Polen 1939

Polen September 1939

Cieszyn: Polen, Woiwodschaft Schlesien, Landkreis Cieszyn
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08. September 1939
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Angehörige der Gestapo und der SS verhafteten Dr. Olszak 65 Jahre, einer der angesehensten Bürger der Karvina, ein großer Menschenfreund, und seit 40 Jahren ein lokaler Führer der katholischen und sozialen Gemeinde und seine Frau 60 Jahre
Dr. Olszak und seine Frau wurden in ein Auto gestoßen und noch in der gleichen Nacht zur Gestapo und SS-Kommandantur in die Kreisstadt Fryštát gebracht.
Hier wurden beide mit unglaublicher Grausamkeit gefoltert. Sie wurden mit Eisenstangen geschlagen und wie sie schon am Boden lagen mit den schweren genagelten Militärstiefeln getreten. Dr. Olszak erlitt schwerste Kopfverletzungen. Er und seine Frau wurden solange aufs grausamste geschlagen, bis sie bewusstlos wurden. Sie wurden Hiernach in diesem Zustand zu ihrem Haus gebracht und vor diesem geworfen. Die Angehörigen der SS und der Gestapo es waren 4 Personen, feierten hierauf im Haus ihrer Opfer und vergewaltigten die weiblichen Angestellten einer nach dem anderen. Das Haus wurde geplündert und verwüstet. Der Arzt hatte mehrere gebrochene Rippen, und eine innere Blutung sowie schwerste Kopfverletzung. Er starb am 11. September 1939.
Obwohl die Toten Mitglieder des Kirchenausschuss waren, verbot die Gestapo das Läuten der Glocken und der Öffentlichkeit war es nicht gestattet bei der Beerdigung anwesend zu sein.
Trotz des Verbots hatte sich aber eine große Menschenmenge versammelt, und säumten die Straßenränder, einige standen auf den Dächern um in einem letzten stilles Gedenken ihrer Wohltäter zu gedenken. Sie wurden mit Schlägen auseinandergejagt.
Frau Olszak, verwundet und krank, wurde ins Sudetenland zur Zwangsarbeit auf dem Lande deportiert.. Sie starb einige Tage später.
 
 
Ciepielów: Polen, Woiwodschaft Masowien, Landkreis Lipsko
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08. September 1939
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Das Massaker
Während des Polenfeldzuges der deutschen Wehrmacht im September und Oktober 1939 kam es zu zahlreichen Kriegsverbrechen. Dazu gehörten auch Massenerschießungen polnischer Kriegsgefangener. Ein besonders schwerwiegender Fall ereignete sich am 08. September 1939 in der Nähe des Ortes Ciepielów, bei dem etwa 250 bis 300 Kriegsgefangene exekutiert wurden.


Während der Schlacht bei Radom stieß das III. Bataillon des Infanterieregiments 15 (mot.) im Verband der 29. Infanteriedivision (mot.) entlang des Flusses Weichsel vor, um die dortigen Brücken zu erobern. In der Nähe des Ortes Ciepielów stellte sich diesem Vormarsch das I. Bataillon des 74. Infanterieregiments der polnischen 7. Division unter Major Józef Pelc entgegen. Dabei wurden die Soldaten des deutschen Bataillons in ein heftiges Waldgefecht verwickelt. Trotzdem wurde der polnische Widerstand gebrochen und etwa 450 Gefangene eingebracht. Die Verluste der beteiligten deutschen 11. Kompanie betrugen 14 Tote, darunter auch der Kompaniechef Hauptmann Lewinski. Darüber soll der deutsche Regimentskommandeur Oberstleutnant Wessel in Wut geraten sein und die Erschießung der Gefangenen angeordnet haben. Dabei wurden 250 Gefangene gezwungen sich zu entkleiden und ihre Ausweise abzugeben, weil sie, nach Auffassung des Regimentskommandeurs, ohne ihre Uniformen als Partisanen behandelt und somit erschossen werden dürften. Nachdem die polnischen Soldaten mit Maschinenpistolen erschossen worden waren, wurden ihre Leichen in einem Straßengraben verscharrt. Die übrigen Gefangenen sollen in das rückwärtige Gelände abgeführt worden sein, wo 50 weitere Gefangene durch einen deutschen Panzerwagen erschossen worden sein sollen.

Nach einer etwas anderen Darstellung fielen in dem Waldgefecht etwa 40 polnische Soldaten während 100 weitere verletzt wurden. Oberstleutnant Wessel soll nach dem Gefecht die Exekution von 150 Gefangenen einschließlich der Verwundeten angeordnet haben. Am folgenden Tag habe eine andere Einheit der 29. Infanteriedivision weitere Erschießungen vorgenommen. Anschließend seien insgesamt etwa 300 Leichen durch die ansässige polnische Bevölkerung beerdigt worden, von denen jedoch die Zahl der regulär im Kampf gefallenen polnischen Soldaten abzuziehen wären.  

Polen Oktober 1939

Koscian, eine Stadt mit 10.000 Einwohnern, südlich von Posen

02. Oktober 1939
8 Personen werden an der Wand des Rathauses am Marktplatz hingerichtet

18. Oktober 1939
23 Personen werden an der Wand des Rathauses am Marktplatz hingerichtet

23. Oktober 1939
es werden unter anderem:
Herr Mieczyslaw Chłapowski
Graf Szołdrski,
Herr Kościelska
Herr Helczynski Grundbesitzer wurde vor seinem Tod grausam geschlagen
Dr. Tomaszewski Zahnarzt
Herr Irzabek Principal der Oberschule
Herr Sowinski ehemaliger Schulrat
Herr Otter Schulrat
Frau Hefner Leiterin der Grundschule
Herr Obaro lokaler Eisenbahn-Direktor
Herr Ido Angestellter einer Zuckerfabrik
Herr Wenski Händler
Herr Janicki Händler mit seinem Sohn
erschossen

Herr Mieczyslaw Chłapowski
Vorsitzender verschiedener landwirtschaftlicher Organisationen in Posen. Er war ein Cousin des ehemaligen polnischen Botschafters in Frankreich, Herr Alfred Chłapowski
Dieser Herr war bekannt für seine patriotische Tätigkeit.
Herr Chłapowski kniete mit dem Rosenkranz und sprach ein Gebet. Dann machte er das Zeichen des Kreuzes, er sah in die Menge, und rief: Noch ist Polen nicht verloren gegangen! Es lebe Frankreich. Es lebe England!
In diesem Augenblick fiel er von den Kugeln der Mörder in sich zusammen.

Herr Madalinski der Dębicze, seine Vorfahren hatten in allen polnischen Aufständen gegen Russland und Deutschland gekämpft.
Er forderte die Deutschen auf, ihn nicht in den Rücken zu schießen, wie es sonst bei den Deutschen üblich war, er riß sein Hemd auf, und zeigt auf seine Brust und rief: Schieß hier, denn noch nie wurde ein Madalinski wie ein Hund getötet! Gott segne Polen! fügte er hinzu, als die Salve ihn traf.

Herr Boening
Herr Graeve diese beide waren Polnische Grundeigentümer mit deutschen Namen, sie wurden von den Deutschen verhaftet und hatten die Wahl zwischen zwei Alternativen: entweder eine Erklärung zu unterschreiben, dass sie Volksdeutsche (Zugehörigkeit der deutschen Rasse), oder sollten erschossen werden. Beide erklärten, sie seien stolz darauf Polen zu sein, und weigerten sich, die berüchtigten Dokumente zu unterzeichnen. Sie erhielten die Todesstrafe.

Herr Taczanowski hatte sich vor der Erschießung verbrannt.

Graf Szołdrski, Gutsbesitzer auf Gołębin, hatte ein Lächeln auf den Lippen, als er an den Ort der Hinrichtung gebracht wurde. Die Deutschen meinten, er verhöhnt sie, so schlugen sie ihn, bis er nicht mehr stehen konnte.
 
 
Schwetz (Świecie): Polen, Woiwodschaft Kujawien-Pommern, Landkreis Świecie
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08. Oktober 1939 Massenmord auf dem jüdischen Friedhof
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Massenmord auf dem jüdischen Friedhof
Aussage Dr. Möller Oberstabsarzt der Reserve und Kompanieführer 3. Kompanie der Krankentransport-Abteilung 581
An den obersten Befehlshaber der Wehrmacht und Führer des Deutschen Volkes Adolf Hitler.
Auf dem militärischen Dienstwege!
Ich melde:
Am Sonntag, den 08. Oktober 1939 gegen 13 Uhr berichteten mir der Unteroffizier Kleegraf, Gefreiter Kluge sowie der Gefreite Roschinski im Beisein aller Kompanieoffiziere (Stabsarzt Dr. Frenz, Stabsarzt Dr. Witte, Stabsarzt Dr. Bertram, Assistenzarzt Dr. Jürgens, Assistenzarzt Dr. Laarmann, Unterarzt Strausberg) wie folgt:
Sie seien am Sonntag, den 08. Okt. gegen 9.30 Uhr etwa 150 Wehrmachtskameraden auf dem Judenfriedhof in Schwetz Augenzeugen der standrechtlichen Erschießung von etwa 20-30 Polen gewesen. Die Exekution sei ausgeführt worden von einer Abteilung, bestehend aus einem Angehörigen der Schutzstaffel, zwei Männern in alter blauer Schupouniform und einem Mann in Zivilkleidern. Die Aufsicht habe ein Sturmbannführer der Schutzstaffel geführt. Es seien bei der Exekution auch 5-6 Kinder im Alter von etwa 2-8 Jahren erschossen worden.
Die Obengenannten sind bereit, ihre Aussagen zu beeiden, gez. Dr. Möller, Oberstabsarzt der Reserve und Kompanieführer

Aussage:
Kluge, Gefreiter
3. Kompanie der Krankentransport-Abteilung 581
Am Samstag den 07.10.1939 hörte ich bei einem Rundgang durch die Stadt bei Gesprächen unter Kameraden, daß am Vormittag auf dem Judenfriedhof in Schwetz eine größere Zahl Polen erschossen worden seien, und daß am Sonntagmorgen nochmals eine Erschießung stattfinden sollte.
Das Gespräch über die bevorstehende Erschießung war unter den in Schwetz untergebrachten Soldaten allgemein. Infolgedessen begab ich mich am Sonntagmorgen mit dem größten Teil meiner Kameraden zum Judenfriedhof, wo wir bis 9 Uhr erstmals vergebens warteten.
Wir wollten uns schon wieder in unsere Quartiere begeben, als ein größerer Autobus, beladen mit Frauen und Kindern, zum Friedhof hineinfuhr. Wir gingen nun wieder zum Friedhof zurück. Wir sahen dann, wie eine Gruppe von einer Frau und drei Kindern, die Kinder im Alter von etwa drei bis acht Jahren, von dem Omnibus zu einem ausgeschaufelten Grab von 8 m Breite und 8 m Länge hingeführt wurden.
Die Frau mußte in dieses Grab hinabsteigen und nahm dabei ihr jüngstes Kind auf dem Arm mit. Die beiden anderen Kinder wurden ihr von zwei Männern des Exekutions- Kommandos gereicht.
Die Frau mußte sich bäuchlings, das heißt mit dem Gesicht zur Erde, flach ins Grab legen, ihre drei Kinder zur Linken in derselben Weise angereiht.
Danach stiegen vier Mann ebenfalls in das Grab, legten ihre Gewehre so an, daß die Mündungen etwa 30 cm vom Genick entfernt waren, und erschossen auf diese Weise die Frau mit ihren drei Kindern.
Ich wurde dann aufgefordert von dem Aufsicht führenden Sturmbannführer mit zuschaufeln zu helfen. Ich kam diesem Befehl nach und konnte daher aus nächster Nähe jedes Mal sehen, wie die nächsten Gruppen Frauen und Kinder in derselben Weise erschossen wurden.
Im ganzen 9-10 Frauen und Kinder, jedes Mal zu vieren in demselben Massengrab. Der Erschießung sahen in einer Entfernung von ca. 30 m etwa 200 Soldaten der Wehrmacht zu. Etwas später kam ein zweiter Omnibus mit Männern auf den Friedhof gefahren, darunter befand sich noch eine Frau. Diese Männer mußten in das Grab, in dem die frischen Leichen nur notdürftig mit Sand zugestreut lagen, steigen, sich bäuchlings der Länge nach hinlegen, wo sie dann von den vier Männern des Kommandos durch Genickschuss erledigt wurden. Im ganzen wurden an diesem Morgen etwa 28 Frauen, 25 Männer und 10 Kinder im Alter von 3-8 Jahren erschossen.

Die Meldung der 3. Kompanie des Armeekrankentransports 581 lag dem Oberkommando des Heeres am 11. Oktober 1939 vor.
 
 
Gostyn: Polen, Woiwodschaft Großpolen, Landkreis Gostyń

21. Oktober 1939 11 Uhr Morgens
Von den Deutschen wurden 30 Menschen erschossen, darunter:
Sean HEJNOWICZ, lokaler Führer der Nationalen Partei und sein Bruder
Herr Edward Potworowski von Gola, päpstlicher Kammerherr und Direktor der Katholischen Aktion Organisation
Herr Stanislaw Karlowski, ehemaliger Senator von Szelejewo
Baron von Graeve Borek
mehrere prominente Mitglieder der intellektuellen Klasse, sowie viele Grundbesitzer aus der Umgebung.
Der Sohn eines der Verurteilten bekam die Genehmigung, an Stelle seines Vaters erschossen zu werden.
 

Polen November 1939

Koscian, eine Stadt mit 10.000 Einwohnern, südlich von Posen
07. November 1939
42 Personen werden an der Wand des Rathauses am Marktplatz hingerichtet

07. November 1939
42 Polen werden mit Genickschuss hingerichtet und in ein Massengrab verscharrt. In dieser Gruppe war auch eine Reihe von Schülern der Oberschule

09. November 1939
mehrere Dutzend Bauern aus den umliegenden Dörfern wurden von den Deutschen erschossen, sie begruben sie im Wald von Racot, in der Nähe Koscian.