Bezeichnung: Kriegsgefangenlager (Stalag VI D)

Gebiet
Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, Kreisfreie Stadt Dortmund
auf dem Gelände der Westfalenhalle

Gebiet heute
Rheinlanddamm

Eröffnung
September 1939
(Das Stalag war Ende 1939 auf dem Gelände der Westfalenhalle errichtet worden. Belegungszahlen des „Oberkommandos der Wehrmacht für das
Kriegsgefangenenwesen“ geben für September 1941 eine Zahl von 27.557 Kriegsgefangenen an, im Januar 1945 waren es 62.349)

Schließung
Am 13.04.1945 rücken Soldaten des III. Batallons des 378. Regiments der 95. US-Infanteriedivision (Kommandeur der 95. US-Infanteriedivision Major John A. Reilly) in Dortmund ein.
am 14.04.1945 übergibt der amerikanische Kommandeur die Befehlsgewalt an den britischen Oberstleutnant Wilson.

Unterstellung

Häftlinge
über 60.000 Kriegsgefangene, von denen 15.000 bis 20.000 jeweils im Lager selbst untergebracht waren
Französische und sowjetische Kriegsgefangene sowie ab September 1943 italienische Militärinternierte bildeten die Hauptgruppen

Geschlecht

Einsatz der Häftlinge bei

Art der Arbeit

Lagerausstattung

Ausstattung der Insassen

Lageralltag

Bemerkungen
Folgende Arbeitskommandos sind bekannt: (Archiv des Russischen Verteidigungskommandos)

Arbeitskommando: 1288
Einsatzort: Münster Verladegleis Cörde

Arbeitskommando: 2058
Einsatzort: Gevelsberg

Arbeitskommando: 2059
Einsatzort: Hagen

Arbeitskommando: 2257
Einsatzort: Hohenlimburg Iserlohn

Arbeitskommando: 2360
Einsatzort: Herdecke W. Wetter

Arbeitskommando: 2851
Einsatzort: Meggen Olpe

Arbeitskommando: 2853
Einsatzort: Olpe

Arbeitskommando: 3054
Einsatzort: Lünen Lippewerk

Arbeitskommando: 3056
Einsatzort: Dortmund-Eving Bauernkampstr. 123

Als am 24. März 1945 britische Truppen bei Wesel den Rhein überquerten, wurden rund 60.000 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene zusätzlich in das Ruhrgebiet überführt. Da die Schließung des Ruhrkessels ihren Weitermarsch nach Osten unmöglich machte, stellte die Versorgung der Menschen das größte Problem dar.

Gauleiter Hoffmann ordnete die Unschädlich-machung der Ausländer an. Er gab am 26. März 1945 den Befehl, sie in Bergwerke zu bringen und durch Abstellen der Wasserhaltungen, (Überfluten) zu ertränken. Zur Liquidierung der 7.000 Kriegsgefangenen und 23.000 Zwangsarbeiter, die sich im Präsidialbereich Dortmund befanden, wurden die Zechen Adolf von Hansemann und Gottessegen ausgewählt. Der Chef der Gruppe Dortmund der Gelsenkirchener Bergwerks AG, Dr. Haack, und die Direktion der Zeche Gottessegen lehnten das Vorhaben als Kriegsverbrechen innerlich ab und begründeten mit angeblich technischen Problemen, daß der Plan undurchführbar sei. So verhinderten sie durch ihre kluge Täuschung das geplante NS-Kriegsverbrechen. Daraufhin wurde die Evakuierung der Lager angeordnet.