Vechelde bei Braunschweig

Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme

Bezeichnung:

Gebiet:

Eröffnung: September 1944

Schließung: April 1945; Ende März oder Anfang April wurde das Außenlager wieder nach Braunschweig verlegt. Kurze Zeit später erfolgte ein Evakuierungsmarsch der jüdischen Häftlinge in ein anderes Außenlager, höchstwahrscheinlich Leinde, nach einer Woche Aufenthalt, wahrscheinlich am 10.04.1944 mit dem Zug über Berlin-Spandau nach Sachsenhausen, weiter ins Männerlager in Ravensbrück; nach 2 Wochen mit dem Zug weiter nach Wöbbelin.

Deportationen:

Häftlinge: Etwa 200 jüngere Juden aus dem Ghetto Lodz, einige deutsche Juden, die zuvor nach Lodz deportiert wurden; zumeist Handwerker.

Geschlecht: Männer

Einsatz der Häftlinge bei: Büssing NAG

Art der Arbeit: Herstellung von Ersatzteilen für Kraftfahrzeuge, Bremstrommeln für Panzer und LKW. Dreher-, Fräs-, Härtungs- und Bohrarbeiten.

Bemerkungen: Vechelde war ein Unterkommando des Akdo Braunschweig Büssing NAG. Standort des Lagers war in der an der Aue zwischen Spiegelbergallee und Spinnerstraße gelegenen ehemaligen Jutespinnerei. Die Häftlinge waren direkt gegenüber der Fertigungshalle untergebracht. Die Fa. Büssing erwarb das Gelände 1944, um Produktionsanlagen wegen der Bombenangriffe aus Braunschweig auszulagern. Höchstwahrscheinlich aufgrund mangelnder qualifizierter Arbeitskräfte forderte Büssing KZ-Häftlinge aus Auschwitz an. Trotz mangelhafter Versorgung kam es in Vechelde nur zu wenigen dauerhaften Erkrankungen, die zur Verlegung und somit höchstwahrscheinlich zur Ermordung führten. Die Sicherung der Produktion stand eindeutig im Vordergrund. Die meisten Opfer forderten die Evakuierungsmärsche. Schätzungen gehen davon aus, daß von den 2.000 Juden aus Auschwitz ca. 500 überlebt haben.


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