Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen

Bezeichnung
Hochholz

Gebiet
Österreich, Bundesland Oberösterreich, Bezirk Wels-Land

Eröffnung:
27.12.1944
Schon auf dem Transport in dieses Lager starben viele an Entkräftung und Hunger oder wurden durch die SS-Lagermannschaften erschossen oder erschlagen

Schließung
die Häfltinge wurden am 05.05.1945 befreit

Geschlecht:
Männer

Einsatz der Häftlinge bei
Dyckerhoff & Widmann; Reichsstatthalter Oberdonau
Die in dieses Lager eingebrachten Häftlinge wurden zum Teil zu Holzschlagungsarbeiten und zu Arbeiten im Sägewerk des Bürgermeisters Franz Hochhuber im Baumgarting unter Aufsicht von SS-Leuten verwendet.

Art der Arbeit
Bauten und Holzfällerarbeit für Rüstungszwecke; Bau des Notbehelfsheimes I; Herstellung von Flugzeugteilen

Bemerkungen
Die Häftlinge waren in einem Wald der Ortsgemeinde Edt bei Lambach untergebracht

Im Nadelwald bei Gunskirchen trafen ab 18. April die ersten Marschgruppen ein; die
letzten, den höllischen Weg Überlebenden erreichten in den ersten Maitagen die
Waldbaracken. Wels II – wie Lager Gunskirchen am Rand der Gemeinde Edt genannt wurde war das zuletzt errichtete Nebenlager des Mauthausener Hauptlagers. Jüdische Häftlinge gab es hier ab dem 12. März. Der Häftlingsstand lag am 1. April bei 2020, konnte aber bis Monatsende an die 10.000 heranwachsen, laut Hans Maršalek mag die Häftlingszahl gar 12.000–15.000 erreicht haben. Die zum Fürchten abgemagerten, zum großen Teil ungarischen Häftlinge starben massenhaft an Darmkatarrh- und Typhusepidemie sowie durch andere Krankheiten, die infolge der ständigen Hungersnot und der fehlenden Hygiene aufgetreten sind.
Die Gunskirchener Wachmannschaft machte zwar von ihren Gewehren Gebrauch und schoß in die Reihen der sich aufstellenden Häftlinge, zur Massenvernichtung blieb ihr jedoch keine Zeit mehr. Um so tödlicher zeigten sich die Zustände. Die eng zusammengepferchten Menschenmassen, unter ihnen 1200 Frauen und Kinder, fanden keine Ruhe, keinen Schlaf.
Hunger und Typhus dezimierten ihre Reihen. In dieser höllischen Situation ließen sich einige, zum nicht menschenwürdigen Dasein gezwungene Parias demoralisieren. Indem sie tagelang auf nassem Boden im Dunkel lagerten, fielen viele in Apathie. Andere hatten vor Schmerz Wut- und Wahnanfälle. Manche rangen mit ihren Wahnvorstellungen, und es gab welche, die um ein Stück Brot zu töten bereit waren.