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Ungarn, Region Mittelungarn, Komitat Pest

Kleingebiet bis 31.12.2012 Szentendre

Die erste urkundliche Erwähnung, als Bogud, rührt von 1285, im 14. Jahrhundert wurde das Dorf als Bogdanryw erwähnt.

Nach der türkischen Herrschaft war Dunabogdány Besitz der Familie Zichy, 1767 gab diese das Dorf in den Kronbesitz ab. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts kam es zur Einwanderung von Deutschen, im Jahre 1724 siedelten sich etwa 300 katholische Schwaben in dem Bereich an, 1767 kamen weitere Zuzügler in Dunabodány an.

In Ungarn war der Widerstand der deutschen Minderheit gegen die Vertreibung stärker als in anderen Ländern Osteuropas, es kam auch zu Unterstützung der Vertriebenen durch Magyaren. Die Vertreibung zwischen 1945 und 1947 erfasste in Dunabogdány knapp 900 Personen, so gut wie jede schwäbische Familie war betroffen, teilweise erfolgten Vertreibungen mit einer Vorwarnzeit von nur zwei Stunden. Aufgrund der chaotischen Organisation, widersprüchlichen und wechselnder Kriterien der Staatsmacht bei den Ausweisungen und Verzögerungen in der Aufnahme der Vertriebenen in der amerikanischen Besatzungszone kam es nicht zu einer vollständigen Vertreibung. Zudem kauften sich wohlhabendere Siedler auch über Bestechung frei und konnten so bleiben.

Das Jahr 1946 war zudem von Ausschreitungen von Ungarn an überlebenden Juden gekennzeichnet, regelrechte Pogrome fanden neben den Orten Kunmadaras und Miskolc auch in Dunabogdány statt.

Die verbliebenen Donauschwaben waren gezwungen, zusammenzuziehen und erhebliche Anteile und Eigentum an aus der Slowakei vertriebene Ungarn abzugeben.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Schütze
Herr Johann
* 22.12.1895 in Dunabogdany
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz