Strafgefangenenlager des Reichsjustizministeriums

Bezeichnung: Lager IV

Gebiet: Preußen (Provinz Hannover)

Eröffnung: 05.04.1935

Schließung: 24.04.1945 (Besetzung)

Deportationen: Das Lager stellte Gefangene für das Kdo Nord in Norwegen; 48 Metallfacharbeiter in die Haftanstalt Schneidemühl (Pila, Polen)

Häftlinge: Durschnittlich 1.000 - 1.500 Gefangene, seit 1941 auch Ausländer, insbesondere aus Polen, der Tschechoslowakei und Luxemburg

Geschlecht: Männer

Einsatz der Häftlinge bei: Gemeinde Dörpen, diverse Bauern aus Walchum

Art der Arbeit: Moorkultivierung, Eisentfernung, Entwässerungsarbeiten

Bemerkungen: Das Lager befand sich im Westen von Walchum kurz von der deutsch-niederländischen Grenze. Zwischen 1935 und 1937 trug das Lager die Bezeichnung V. Im September nach Wiedereröffnung des Lagers Esterwegen änderte sich die Bezeichnung wieder in IV. Walchum war der Ausbildungsort der Wachmannschaften, die sich bis Kriegsbeginn hauptsächlich aus SA und SS rekrutierten; danach übernahmen zunehmend Wehrunfähige und Rentner diese Aufgabe. Die Häftlinge in Walchum wurden oft als mobile Arbeitstruppen eingesetzt. So gab es Arbeitskommandos in Pila, Lehe (Dezember 1943), und Dörpen. Ende 1944 wurde das Lager bis auf 25 Häftlinge aufgrund fehlender Wachmannschaften geräumt. Die Zahl der standesamtlich erfaßten Toten beläuft sich auf 71.


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