Außenkommando Allach-BMW, Bau und Fertigung

Beschreibung

Allach-BMW, Bau und Fertigung

"Allach-BMW, Bau und Fertigung“ so hieß das Außenkommando offiziell
(Konzentrationslager Allach, auch Lager Ludwigsfeld, Lager Allach-Karlsfeld, KZ-Außenlager Allach genannt)

Gebiet:
Deutschland, Bundesland Bayern, Regierungsbezirk Oberbayern, Landeshauptstadt des Freistaates Bayern

Im größten Flugmotorenwerk des Deutschen Reiches, dem Werk II von BMW in München-Allach, waren gegen Ende des Krieges 90 Prozent der Belegschaft ausländische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene oder KZ-Häftlinge. Zwischen 1939 und 1944 war die Zahl der Beschäftigten von 1 000 auf über 17 000 Personen angestiegen. Die Zwangsarbeiter waren sowohl in der Fertigung als auch beim Ausbau des Werkes tätig. Aufgrund seiner rüstungswirtschaftlichen Bedeutung wurde BMW von den Arbeitsämtern bei der Zuweisung von Arbeitskräften bevorzugt. Trotzdem konnte der Personalbedarf des Unternehmens nie völlig gedeckt werden. Die westeuropäischen Arbeiter wohnten teils in Privatquartieren. Für alle anderen entstanden bis 1944 rund um das Betriebsgelände mehrere Barackenlager, in denen über 14 000 Menschen untergebracht waren. Zu ihnen zählten auch mehrere Tausend KZ-Häftlinge, um deren Zuweisung sich die Firmenleitung bereits 1942 bemüht hatte.

Eröffnung: 22.02.1943

Schließung: Befreiung durch Alliierte Soldaten am 30.04.1945. Am 26.04.1945 wurden etwa 7.000 Häftlinge auf einen Todesmarsch über Tölz, Mittenwald nach Innsbruck getrieben. Die Überlebenden wurden am 02.05.1945 von den Alliierten befreit.

Deportationen:

Häftlinge: 3.000-5.000

Geschlecht: Männer

Einsatz der Häftlinge bei: BMW; Sager & Wörner; Firma Kirsch, Sägewerk; Pumpel & Co.

Art der Arbeit: Flugzeugmotorenfertigung; Baumaßnahmen; Stollenbau Lochhausen

Nach 1945
Der Betrieb in Allach fungierte hauptsächlich als Reparatur- und Wartungswerk für die US-Army.

Bemerkungen
Das Lager befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem OT-Lager Karlsfeld. Das BMW-Werk Allach wurde in den Jahren 1936-1938 errichtet und diente der Flugzeugmotorenproduktion. Um das Werk befand sich ein Lagerkomplex, in dem neben den KZ-Häftlingen auch Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und SS-Sträflinge untergebracht waren. Bis 1945 wurden ca. 2.000 KZ-Häftlinge für die Produktion bei BMW ausgebildet und in der Produktion eingesetzt. Andere Häftlinge mußte im Kommando Dyckerhoff Gebäude und Bunker errichten. Die Kranken und Toten wurden in das Stammlager nach Dachau gebracht. Im Zuge der Evakuierung von anderen Außenkommandos befanden sich gegen Kriegsende in Allach/Karlsfeld ca. 20.000 Männer und Frauen. Bei der Befreiung durch die Alliierten befanden sich noch ca. 8.970 Männer und 1.027 Frauen im Lager.


Auf dem Gelände befindet sich heute die MTU Aero Engines

Täter

Namensliste von Opfer

Vigneron Georges
* 23.04.1922 bei Trondes (Meurthe-et-Moselle)
+ 24.04.1945 in Allach

Guenon Victor Hugo
* 20.07.1899 in Esnandes (Charente-Maritime)
+ 28.04.1945 in Allach


Legourd Prosper Emile Louis
* 24.06.1902 in Colombes (Seine)
+ 07.05.1945 in Allach