SS-Oberscharführer

* 09.07.1907 in Senne (Bielefeld)
† 11.10.1946 in
Hameln (gehängt)

vollständiger Name: Quakernack Walter Friedrich Wilhelm Konrad

Reichsdeutscher

Beruf: Angestellter

ab 1931
Mitglied der NSDAP

ab 00.05.1933
Mitglied der Allgemeinen SS (Mitglieds Nu. 125 266)

1939
Beinverletzung

ab 00.06.1940 Angehöriger der Lagermannschaft im KL
Auschwitz
Quakernack arbeitete als Mannschaftsführer im Krematorium von Auschwitz und war Ende 1941 an der Vergasung sowjetischer Kriegsgefangener beteiligt .
(Sekretär der Politischen Abteilung im KL Auschwitz)
(Angehöriger des Genickschuss Kommandos im KL Auschwitz)

Während seiner Zeit in Auschwitz war er dafür bekannt, Gefangene auf folgende Weise persönlich zu töten: Die Gefangenen wurden in eine große Lagerhalle geführt, Quackernack trat dann auch unter Alkoholeinfluss mit einer MP-40-Maschinenpistole ein und beschoss die Gefangenen ununterbrochen bis zu dem Moment, als sie alle tot waren. Ein ehemaliges Mitglied der Sonderkommando-Einheit, das den Auftrag hatte, die Leichen auf Lastwagen zu bringen und sie zum Krematorium zu bringen, erinnerte sich, dass Quackernack mitten im Lagerhaus blieb, umgeben von Leichen, eine überhitzte Waffe in der Hand, seine Uniform ganz rot vor Blut und laut lachend. Quackernack hat notorisch Alkohol missbraucht, so dass er kaum laufen konnte und zahlreiche Wutausbrüche hatte.

01.06.1940
Beförderung zum SS-Rottenführer

01.02.1941
Beförderung zum SS-Unterscharführer

01.09.1942
Beförderung zum SS-Oberscharführer

00.10.1943
Im Oktober 1943 kam es zu einem Zwischenfall, bei dem die Tänzerin Franciszka Mann Quakernack seine Waffe entwendete und mit dieser einen SS-Mann tötete sowie einen weiteren verletzte.
https://www.auschwitz.info/de/aktuelles/archiv/artikel/lesen/23-oktober-1943-auschwitz-birkenau-krematorium-iii-199.html

Auschwitz, 15. September 1943
Standortbefehl Nr. 39/43
dem SS-Angehörigen Quakernack Walter wurde das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern verliehen

ab 00.04.1944
Ab April 1944 leitete Quakernack das NL
Laurahütte

ab 00.01.1945
Am 23. Januar 1945 begleitete er einen Todesmarsch von 500 Häftlingen von Auschwitz in den hannoverschen Vorort Mühlenberg, wo er um den 3. Februar 1945 ankam.
Leiter des NL
Hannover-Mühlenberg
(Nach der Räumung dieses Lagers am 6. April 1945 gelangten die Häftlinge unter Quakernack nach einem „Todesmarsch“ am 8. April 1945 in das KZ
Bergen-Belsen, welches am 15. April 1945 befreit wurde.) Nach Ablieferung der Häftlinge reiste er nach Hamburg zu einem Kampfverband, der Ende Mai 1945 bei Holstein aufgelöst wurde.
Aussage des Häftlings Henry Korman
Das Kommando über den Todesmarsch aus Mühlenberg hatte der berüchtigte SS-Oberscharführer Walter Quakernack, der 1946 hingerichtet wurde. Korman hatte ihn schon in Auschwitz erlebt und wusste, dass er Häftlinge auch eigenhändig erschoss. Als Anwohner bei Winsen versuchten, die Gefangenen mit Wasser zu versorgen, verhinderte Quakernack dies. Die Häftlinge aus Mühlenberg stützten sich gegenseitig. „Nur weitergehen! Nicht nach hinten geraten!“ Korman marschierte schon in der letzten Reihe, arbeitete sich dann aber vor bis zu dem Leiterwagen mit dem Gepäck der Wachen, den die Häftlinge ziehen mussten: „Dort konnte ich mich wenigstens aufstützen.“ Vor Belsen, an einer abschüssigen Stelle, drohte der Wagen auszubrechen, aber die Häftlinge hielten ihn auf Kurs: „Da sagte Quakernack: ,Hinsetzen!‘ und gab jedem von uns ein halbes Stückchen Brot“, sagt Korman. Er klingt noch immer etwas ungläubig, wenn er davon erzählt, als könnte er diese Regung der Menschlichkeit bis heute nicht richtig einordnen.

00.04.1945
Der SS-Oberscharführer Walter Quakernack hat mehrere Menschen am ‚Waller Berg‘, der leichten Steigung zwischen Winsen und Walle, erschossen

Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern

05.07.1945
in Lipperreihe verhaftet

30.05.1946
im zweiten Bergen-Belsen-Prozess am 30. Mai 1946 in Celle wegen seiner Taten im KL Bergen-Belsen u. KL Auschwitz zum Tode verurteilt.
(Für die Massenmorde in Auschwitz wurde Quackernack nicht belangt.)

11.10.1946
Das Urteil wurde am 11. Oktober 1946 im
Gefängnis Hameln durch den Henker Albert Pierrepoint vollstreckt.

Jenny Schaner
In ihrer Vernehmung machte die Zeugin Jenny Schaner Angaben über ihren Chef im Standesamt, SS-Oberscharführer Walter Quakernack. Nach der Erinnerung der Zeugin soll Quakernack bei der Selektion eines Transports aus der oberschlesischen Stadt Bedzin/Bendsburg von Deportierten, die Widerstand leisteten, verletzt worden sein.