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Tschechien, Region Ustecky, Bezirk Decín

Bodenbach (Podmokly) im nordböhmischen Raum ist seit 1943 ein Stadtteil von Tetschen (tschech. Decín). Das Kreisgebiet Tetschen hatte über Jahrhunderte hinweg eine rein deutsche Bevölkerung, erst mit dem Einzug der Industrialisierung kamen vermehrt tschechische Bewohner hierher.

Nach dem „Münchner Abkommen“ gehörte auch Bodenbach-Tetschen zu den sudetendeutschen Gebieten, die Anfang Oktober 1938 von deutschen Truppen besetzt und annektiert wurden. Die noch in der Stadt lebenden jüdischen Bewohner mussten miterleben, wie während des Novemberpogroms an der Synagoge Feuer gelegt wurde, wobei ein Teil der Inneneinrichtung verbrannte. Auf Grund einer persönlichen Intervention des Oberbürgermeisters Anton Kreisel unterblieb aber eine völlige Zerstörung der Synagoge. Während der deutschen Okkupation wurde die Synagoge aller ihrer religiösen Symbole beraubt, als Lagerhaus der Wehrmacht bzw. der HJ missbraucht. Gegen Ende des Jahres 1938 gab es bereits keine jüdische Gemeinde mehr in Bodenbach-Tetschen.
Nach Kriegsende muss sich dann wieder eine jüdische Gemeinschaft zusammengefunden haben, die aus mehr als 100 zugewanderten Familien bestand. Der letzte Gottesdienst in der Synagoge soll hier 1964 stattgefunden haben. Anfang der 1990er Jahre gründete sich in Decin eine neue jüdische Gemeinde. - Das Synagogengebäude hat die NS-Zeit äußerlich unzerstört überstanden; seit 1996 befindet es sich wieder im Besitz der jüdischen Gemeinde, der Öffentlichkeit ist es als Ausstellungs- und Konzertraum zugänglich. Die umfangreichen Restaurierungsarbeiten wurden 2005 abgeschlossen.

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Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Oberscharführer
Langer Robert
* 10.01.1908 in Bodenbach
letzter bekannter Wohnort: Kulmbach
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz