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Übersicht

Serbien, Region Sumadija, Bezirk Belgrad

Der Legende nach wird die Entstehung des Namens mit einem Mann namens Mladen in Verbindung gebracht, der sich nach der Schlacht auf dem Amselfeld mit seinen zwei Brüdern in dieser öden Gegend niederließ. Die Brüder trennten sich und der Ort, wo sich Mladen niedergelassen hatte, wurde Mladenovac genannt. Die ersten offiziellen Daten über eine Siedlung auf diesem Gebiet werden in der türkischen Volkszählung von 1528 erwähnt. Zur Gemeinschaft der Belgrader Stadtbezirke gehört Mladenovac seit 1971.

Geschichte

Erlebnisbericht des Landwirts Benedikt Pfuhl aus Bukin
Zwangsmaßnahmen und Mißhandlungen bei der Aushebung von Volksdeutschen aus Bukin zum Dienst in der Waffen-SS Ende September 1944

An einem Sontag, am 24. September 1944 umstellte die SS, lauter so halbwüchsige, das Dorf, angefürt von unseren Kulturbindler. Schon in der Früh, als es noch finster war, sind sie von Haus zu Haus, wo Schwarze wohnten und nicht Freiwillig eingerückt sind. Sie sind eingedrungen wie die Verbrecher, und haben die Männer mit Gewalt mitgenommen; wo aber der sogenanten Schwarzen nicht zuhause waren, nahmen sie einfach die Frau oder die Mutter mit; am Ende des Dorfes wurden sie auf bereit stehende Bauernwagen aufgeladen und nach Parabut verschiebt und dort eingesperrt. Dann gegen 9 Uhr hat die Ungarische Gendamerie Einhalt geboten, aber leider hat es nicht lange gewirkt, gegen Mittag kam dann der Befehl, die Gendamerie müsse zurück treten, dann haben sie noch die restlichen mitgenommen und auch nach Parabut gebracht. Während dem ist meine Mutter vor Angst zusammen gebrochen und nach zwei Tage gestorben.
In Parabut war das ganze Dorf auf den Füssen. Als wir Parabut ereichten, sind schon viele auf den Wagen überfallen worden. Auf einem Hof mußten wir alle absteigen und uns aufstellen. Schweibens Hans, Maurer, und Fischer Martin waren schon am Vormittag in Parabut angekommen, die zwei hatte die SS schon halb zu Tode geschlagen und in eine Bretterhütte eingespert, in dieser Hütte waren vorher die Juden gefoltert worden, da waren die Bluttspuren noch sichtbar. Mich nahmen zwei von der SS von den anderen weg und trieben mich auf die Straße, da rissen die SSler, die mich trieben, ein Tor auf und zerten mich hinein; dann ging es erst richtig los, sie haben mich auf den Boden geschmißen, mit den Füssen getretten und mit dem Gewehr auf mich drein geschlagen, so lange es ihnen gefallen hat; dann ging der Weg weiter bis zum Gemeindehaus, dort warfen sie mich auf einen Steinboden und haben mich halb Tod geschlagen und in das Gemeinde Arest gespert. Da waren noch drei Junge Burschen eingespert, auch von diesen nahmen sie öfters einen heraus und haben ihn auch solange geschlagen, bis er halb Tod war.
Dann, Montag in der Früh, kam ich zu den anderen. Wir wurden dort gehalten wie die größten Verbrecher, nimand durfte auch aus dem Raum hinaus, nicht einmal aufs Klo. Wir wurden dann alle nach Hodschag getrieben. So junge 17 bis 18 Jährige SS waren unsere Begleiter. Auf dem Weg mußten wir öfters auf und nieder machen und im Laufschritt laufen, dann nahmen sie öfters von unseren jüngeren Burschen ein paar, die sind getreten und geschlagen worden.
In Hodschag angekomen, mußten wir uns in dem Bürgerschulhof aufstellen, dort waren dann andere SSler, die haben uns immer gedroht, wir werden umgebracht oder erschossen. Inzwischen fing es dann zu Regnen an. Dort standen wir einige Stunden im Regen, dann ging der Weg zurück wieder nach Parabut; auf dem Rückweg ging die Schlägerei wieder wie vorher, nur war es noch schlimmer, weil es Regnete. In Parabut angekommen, mußten wir in einen Hof, der war voll Wasser, vom Regen; in diesem Wasser mußten wir auf und nieder machen, dort haben die SSler den jüngeren mit den Füssen auf den Kopf getretten, das sie unter das Wasser kamen. Das ging so fast eine Stunde. Bis durch Einspruch unseres Unter Führers, welcher ein Russe ist, aber der freiwilliger SS Offizier wahr, durften wir dann abtreten und in unser Quartier zurück. An diesen allem waren unsere Dorfsleute die Anstifter.
Nach einigen Tagen wurden wir dann den anderen SSlern gleich gestellt, dann durfte nimand zu uns mehr "Schwarze" sagen, denn dann waren wir alle SSler. Von dort ging es dann weiter nach Teranje, dort bleiben wir 8 Tage, es ging uns dann schon besser. Nach diesen 8 Tage ging es dan bis Doroszlo, dort haben wir Übernachtet, als wir in der Früh zusamen kamen, fehlten schon manche. Von dort ging es dann nach Bezdan, der zug war ganz zerstreut, so ungefähr auf 2 km. Auf diesem weg gingen wir drei, mein Schwager, noch ein Landsman und ich, auch weg. Wir blieben in einem Acker, bis es Nacht wurde. Dann gingen wir heim nach Bukin.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Schütze
Hartusch Hans
* 06.06.1925 in Bukin (Mladenovac)
ab 16.09.1943 Angehöriger des SS-T. Stuba. im KL Auschwitz