Gestapogefängnis Berlin Alexanderplatz

Polizeigefängnis am Alexanderplatz

Bezeichnung: Polizeigefängnis am Alexanderplatz

Gebiet
Land und Stadtstaat Berlin (Bezirk Mitte)

Das ehemalige Gefängnis und Polizeipräsidium am Alexanderplatz Bernhard-Weiß-Straße 6 (Dircksenstraße) - Berlin-Mitte, war ein massiver roter Ziegelbau mit einer Kantenlänge von 196 Metern an der Alexanderstraße entlang und 92 Metern zum Alexanderplatz hin. Das Gebäude ist viergeschossig mit unbedachten Innenhöfen, das 16.000 Quadratmeter große Grundstück wurde mit einer Fläche von 10.610 Quadratmetern bebaut. Das Gebäude das 1889 fertiggestellt wurde war zu dieser Zeit das zweitgrößte Gebäude in Berlin
Häftlinge

Ab 1933 nutzt die Geheime Staatspolizei kurz Gestapo das Gebäude und sperrt hier prominente und nicht prominente Regimegegner - KPD- und SPD-Angehörige ein, die Folter wird im Gefängnis angewendet und des nächtens sind in die Korridoren von herzzerreissenden Schreien der Gepeinigten erfüllt, die bis auf den Alexanderplatz hinaus zu vernehmen sind. Erst 1935 kehrt mehr Ruhe ein, da die Gestapo von jetzt an die schallisolierten Gefängniszellen in der Prinz-Albrecht-Straße zu Folterzwecken nutzt.

Am 29. April 1945 befreit die sowjetische Armee das Gefängnis und Polizeipräsidium am Alexanderplatz und befreit die Gefangenen, in den letzten Kriegstagen wird das Gebäude von Bomben getroffen und weitgehend zerstört, an einen Wiederaufbau denkt Niemand nach Ende des Kriegs.
Lageralltag

Bemerkungen
Die Gefangenen waren im Polizeigefängnis inhaftiert

09.05.1933

Am 09.05.1933 wird der am 23.05.1865 in Schöllkrippen Ortteil Schneppenbach geborene Gewerkschafter und Politiker (SPD) Josef Simon vom Polizeigefängnis Berlin am Alexanderplatz ins Strafgefängnis Nürnberg Mannertstraße 6 überstellt. Er war im Polizeigefängnis am Alexanderplatz vom 03.05.1933-09.05.1933 inhaftiert („Schutzhaft“). Josef Simon wird am 10.05.1933 im Strafgefängnis Nürnberg übernommen, wo er vom 10.05.1933-30.06.1933 inhaftiert ist („Schutzhaft“). Josef Simon verstarb am 01.04.1949 in Kornwestheim

20.01.1940

Am 20.01.1940 wird Dr. Hans Bornkessel (* 26. 04.1892 in München + 15.09.1977 in Garmisch-Partenkirchen) vom Polizeigefängnis Berlin-Alexanderplatz ins Konzentrationslager Sachsenhausen überstellt. Er wird am 20.01.1940 ins Lager übernommen. Dr. Hans Bornkessel ist vom 20.01.1940 - 27.08.1940 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Er wurde am 09.11.1939 nach dem Attentat auf Adolf Hitler im Bürgerbräukeller in München festgenommen und war bis zu seiner Überstellung am 20.01.1940 im Polizeigefängnis am Alexanderplatz inhaftiert. Am 19.03.1946 wurde er als Oberbürgermeister in Fürth eingesetzt.

30.05.1940

Mit diesem Transport wird 1 "politischer Häftling" vomGestapogefängnis Berlin Alexanderplatz ins Konzentrationslager Sachsenhausen überstellt