Zwangsarbeitslager für Zivilarbeiter

Gebiet
Deutschland, Bundesland Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreisfreie Stadt Kassel

Eröffnung
September 1944

Schließung
Frühling 1945

Lager
Das Lager Bähr war in einer ehemaligen Werkhalle, die 100 Meter lang und 30 Meter breit war. Die Halle wurde mit doppelstöckigen Betten sowie einem einzigen Kohleofen für die gesamte Halle ausgestattet. Frauen und Männer waren gemeinsam in der Halle untergebracht. Da die sanitären Verhältnisse im Lager äußerst dürftig waren, waren sowohl die Kleider als auch die Betten der Häftlinge voller Ungeziefer. Das Lager wurde bewacht.

Häftlinge
Auf dem Gelände der Textilfirma Salzmann & Co. betrieb die Organisation Todt in der Zeit von September 1944 bis zum Kriegsende ein Lager für Zwangsarbeiter. Zwischen 1000 und 3000 Personen wurden hier untergebracht. Die Mehrheit von ihnen waren "Ostarbeiter" und Juden aus "Mischehen". Rund 40 Männer wurden vom Arbeitsamt Kassel aus dem Lager Wartekuppe in dieses Lager verlegt.

Geschlecht
Frauen und Männer

Einsatz der Häftlinge bei
Fa. Salzmann & Co.
Organisation Todt

Art der Arbeit
Die Zwangsarbeiter der OT wurden zum Bunker- und Stollenbau, aber auch zu Aufräumarbeiten nach Luftangriffen eingesetzt.

Bemerkungen
Im September 1944 wurde das Lager Sandershäuserstraße 34 zugleich auch ein so genanntes Mischlingslager, so genannte jüdische Mischehepartner und jüdische Mischlinge wurden dort untergebracht. Insgesamt waren es zwischen 1000 und 3000.

Namensliste von Opfer

Boczkowski Bernhard (Angestellter bei der Landesversicherungsanstalt)
* 12.07.1911 Kassel
Wohnort: Kassel
02.05.1933 entlassen (Begründung Halbjude)
Bruder von Georg Boczkowski
vom 24.10.1933 bis 21.11.1933 in Breitenau inhaftiert
Haftgrund: Geiselhaft da die Polizei seinen Bruder nicht fand
nicht fand
vom 15.10.1944 bis 03.04.1945 im Zwangsarbeiterlager Bähr in Kassel-Bettenhausen inhaftiert
Haftgrund: Mischling 1. Grades


Boczkowski Georg (Korkschneider)
* 18.10.1900 Kassel
Wohnort: Kassel
Bruder von Bernhard Boczkowski
vom 24.10.1933 bis 21.11.1933 in Breitenau inhaftiert
Haftgrund: Kommunist und antisemitische Motive
vom 15.10.1944 bis 03.04.1945 im Zwangsarbeiterlager Bähr in Kassel-Bettenhausen inhaftiert
Haftgrund: Mischling 1. Grades