III. SS-Baubrigade


1945 Häftlinge die aus der brennenden Scheune zu entkommen versuchten

Die III. SS - Baubrigade umfasste etwa 1200 Häftlinge aus den Konzentrationslagern Buchenwald bei Weimar und später aus dem Konzentrationslager Mittelbau bei Nordhausen. Die meisten waren aus Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Polen und der Sowjetunion. Ihre Bewachung erfolgte überwiegend durch Luftwaffenangehörige.

III. SS-Baubrigade
SS-Obersturmführer Karl Völkner 15.09.1942 – 00.06.1944 aus Halberstadt
SS-Oscha. Freys 00.06.1944 – 20.07.1944
SS-Ostuf. Friedrich Behrendts 21.07.1944 – 00.04.1945
SS-Ustuf. Merkle 00.04.1945 – 00.05.1945
SS-Oberscharführer Walter Dotzauer Letzter Lagerführer Außenlager Mackenrode der III. SS – Baubrigade

Häftlinge:
Die Häftlinge kamen aus der UdSSR, Polen, Ukraine, Tschechien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Norwegen, und Deutschland; darunter zahlreiche Politische und Bibelforscher.
am 21.02.1943: 342
am 31.05.1943: 350
am 19-06.1943: 240
am 20.07.1943: 361
am 23.08.1943: 320
am 20.11.1943: 817
am 20.12.1943: 499
am 01.01.1944: 896
am 21.02.1944: 696
am 20.03.1944: 627
am 21.04.1944: 99
am 08.05.1944: 131

Wieda Hauptlager der III. SS – Baubrigade 11. Mai 1944 bis 7. April 1945
Massaker in Isenschnibben bei Gardelegen

Mackenrode Außenlager der III. SS – Baubrigade
Die Bewachungsmannschaft und der erste Lagerführer gehörten der Luftwaffe an. Erst am 15. 01. 1945 wurden diese Soldaten in die Uniform der SS umgekleidet, nachdem bereits zum 01. 09.1944 die Umsetzung der zu KZ-Bewachung eingesetzten Unteroffiziere und Mannschaften der Wehrmacht zur SS angeordnet worden war. Sie behielten aber vorerst noch ihre Fliegeruniform, da in Buchenwald das Etappenlager mit den bereitgestellten SS-Uniformen Ende September 1944 ausgebrannt war
Letzter Lagerführer war Oberscharführer Walter Dotzauer. Als Lagerältester wird ein gewisser Sandmann aufgeführt. Als SS-Mitglied des Wachbataillons wird für den 15.12.1944 bis 05.04.1945 ein in Jugoslawien geborener Deutscher, Josef Lenhard (1913) namentlich genannt, Tagelöhner und Analphabet. Die Gesamtstärke der Lagerführung und Wachmannschaft dürfte jeweils 12 Personen nicht überschritten haben.

Nüxei Außenlager der III. SS – Baubrigade Mai 1944 - April 1945
Barackenlager der III. SS-Baubrigade mit 300 Häftlingen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Polen, Russland und anderen Ländern. Sie hatten Zwangsarbeit beim Bau der Verbindungsbahn Osterhagen - Nordhausen zu leisten. Heute ist hier grüne Wiese

Osterhagen Außenlager der III. SS – Baubrigade
Das Lager Osterhagen wurde am 05.07.1944 in einer ehemaligen Ziegeleigrube angelegt. Die etwa 300 Häftlinge mussten die Trasse für die unvollendet gebliebene Verbindungsbahn Osterhagen - Nordhausen (Helmetalbahn) verlegen.

Derne bei Dortmund III. SS-Baubrigade (Bau III) Räumkommando Juni 1943

Doullens Frankreich SS-Baubrigade (Bau V) Männeraußenlager
Hauptstandort der Baubrigade V in der Normandie, 30 km nördlich von Amiens. Im März/April 1944 wurden 2518 Häftlinge aus Köln (SS-Baubrigade III) in den Nordwesten Frankreichs verlegt, um Raketenstellungen auszubauen. Ende August 1944 erfolgte die Rückverlegung nach Deutschland in das Umfeld des Lagerkomplexes Dora.

Bensberg Napolit III Baubrigade Kdo. Buchenwald

Duisburg-Meidernich III. SS-Baubrigade Männeraußenlager (Bau III)
Am 21.2.1943 übernahm die III. SS-Baubrigade Duisburg (Bau III) Männeraußenlager III, das Lager der SS-Baubrigade I in Duisburg-Meidernich mit 342 Häftlingen. Nach einem Luftangriff am 27.4.1943, bei dem 30 Häftlinge umkamen, wurde es in die Stadtmitte verlegt. Im Oktober 1943 befanden sich dort 1018 Häftlinge. Ab 10.5.1944 erfolgte mit der III. SS-Baubrigade, Köln-Deutz, die Verlegung nach Wieda im Harz.
Die Unterbringung der Häftlinge erfolgte in Duisburg-Meiderich in einem Barackenlager an der Kornstraße/Ecke Emmericherstraße. Des Weiteren waren Häftlinge ab Ende 1942 in der Innenstadt in den Ruinen der Diakonieanstalt am Kuhlenwall untergebracht. In Meiderich waren Häftlinge aus der I., III. und V. SS-Baubrigade untergebracht. Die Kommandantur des III. Baubrigade in Köln übernahm am 21. Februar 1943 von der I. SS-Baubrigade 342 Häftlinge.

Düsseldorf-Friedrichstadt (Kalkum) III. SS-Baubrigade (Bau III) Männeraußenlager
Am 28.05.1943 entstand das Lager in der Düsseldorfer Kirchfeldstraße mit 50 Häftlingen der III. SS-Baubrigade. Aus der III. SS-Baubrigade herausgelöst, wurde das Sprengkommando am 17.05.1944 Buchenwald direkt unterstellt. Im Juni befanden sich 170 Häftlinge in dem Außenlager. Das Lager bestand bis zur Evakuierung am 10.04.1945.

Düsseldorf-Grafenberg (Deckname Berta) III. SS-Baubrigade Männeraußenlager Rheinmetall-Borsig AG,
Am 01.11.1943 als Teil der III. SS-Baubrigade in den Hallen der Rheinmetall-Borsig AG errichtet, wurde es ab 17.05.1944 ein Außenlager von Buchenwald. Im Januar 1945 mussten 605 Häftlinge bei der Fertigung von Raketenteile arbeiten. Am 03.03.1945 wurde das Außenlager aufgelöst und nach Buchenwald verlegt.

Düsseldorf-Derendorf III. SS-Baubrigade Männeraußenlager Rheinmetall-Borsig AG,
Mit 300 Häftlingen entstand am 01.09.1944 ein weiteres Außenlager der Rheinmetall-Borsig AG in Derendorf. Es wurde an das bereits vorhandene Lager Berta angegliedert. Am 03.03.1945 begann die Evakuierung nach Buchenwald, das am 10.03.1945 erreicht wurde.

Essen Ruhrorter Straße III. SS-Baubrigade Männeraußenlager Deutschen Erd- und Steinwerke GmbH (DESt), Essen (Schwarze Poth)
Am 2.1.1944 erstmals als Kommando Essen Schuttverwertung erwähnt. Mit der Herauslösung aus der III. SS-Baubrigade am 17.5.1944 eigenständiges Außenlager. Im Juli 1944 müssen 150 Häftlinge in der Schuttverwertung und bei der Beseitigung von Blindgängern arbeiten. Mitte März 1945 erfolgt die Auflösung des Kommandos. Die Insassen wurden nach Buchenwald verlegt.

Hagen III. SS-Baubrigade Sprengkommando
Das Sprengkommando der III. SS Baubrigade bestand vom 01.03.1943 bis zum 30.09.1943

Herne III. SS-Baubrigade (Bau III) Sprengkommando
Sprengkommando des Außenlagers Duisburg der SS-Baubrigade III 1943

Himmelsberg/Woffleben III. SS-Baubrigade Unterkommando aus Wieda 01.06.1944 – 15.01.1945
der Führungsstab hatte sein Quartier im Gut Bischofferode

Kuhlenwald III. SS-Baubrigade Kdo. Buchenwald

Witten Wittener Walzenmühle III. SS-Baubrigade Arbeitskolonne Buchenwald

Halle II III. SS-Baubrigade Sonderinspektion Kdo. Buchenwald

Lindenburg bei Köln III. SS-Baubrigade (Bau III) Krankenanstalt
Am 08.08.1943 verstarb Iwan Kowalenja in der Krankenanstalt Lindenburg in Köln. Er war Häftling des Außenlagers Köln-Deutz der III. SS-Baubrigade.

Gelsenkirchen III. SS-Baubrigade (Bau III) Sprengkommando
Ein Sprengkommando des Nebenlagers vom Kommando Köln (Bau III) und
Düsseldorf-Friedrichstadt (Kalkum) im Juni 1943.

Köln-Deutz III. SS-Baubrigade Männeraußenlager (Basislager)
Am 21.09.1942 als Basislager der III. SS- Baubrigade auf dem Messegelände in Köln-Deutz eingerichtet. Die überwiegend aus Osteuropa stammenden 1000 Häftlinge arbeiteten bei der Trümmerbeseitigung und der Entfernung von Blindgängern. Im Mai 1944 wurde das Kommando nach Wieda im Harz verlegt.
Dr. Erich Möllenhoff
Verbrieft sind Aufenthalte als Berater in China während der Nanking Regierung Anfang der 30er Jahre und Verbindungen zum Zentralverband Russischer Nationalisten, im weitesten Sinne im Vorfeld des Anti-KOMINTERN-Paktes. Allerdings werden Möllenhoff hierbei zwielichtige Kontakte nachgesagt, Unregelmäßigkeit bei Geldgeschäften und daher politische Unzuverlässigkeit.
1933 bis 1939 gehörte Möllenhoff als Arzt dem SS-Pionier-Sturm-Bann 58 an (Einsatzort Köln). Für 1944 ist Möllenhoffs Tätigkeit als Lagerarzt im Messelager Köln-Deutz/Baubrigade 3 zur Betreuung von Konzentrationslagerhäftlingen belegt.
Im Britischen Internierungslager Staumühle fungierte Möllenhoff 1946-1948 als Chefarzt, der der Lagerverwaltung Stimmungsberichte übersandte und als Vertreter der inhaftierten Ärzte gegenüber Dritten auftrat

Rettung des Kölner Doms
Nicht die deutsche Wehrmacht, wie heute noch kolportiert wird, hat den Kölner Dom gerettet, den Auftrag erhielt bereits am 5. November 1943 der Kölner Bauunternehmer Wildermann. Da die Sicherung des Strebepfeilers schon im Verkehrsinteresse so schnell wie möglich ausgeführt werden sollte, wurden gleichzeitig mit dem Auftrag die nötigen Materialien und zusätzlichen Arbeitskräfte ohne Verzug bewilligt. Die Firma, so heißt es in einem Protokoll des damaligen Dombaumeisters, sei in der Lage, 5 Stammarbeiter als Führungskräfte einzusetzen, benötige aber weitere 10 Kriegsgefangene, darunter 4 Maurer, und etwa 15 KZ-Leute. Bürgermeister Robert Brandes bewilligte die Arbeiter. Die KZ-Häftlinge gehörten zur III. SS-Baubrigade und waren auf dem Messegelände, einer Außenstelle des Konzentrationslagers Buchenwald, interniert.

Eine Gedenktafel, angebracht am Dom, könnte dies alles festhalten. Doch Dompropst Henrichs wehrte jegliches Anliegen ab


Interview mit dem ehemaligen Häftling F.

Herr F. kam 1937 als Kommunist ins KZ Buchenwald, war dann bei der SS-Baubrigade in Duisburg eingesetzt mit Aufräumarbeiten nach Bombenangriffen, kam dann nach Wieda und war dort offenbar in der Lagerküche tätig, die auch das Essen für die Außenkommandos (Osterhagen, Nüxei etc.) zubereitete. Er und seine Kameraden wurden im Zuge der Evakuierung von Wieda aber zu Fuß nach Dora verbracht. An den Evakuierungstransport mit der Bahn kann er sich noch teilweise erinnern. Er weiß noch, dass der Zug lange in Tettenborn liegen blieb, weil die Maschine defekt war, dass dann noch eine andere Lok mit weiteren Wagen dazu kam, dass es insgesamt ein riesig langer Zug war und dass sie vor Osterode nicht weiter konnten und aussteigen mussten.

Wir wurden gefragt, wer sich den Fußmarsch zutraut, soundso viel Kilometer, erinnert er sich noch. Wer Transportführer oder -begleiter war, weiß er nicht mehr, aber: Die Bewachung war sehr streng. Wir sind waggonweise marschiert, so wie wir eingeladen wurden, eine besondere Einteilung gab es nicht. Reden durften wir miteinander, also mit dem Nebenmann, nicht über ein, zwei Reihen hinweg. Wer nicht mehr laufen konnte, wurde erschossen, wir sind an manchen Toten vorbeigekommen. Der ganze Harz ist ja voller klarer Bäche, aber wer aus dem Bach trinken wollte, kam nicht mehr hoch, wurde erschossen. Kontakte mit der Bevölkerung hatten wir keine, die Straßen waren wie leergefegt, die Leute standen hinter den Fenstern. Auf die Frage, ob er sich erinnern könne, dass Einwohner den Häftlingen etwas zu essen oder trinken gegeben hätten, wie von Zeitzeugen aus der Bevölkerung oft berichtet wird, sagte er nur, das könne durchaus sein, es sei ja eine sehr lange Marschkolonne gewesen, aber er könne sich selbst an so etwas nicht erinnern. Wichtig zum Überleben sei immer gewesen: Man muß bei der Masse bleiben.



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