Es zog aus Berlin ein tapferer Held
Er führte sechshundert Reiter ins Feld
Sechshundert Reiter mit redlichem Mut
Die dürsteten alle Franzosenblut.
Auch zogen mit Reitern und Rossen im Schritt
Wohl tausend der tapfersten Schützen mit.
Ihr Schützen gesegn' euch Gott jeglichen Schuß
Durch welchen ein Franzmann erblassen muß!
So zielet der tapfre, der mutige Schill
Der mit den Franzosen schlagen sich will
Ihn sendet kein Kaiser, kein König aus
Ihn sendet die Freiheit, das Vaterland aus.
Bei Dodendorf färbten die Männer gut
Das Magdeburger Land mit französischem Blut
Zweitausend zerhieben die Säbel blank
Die übrigen machten die Beine lang.
Drauf stürmten sie Dömitz, das feste Haus
Und jagten die Schelmenfranzosen hinaus
Dann zogen sie lustig ins Pommerland ein,
Da soll kein Franzose sein Kiwi! mehr schrein.
Auf Stralsund stürmte der reisige Zug
O Franzosen, verständet ihr Vogelflug!
O wüchsen euch Federn und Flügel geschwind!
Es nahet der Schill und er reitet wie Wind.
Er reitet wie Wetter hinein in die Stadt
Die der Wallenstein weiland belagert hat
Wo der Zwölfte Karolus im Thore schlief.
Jetzt liegen ihre Mauern und Türme tief.
O weh euch, Franzosen! jetzt seid ihr tot
Ihr färbet die Säbel der Reiter rot
Die Reiter sie fühlen das deutsche Blut
Franzosen zu säbeln das deucht ihnen gut.
O Schill! o Schill! du tapferer Held!
Was sind dir für bübische Netze gestellt!
Viele ziehen zu Lande, es schleichet vom Meer
Der Däne, die tückische Schlange daher.
O Schill! o Schill! du tapferer Held!
Was sprengst du nicht mit den Reitern ins Feld?
Was schließest in Mauern die Tapferkeit ein?
In Stralsund da sollst du begraben sein.
O Stralsund, du trauriges Stralesund!
In dir geht das tapferste Herz zu Grund
Eine Kugel durchbohret das treueste Herz
Und Buben sie treiben mit Helden Scherz.
Da schreiet ein frecher Franzosenmund
Man soll ihn begraben wie einen Hund,
Wie einen Schelm, der an Galgen und Rad
Schon fütterte Krähen und Raben satt.
So trugen sie ihn ohne Sang und Klang
Ohne Pfeifenspiel und ohne Trommelklang
Ohne Kanonenmusik und Flintengruß
Womit man die Tapfern begraben muß.
Sie schnitten den Kopf von dem Rumpf ihm ab
Und warfen den Leib in ein schlechtes Grab
Da schläft er nun bis an den jüngsten Tag
Wo Gott ihn zu Freuden erwecken mag.
Da schläft der fromme, der tapfre Held
Ihm ward kein Stein zum Gedächtnis gestellt
Doch hat er auch keinen Ehrenstein
Sein Name wird nimmer vergessen sein.
Denn zäumet ein Reiter sein schnelles Pferd
Und schwinget ein Reiter sein blankes Schwert,
So rufet er immer: Herr Schill! Herr Schill!
Ich an den Franzosen mich rächen will.