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Übersicht

Deutschland, Bundesland Baden-Württemberg, Regierungsbezirk Stuttgart, Landkreis Ostalbkreis

Zwischen Juli 1941 und Oktober 1942 bestand auf dem Gelände der SS-Kaserne ein Nebenlager des KZ Dachau. Dort waren hauptsächlich politische Gefangene und Schutzhäftlinge inhaftiert, fast ausnahmslos Deutsche. Sie wurden zu verschiedenen Arbeiten in der Kaserne eingesetzt. Von Juni 1943 bis Kriegsende gab es in Ellwangen ein Nebenlager des KZ Natzweiler/Elsass. Dort waren zwischen 50 und 100 Häftlinge aus verschiedenen Ländern untergebracht, die Bauarbeiten verrichten mussten.

Die Gefangenen des Hessentaler Todesmarsches durchquerten Ellwangen in den Morgenstunden des 7. April 1945. Am Bahnhof ließ man die 50 schwächsten Häftlinge zurück. Als einige in den umliegenden Häusern um Brot bettelten, wurden sie von den Wachen brutal zurückgetrieben. Danach fuhr man 20 tote und 8 lebende Gefangene in eine Sandgrube bei Dalkingen, erschoss die noch lebenden und verscharrte sie mit den toten. Das Gros der KZ-Häftlinge wurde ins nahe Neunheim weitergetrieben; auch dort wurden mindestens 23 Tote in einem Steinbruch verscharrt.

1901 wurde in Ellwangen ein jüdischer Friedhof am Hungerberg angelegt. Der Friedhof wurde 1943 aufgehoben und die Steine 1944 abtransportiert, um dort einen Kinderspielplatz anlegen zu können. Der Spielplatz wurde nicht mehr gebaut. Der amerikanische Offizier Eric Levi, Sohn eines 1938 in die USA ausgewanderten Ellwanger Viehhändlers, ordnete 1945 an, die Grabsteine wieder aufzustellen. Bei dieser Arbeit mussten auch ehemalige NSDAP-Mitglieder mithelfen.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Hauptscharführer
Bautz (Bauz) Max (Josef)
* 19.03.1905 in Calw
letzter bekannter Wohnort: Ellwangen
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz


SS-Unterscharführer
Pflugbeil Viktor
* 26.11.1904 in Kalsching
letzter bekannter Wohnsitz: Ellwangen/Jagst
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz