Transport 04.01.1945 Hessisch Lichtenau

Bergen-Belsen

Bei einer Selektion werden im KZ-Außenkommando Buchenwald Hessisch Lichtenau-Hirschhagen (DAG Tarnbezeichnung „Friedland“) die beiden Frauen Aranka Kohn Häftlinge Nr. 20452 und Rosza Schüßler Häftlinge Nr. 20789 als "arbeitsunfähig" aussortiert. Grund: Aranka Kohn, weil sie im 8. Monat
schwanger war,Rosza Schüßler,"wegen Geisteskrankheit".Am 04.01.1945 werden sie unter dem Kommando (Transportführer) SS-Oberscharführers Ernst Zorbach ins KZ Auschwitz rücküberstellt. Die beiden Frauen werden aber in Auschwitz nicht mehr aufgenommen. Der Grund dürfte darauf zurückzuführen sein, das die SS zu
diesem Zeitpunkt schon Vorbereitungen zur Evakuierung des KZ Auschwitz traf und man
keine zusätzliche Gefangene mehr aufnehmen wolle.
Ernst Zorbach, erhielt aus Oranienburg die Anweisung, die beiden Jüdinnen nach Bergen-Belsen zu bringen.Dort sind die Häftlinge am 8. Januar abgeliefert und behalten worden, heißt es in der Sprache der SS-Bürokratie.

über diese Selektion und das weitere Schicksal der beiden Frauen liegen Aussagen von Jüdinnen vor, die die Zeit der Zwangsarbeit in Hess. Lichtenau überlebten:
Klara S.:"Ebenso - ichglaube es war im januar 1945- wurden drei andere Hiifilingsfrauen aus dem Lager weggeführt.
Die eine hieß Aranka und war schwanger, die andere unbekannten Namens- verlor ihren Verstand, aber wer die dritte war, erinnere ich mich nicht mehr. Ich sah, als die drei Häfilingsfrauen unter Bewachung einer Aufieherin und eines SS-Soldaten abgeführt wurden ... Von der Schwester der schwangeren Häfilingsfrau Aranka hörte ich - sie schlief neben mir - daß die Aufieherin ihr versicherte, daß ihre Schwester jetzt schon an einem guten Platz ist, wo sie das Kind gebären kann.