Trondheim (Drontheim)

Übersicht

Norwegen, Provinz Sør-Trøndelag, Verwaltungssitz Trondheim

Sie liegt an der Mündung des Flusses Nidelv in den Trondheimfjord, etwa 70 Kilometer vom offenen Meer entfernt.

Im Mittelalter hieß die Stadt Niðaróss. Seit Erlangung der vollständigen norwegischen Unabhängigkeit im Jahr 1905 bemühten sich nationalistische Kreise überall im Land darum, dänische Namen durch die mittelalterlichen norwegischen Formen zu ersetzen. Auf Betreiben des Kulturvereins Noregs Ungdomslag (Norwegische Jugendgruppe) verabschiedete das norwegische Parlament schließlich ein Gesetz, wonach der Stadtname auf den 1. Januar 1930 in Nidaros zurückbenannt wurde. Diese ohne Einbindung der direkt Betroffenen vollzogene Umbenennung führte in Trondheim zu einem Proteststurm bei Bevölkerung und Stadtregierung. Daraufhin sah sich das Parlament gezwungen, seine ursprüngliche Entscheidung zu modifizieren. Es kam zu einem Pressekrieg in Trondheim zwischen den Nidaros-Anhängern (Zeitung Nidaros unter Håkon Løken) und Trondheims Adresseavisen. Schließlich stimmte das Parlament einem Kompromissvorschlag des Trondheimer Kaufmanns Ivar Lykke zu. Statt des norwegischen Namens Trondhjem plädierte Lykke für die neunorwegisierte Form Trondheim (mit dem für das Nynorsk typischen Diphthong -ei). Die Niederlage von Nidaros führte zu einem Anzeigenboykott, aber das Ende kam mit der deutschen Besatzung. Dieser Name Trondheim gilt offiziell seit dem 6. März 1930, doch ist bis heute auch das ältere Trondhjem in Gebrauch.

Trondheim wurde im Jahre 997 von König Olav I. Tryggvason gegründet. Mehrmals brannte die Stadt ab, im Jahre 1681 wurde so die gesamte Altstadt vernichtet. Christian V. ließ darauf eine neue Stadt anlegen. Als Vorbild galt Versailles.


Nationalsozialismus

Während des Zweiten Weltkriegs war Trondheim durch die Operation Weserübung von April 1940 bis zum Ende im Mai 1945 von deutschen Truppen besetzt. Bereits vor dem Krieg wurde von deutschen Strategen die militärische Bedeutung der Städte an der norwegischen Küste diskutiert, und bald nach Kriegsbeginn gab es Pläne für eine Marinebasis Neu Drontheim. Von dieser Zeit zeugen noch zum Beispiel Fundamente von Fliegerabwehrkanonen sowie die beiden U-Boot-Bunker Dora 1 und Dora 2.

Im Fjord liegt vor der Hafeneinfahrt der Stadt die kleine Insel Munkholmen. Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg wurden auf der Insel Fliegerabwehrkanonen errichtet, deren Reste und Fundamente heute noch zu sehen sind.


30.03.1942

33 Halifax der Group No.4 RAF Bomber Command greifen erfolglos das im Föttenfjord vor Trondheim liegende Schlachtschiff Tirpitz an. 5 Flugzeuge werden abgeschossen.


27.04.1942

31 Halifax- und 12 Lancaster-Bomber greifen ohne Ergebnis das vor Trondheim liegende Schlachtschiff Tirpitz an. 5 Flugzeuge werden abgeschossen


28.04.1942

43 Lancaster und Halfax Bomber der RAF Bomber Command greifen erfolglos das im Föttenfjord vor Trondheim liegende Schlachtschiff Tirpitz an.


29.04.1942

34 Lancaster und Halfax Bomber der RAF Bomber Command greifen erfolglos das im Föttenfjord vor Trondheim liegende Schlachtschiff Tirpitz an.


04.07.1943

208 Fortress Bomber der 8. Luftflotte USAAF bombardieren am 04.07.1943 die Hafenanlagen von Trondheim. Das dt. U 622 wird versenkt und der Zerstörer Z 28 wird beschädigt


22./23.11.1944

In der Nacht vom 22.11.1944 auf den 23.11.1944 fliegt die Gruppe No. 5 des RAF Bomber Command mit 178 Flugzeugen einen Luftangriff gegen den dt. U-Boot-Bunker in Trondheim. Da die deutschen den U-Boot-Bunker durch künstlichen Nebel einebeln, wird das Ziel verdeckt. Der Angriff muß abgebrochen werden. Bei dem Angiff gehen 3 Flugzeuge verloren