Schutzhaftlager

Deutschland, Bundesland Bayern, Regierungsbezirk Oberfranken, Kreisfreie Stadt Bayreuth

Gründung
Im Jahre 1724 durch Markgraf Georg Wilhelm als "Zucht- und Arbeitshaus" für ca. 200 "Züchtlinge".

Kostenvoranschlag: 9.670 Gulden
tatsächliche Kosten: 18.000 Gulden

Fertigstellung: 1735

Um- und Anbauten erfolgten um 1860, 1901, 1960, 1981, 1989 und 1994.

Heute gehören 3 räumlich von einander getrennte Teilanstalten zu der Justizvollzugsanstalt St. Georgen-Bayreuth:

Anstalt I: (Verwaltungsgebäude, Arbeitsbetriebe, Häuser A bis D an der Markgrafenallee 49)

Die Anstalt II: (Ordensschloss, Häuser E bis H mit Untersuchungshaft, Krankenabteilung, Tbc-Krankenhaus und Freigängerabteilung)

Landwirtschaft: in St. Johannis als Abteilung des offenen Vollzuges.

Verwaltungsmäßig angegliedert ist die Justizvollzugsanstalt Hof mit einer Belegungsfähigkeit von 227 Gefangenen und derzeit 57 Bediensteten.

NN Häftlinge
Mit Rücksicht auf die Kriegslage wurden ab Februar 1944 schließlich,
auch die im Lager Papenburg/Esterwegen einsitzenden Gefangenen bis zum 15. März
weiter nach Osten zu verlegen. Nach Vorbesprechungen von Vertretern des Ministeriums mit dem Generalstaatsanwalt Breslau und dem Generalstaatsanwalt Kattowitz am 18./19. Februar wurde vereinbart, die Masse der Gefangenen in der Haftanstalt Groß-Strehlitz im Oberlandesgerichtsbezirk Kattowitz unterzubringen; nur ein kleiner Teil sollte ins Lager Blechhammer (Kreis Cosel), der Rest ins Zuchthaus Untermaßfeld (OLG-Bezirk Jena) und ins Strafgefängnis St. Georgen-Bayreuth (OLG-Bezirk Bamberg) gebracht werden.

Zur Durchführung der Verlegung nach St. Georgen-Bayreuth s. eidesstattl. Erkl. des Leiters des Strafgefängnisses v. 28.04.1947 (Nürnbg. Dok. NG-1619).

21.03.1933

etwa 160 Schutzhäftlinge

22.03.1933

Am 22.03.1933 wird der am 18.06.1905 in Hof an der Saale geborene Politiker und spätere stellvertretende Oberbürgermeister und Fürsorgereferent der Stadt Hof an der Saale Schiller Hans im Schutzhaftlager Bayreuth-St. Georgen übernommen, wo er vom 22.03.1933-18.05.1933 inhaftiert ist. Er wurde am 22.03.1933 vom Gerichtsgefängnis Hof an der Saale überstellt, wo er vom 18.03.1933-22.03.1933 inhaftiert ("Schutzhaft") war. Hans Schiller ist am 05.04.1962 in Bozen verstorben.

23.03.1933

240 Schutzhäftlinge

25.04.1933

Am 25.04.1933 wird der am 13.06.1896 in Stammbach geborene Politiker Pittroff Johann Nikolaus Claus aus dem Schutzhaftlager Bayreuth Ortsteil St. Georgen Markgrafenallee 49 ins Konzentrationslager Dachau überstellt. Claus Pittroff befand sich vom 10.03.1933-25.04.1933 im Lager (Zuchthaus) St. Georgen in „Schutzhaft“). Er wurde am 25.04.1933 im Lager Dachau übernommen, wo er vom 25.04.1933-01.05.1933 inhaftiert war („Schutzhaft“). Claus Pittroff verstarb am 02.12.1958 in Bayreuth.

18.05.1933

Am 18.05.1933 wird der am 18.06.1905 in Hof an der Saale geborene Politiker und spätere stellvertretende Oberbürgermeister und Fürsorgereferent der Stadt Hof an der Saale Schiller Hans vom Schutzhaftlager (Zuchthaus) Bayreuth-St. Georgen ins Konzentrationslager Dachau überstellt. Er war in St. Georgen vom 22.03.1933-18.05.1933 inhaftiert („Schutzhaft“). Er wird am 18.05.1933 ins Lager Dachau übernommen, Häftlings Nu 4586. Er ist in Dachau vom 18.05.1933-01.12.1933 in Haft. Hans Schiller ist am 05.04.1962 in Bozen verstorben.

15.07.1933

Am 15.07.1933 wird der am 08.06.1904 in Hof an der Saale geborene Hans Högn im Schutzhaftlager (Zuchthaus) Bayreuth-St. Georgen aufgenommen. Er wurde am 15.07.1933 vom Gerichtsgefängnis Hof an der Saale überstellt.
(30.06.1933-15.07.1933 im Gerichtsgefängnis Hof inhaftiert, 15.07.1933-29.08.1933 im Schutzhaftlager St. Georgen-Bayreuth in Schutzhaft, 1939-1945 Kriegsteilnehmer, 1945 Leiter des städtischen Wohlfahrtsamts in Hof, 07.07.1948 Wahl zum ehrenamtlichen Bürgermeister von Hof, 19.01.1950 Wahl zum Oberbürgermeister von Hof, 1958-1962 erster Vizepräsident des Landtags, 1962-1964 stellvertretender Vorsitzender der SPD Landtagsfraktion, Ehrenbürger der Stadt Hof Verleihung am 24. April 1970) + 22.05.1980 in Hof an der Saale


Am 15.07.1933 wird der am 09.06.1880 in
Schwarzenbach an der Saale geborene Politiker (SPD, USPD) Hans Seidel im Schutzhaftlager (Zuchthaus) Bayreuth-St. Georgen aufgenommen. Er war vom 15.07.1933-29.08.1933 in Bayreuth-St. Georgen inhaftiert („Schutzhaft“). Er wurde am 15.07.1933 vom Gerichtsgefängnis Hof an der Saale überstellt, wo er vom 30.06.1933-15.07.1933 inhaftiert („Schutzhaft“) war. Hans Seidel ist am 05.03.1959 in Hof an der Saale verstorben.

17.08.1933

Am 17.08.1933 wird der am 10.06.1880 in Dresden-Löbtau geborene Politiker (SPD) und spätere (nach 1945) Landrat des Landkreises Naila Artur Tübel vom Schutzhaftlager (Zuchthaus) Bayreuth-St. Georgen ins Konzentrationslager Dachau überstellt. Er war in St. Georgen vom 17.07.1933-17.08.1933 inhaftiert („Schutzhaft“). Artur Tübel wird am 17.08.1933 im Lager Dachau übernommen (Häftlings Nu 3379). Er ist in Dachau vom 17.08.1933-20./22.07.1934 in „Schutzhaft“. Artur Tübel verstirbt am 12.08.1957 in Naila.

28.08.1944

Am 28.08.1944 wird der am 15.11.1877 in Kasendorf geborene Politiker, MdL in
Bayern, ehemaliger Stadtrat in Kulmbach, Matthäus Schneider vom Schutzhaftlager Bayreuth-St. Georgen Markgrafenallee 49 ins Konzentrationslager
Dachau überstellt. Er war in Bayreuth vom 22.08.1944-28.08.1944 inhaftiert. Matthäus Schneider wurde am 30.08.1944 ins Lager Dachau übernommen. Er war in Dachau vom 30.08.1944-29.09.1944 inhaftiert "Schutzhaft" (Häftlings Nu 94708). Matthäus Schneider ist am 29.09.1944 im Konzentrationslager Dachau verstorben.