SS-Rottenführer

* 20.08.1906 in Burgaitschen

Volksdeutscher aus Litauen

7 Semester Universität

Beruf: Lehrer

Februar 1941 als Volksdeutscher umgesiedelt ins Reichsgebiet
Umsiedlerlager

ab 23.10.1941
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS

Umsiedlerlager Grimmen
(Oktober 1941 gemustert in Grimmen)

militärische Ausbildung in der 6. Kompanie in
Auschwitz
(4 Wochen)

Winter 41/42
Wachdienst u. Schreibstube der 6. Kompanie in Auschwitz

Sommer 42 in Urlaub
(Nach der Rückkehr war die Kompanie aufgelöst)

Wachdienst in der 3. Kompanie
(zeitweise Wachdienst im KL
Monowitz)

Herbst 1942
Schreibstube später Verwaltung bis 1945
bekam als Umsiedler den A-Fall, das heißt, er war nur fürs Altreich bestimmt. Und wer den O-Fall hatte, der war politisch zuverlässig, der war für den Osten bestimmt zur Ansiedlung. Und die O-Fälle wurden zur Rücksiedelung nach Litauen gleich auch entlassen.
(Broad kannte ich persönlich, aber nur ganz flüchtig. Er besuchte manchmal einen Mitarbeiter, der da in der Verwaltung gearbeitet hat, und von dem wurde ich dann Broad vorgestellt. Aber wir haben nur vielleicht ein paar Worte gewechselt. Ich kann über den Menschen nichts sagen. Nachteiliges gehört habe ich nur über Boger, vor dem alle Angst hatten, Boger oder Boga.)

01.02.1943
Beförderung zum SS-Sturmmann

01.02.1944
Beförderung zum SS-Rottenführer

Januar 1945 Evakuierung
nach Loslau, von dort nach KL
Mauthausen

KL Mauthausen
Verwaltung, in der Effektenkammer bzw. Bekleidungskammer

KL Mauthausen
in Mauthausen in Gefangenschaft geraten, im Lager.

1946 durch die Amerikaner an Polen ausgeliefert

Gerichtsverfahren nach 1945
27.04.1948
Urteil des Bezirksgerichts in Wadowice, Az.: V K 42/48
zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt
Ein Jahr unter der Mindeststrafe, weil er der SS angehörte
(in Polen gab es ein Gesetz, das die Zugehörigkeit zur SS mindestens mit drei Jahren Gefängnis bestrafte)
Kieselbach:
»Das Gerichtsverfahren in Polen ist in sehr korrekter Form durchgeführt worden.«
(Akte kann angefordert werden)

Anfang 49 nach Warschau, zur Entlassung.

November 1949 entlassen

Gerichtsverfahren nach 1945
1. Frankfurter Auschwitz-Prozess
»Strafsache gegen Mulka u.a.«, 4 Ks 2/63
Landgericht Frankfurt am Main
76. Verhandlungstag, 13.08.1964
Vernehmung des Zeugen Oskar Kieselbach
zur Abwicklung von Todesfällen: »Die Verwaltung hatte dann dafür zu sorgen, daß das Konto des Häftlings abgewickelt wurde; entweder wurde das Geld an die Angehörigen gesandt, oder es verfiel der Beschlagnahme. Jüdische Häftlinge konnten kein Konto unterhalten. Meine Tätigkeit bezog sich also in erster Linie auf Häftlinge polnischer Nationalität, volksdeutsche und reichsdeutsche Häftlinge.«

»Meine Aufgabe bestand darin, für den Abtransport der jüdischen Effekten in das Effektenlager Kanada zu sorgen. Für diese Zwecke stand ein besonderes Häftlingskommando zur Verfügung. Ich habe auch beobachtet, daß Transporte ankamen, bei denen ein erheblicher Teil der Häftlinge bereits auf der Fahrt verstorben war. Sie waren offenbar in den Waggons, in denen sie eingepfercht waren, erstickt.«