Judenhaus

Übersicht

Gütersloh
Deutschland, Bundesland Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Detmold, Kreis Gütersloh

Judenhäuser

Dieses Haus gehörte dem Mitinhaber der Rosshaarspinnerei Steinberg, Josef Steinberg.

Opfer
Sara Stern, geb. Jonas
geb. 1. Juli 1858 in Dorstfeld (heute Stadtteil von Dortmund)
1883 heiratete Sara Stern den Gütersloher Pferdehändler Max Stern (1855-1908), wo sie im Haus Horstkotte, Eickhoffstraße 17 (damals Bahnhofstraße) wohnten. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor unter ihnen die Söhne Friedrich (1890-1941) und Hermann (1892-1963). Letzterer wurde Musiker und spielte Klavier, ebenso wie die Schwägerin, Lina (1860-1943). 1938 zog Sara Stern in das Judenhaus an der Kahlertstraße 24, von dort verlegte man sie nach Bielefeld in das jüdische Altersheim an der Stapenhorststraße. Im Juli 1942 wurde sie noch mit 84 Jahren nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 17. November 1942 gestorben ist.

Opfer
Sofie Meinberg, geb. Rosenbaum
1873 zog der Viehhändler Josef Meinberg (geb. 1856) mit den Eltern von Harsewinkel nach Gütersloh, 1909 wohnte er im Haus Feldstraße 25. Er heiratete Sofie Rosenbaum (geb. 1864) aus Wehringhausen bei Hagen, mit ihr hatte er vier Kinder. Von 1916 bis 1937 war Josef Meinberg Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde in Gütersloh. Am Morgen des 10. November 1938 wurde das Haus an der Feldstraße von Nationalsozialisten angezündet und zerstört. Mit der Familie ihres Sohnes Paul zog
das Ehepaar in das Ghettohaus Kahlertstraße 24.
Josef Meinberg starb im Januar 1941 und wurde als letzter auf dem jüdischen Friedhof in Gütersloh beerdigt. Dem Sohn Paul gelang mit seiner Ehefrau Ilse, geb. Cappel und der Tochter Ellen (geb. 1927) 1941 die Auswanderung in die USA. Ellen
Tarlow, geb. Meinberg besuchte 1985 auf Einladung der Stadt mit Ehemann und Tochter ihre Geburtsstadt.
Sofie Meinberg wird Ende Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie drei Wochen später verhungerte.

Opfer
Hanchen Levy, geb. de Vries
geb. 23. Dezember 1881 in Leer
Der Viehhändler und Schlachter Bernhard Levy und seine Ehefrau mussten im Frühjahr 1940 ihre Heimatstadt Esens in Ostfriesland verlassen. Aufgrund der Verwandtschaft zur Familie Herzberg fanden sie eine Bleibe in Gütersloh, wo sie im
‚Judenhaus’ Kahlerstraße 24 wohnten. Im Dezember 1941 wurden sie von Bielefeld aus in das Ghetto Riga deportiert, wo sie auf bislang ungeklärte Weise umkamen.
1950 wurden beide amtlich für tot erklärt.