SS-Sturmmann

* 10.10.1903 in Dittmannsdorf

Beruf: Bäcker

Reichsdeutscher

Volksschule

Beruf: Bäcker

ab 20.07.1942
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS

ab 20.07.1942 Angehöriger des SS-T. Stuba. im KL
Auschwitz u. NL. Budy
(zeitweise SS-Sanitätsdienstgrad u. Desinfektor)

ab Januar 1945 Angehöriger des SS-T. Stuba. im KL
Flossenbürg

01.02.1944
Beförderung zum SS-Sturmmann

ab 00.01.1945 Angehöriger des SS-T. Stuba. im KL Flossenbürg

Gerichtsverfahren nach 1945
02.04.1948
Urteil des Bezirksgerichts in Kraków, Az.: VII K 972/47
zu 3 Jahren Haft verurteilt
(Akte kann angefordert werden)

Auschwitz und Staatssicherheit Strafverfolgung, Propaganda und Geheimhaltung in der DDR
Verurteilte, die aus Polen in die DDR zurückkehrten, wurden hingegen nicht wieder belangt. Dazu zählte der SS-Sturmmann Paul Herklotz (1903–1971), der von Juli 1942 bis Januar 1945 in Auschwitz zur SS-Besatzung gehört hatte. Anfangs war er hier als Wachposten, ab April 1943 dann in der Abteilung V (Standortarzt des KL Auschwitz) zur Überprüfung des Trinkwassers und zur Bekämpfung der Malaria eingesetzt. Später führte er die Aufsicht über ein entsprechendes Häftlingskommando und war darüber hinaus als SS-Sanitäter (Sanitätsdienstgrad/SDG) und Angehöriger der Desinfektionsmannschaft im Nebenlager Budy tätig. Im Frühjahr 1945 wurde Herklotz in das Konzentrationslager Flossenbürg abkommandiert, wo er auch in amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet. Nach Stationen in diversen Kriegsgefangenenlagern wurde Herklotz Ende Februar 1947 an Polen ausgeliefert. Anfang April 1948 verurteilte ihn ebenfalls das Kreisgericht Kraków »wegen Zugehörigkeit zur SS zu drei Jahren Haft. Dem Gericht war zu diesem Zeitpunkt offenbar noch nicht bekannt, dass Herklotz von Häftlingen beschuldigt wurde, unmittelbar an Vernichtungsaktionen, der Tötung der Opfer mittels Injektionen oder der Bedienung der Gaskammern beteiligt gewesen zu sein. Nach der Strafverbüßung wurde Herklotz im Januar 1951 zuerst nach Bayern überführt, von wo er sich dann zu seiner in Sachsen lebenden Familie entlassen ließ. Im Sommer 1954 ­ registrierte ihn die Kartei- und Archivabteilung (Abt. XII) der BV Karl-MarxStadt. Weitergehende Maßnahmen gegen den als Bäcker tätigen Herklotz sind nicht feststellbar.