welle der Auswanderung. 1989 nahm die Bevölkerung des Dorfes aktiv teil an der rumänischen Revolution, welche in Timișoara begann, und der der Sturz des Ceaușescu-Regimes im Dezember folgte. 1989 begann auch die zweite und letzte große Auswanderungswelle.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Sturmmann
Lux Josef
* 01.10.1910 in Neubeschenow
† 19.05.1946
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz


SS-Unterscharführer
Schuch Karl
* 07.08.1921 in Neubeschenow
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz