Größere Karte anzeigen

Übersicht

Deutschland, Bundesland Baden-Württemberg, Regierungsbezirk Stuttgart, Landkreis Esslingen

Durch archäologische Funde wird eine dauernde Besiedlung im heutigen Stadtgebiet von Esslingen seit der Jungsteinzeit belegt.

Die erste urkundliche Erwähnung Esslingens stammt aus dem Jahr 777.
1246 kämpfte Esslingen im Gegensatz zu Graf Ulrich I. von Württemberg in der Schlacht bei Frankfurt auf der Seite der Staufer.

Im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 hatte die Stadt sehr zu leiden. Nach der Schlacht bei Nördlingen 1634 strömten rund 12.000 Flüchtlinge in die Stadt, im Folgejahr kam es zum Ausbruch der Pest. Rund die Hälfte der Bevölkerung kam durch Hunger und Seuchen um. Finanziell war die Stadt am Ende des Krieges ausgeblutet, behielt im Westfälischen Frieden jedoch ihre Selbständigkeit.

Als nach der französischen Revolution die linksrheinischen deutschen Gebiete an Frankreich fielen, wurden die reichsfreien Gebiete und geistlichen Fürstentümer aufgelöst und an die ihrer linksrheinischen Gebiete verlustig gegangenen Länder verteilt. Noch vor dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 erschien am 6. September 1802 der württembergische Regierungsrat Wächter mit württembergischem Militär in Esslingen, um die Stadt für Württemberg in Besitz zu nehmen. Am 23. November des gleichen Jahres folgte die Zivilinbesitznahme. In die württembergische Verwaltung integriert, wurde die Stadt Sitz des Oberamts Esslingen, dem außer der Stadt auch die Filialdörfer Deizisau, Möhringen und Vaihingen unterstellt waren. Nach der Errichtung des Königreichs Württemberg gab es bis 1810 noch einige Änderungen, ehe die endgültige Struktur des Oberamts feststand. Die Orte Möhringen und Vaihingen zum Beispiel kamen 1807 zum Oberamt Stuttgart.

Bereits im Jahr 1922 bildete sich in Esslingen eine Ortsgruppe der NSDAP. Im Jahr 1933 wurde der Gemeinderat von Esslingen im Zuge der Gleichschaltung von den Nationalsozialisten aufgelöst. 1935 wurde Esslingen am Neckar aufgrund der Deutschen Gemeindeordnung zum „Stadtkreis“ erklärt. Im Zuge der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg wurde das bisherige Oberamt Esslingen 1938 in den Landkreis Esslingen überführt und um einige Gebiete vergrößert.

In der Reichspogromnacht wurde die Esslinger Synagoge im Heppächer geschändet. Überlebende Juden wurden zur Vernichtung in den Osten deportiert. Die „Israelitische Waisen- und Erziehungsanstalt Wilhelmspflege“ wurde 1939 demoliert und zu einem Seuchenlazarett umfunktioniert. Der letzte jüdische Heimleiter Theodor Rothschild wurde 1944 im KZ Theresienstadt ermordet.

Im Zweiten Weltkrieg wurden in Esslingen 60 Häuser völlig zerstört und 75 wurden schwer, 260 mittelgradig sowie 1236 leicht beschädigt. Der Wohnraumverlust durch Luftangriffe betrug 2,1 %, es kamen 74 Menschen ums Leben.

Am 22. April 1945 wurde Esslingen von US-amerikanischen Soldaten besetzt.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Obersturmführer u. SS-Obersturmführer der Waffen-SS
Leute Friedrich
* 17.06.1893 in Habsheim
letzter bekannter Wohnort: Esslingen
ab 1942 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz