Ich bin ein Preuße, kennt ihr meine Farben?
Die Fahne schwebt mir weiß und schwarz voran
daß für die Freiheit meine Väter starben
das deuten, merkt es, meine Farben an.
Nie werd ich bang verzagen, wie jene will ich's wagen
Sei's trüber Tag, sei's heitrer Sonnenschein.

Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein.

Mit Lieb' und Treue nah' ich mich dem Throne
Von welchem mild zu mir ein Vater spricht
Und wie der Vater treu mit seinem Sohne
So steh' ich treu mit ihm und wanke nicht.
Fest sind der Liebe Bande; Heil meinem Vaterlande!
Des Königs Ruf dring in das Herz mir ein.

Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein.

Nicht jeder Tag kann glühn im Sonnenlichte
Ein Wölkchen und ein Schauer kommt zur Zeit
Drum lese keiner mir es im Gesichte
Dass nicht der Wünsche jeder mir gedeiht.
Wohl tauschten nah und ferne mit mir gar viele gerne
Ihr Glück ist Trug und ihre Freiheit Schein.

Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein.

Und wenn der böse Sturm mich wild umsauset
Die Nacht entbrennet in des Blitzes Glut
Hat's doch schon ärger in der Welt gebrauset
Und was nicht bebte, war der Preußen Mut.
Mag Fels und Eiche splittern, ich werde nicht erzittern
Es stürm' und krach', es blitze wild darein.

Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein.

Wo Lieb' und Treu' sich so den König weihen
Wo Fürst und Volk sich reichen so die Hand
Da muss des Volkes wahres Glück gedeihen
Da blüht und wächst das schöne Vaterland.
So schwören wir auf's neue dem König Lieb' und Treue!
Fest sei der Bund! Ja schlaget mutig ein

Wir sind ja Preußen, lasst uns Preußen sein.

Und wir, die wir am Ost- und Nordseestrande
Als Wacht gestellt, gestählt von Wog' und Wind
Wir, die seit Düppel durch des Blutes Bande
An Preußens Thron und Volk gekettet sind
Wir woll'n nicht rückwärts schauen, nein, vorwärts mit Vertrauen!
Wir rufen laut in alle Welt hinein.

Auch wir sind Preußen, wollen Preußen sein.

Des Preußen Stern soll weithin hell erglänzen
Des Preußen Adler schweben wolkenan
Des Preußen Fahne frischer Lorbeer kränzen
Des Preußen Schwert zum Siege brechen Bahn.
Und hoch auf Preußens Throne im Glanz von Friedrichs Krone
Beherrsche uns ein König stark und mild.

Und jedes Preußen Brust sei ihm ein Schild.

Dichter: Bernhard Thiersch (6 Strophen)
(königlicher Musikdirektor des zweiten Garde-Grenadier-Regimentes)
Dichter: Siebte Strophe: Th. Schneider