A VII. 4.

Erschießung eines Häftlings wegen eines Stückes Brot

Als sich der Angeklagte Franz eines Tages mit seinem Hund Barry auf dem Sortierplatz aufhielt, bemerkte er, dass einer der dort arbeitenden Häftlinge ein Stück Brot unter seinen Kleidern versteckt hielt. Franz hetzte seinen Hund Barry auf diesen Häftling, der von Barry übel zugerichtet wurde. Schließlich erschoss Franz den Verletzten an Ort und Stelle mit seiner Pistole.

Diese Feststellungen beruhen auf der glaubhaften eidlichen Bekundung des 55 Jahre alten, in Ramat Gan in Israel wohnhaften Bautechnikers Koh. Er hat den Angeklagten Franz ohne Zögern identifizieren können. Außerdem hat er ihn auch auf den Bildern, die Franz in Uniform zeigen, wiedererkannt.

Wegen seiner ruhigen, korrekten Art und Weise, in der er seine Aussage gemacht hat, hat das Schwurgericht keine Bedenken, ihn als glaubwürdig anzusehen. Das gilt um so mehr, als er ausdrücklich erklärt hat, dass der Häftling Brot versteckt hielt, habe er selbst nicht gesehen, sondern dies nur von anderen Kameraden erfahren, wahrend er alles übrige selbst bis in die letzte Einzelheit beobachtet habe. Der Umstand, dass er nur Gehörtes vom persönlich Erlebten streng unterscheidet, spricht für die Objektivität seiner Bekundung.